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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
5. SEPTEMBER 2008
CHRONIK
„Lehre mit Matura“ ist eines
der großenAnliegen von Staatsse-
kretärin Christine Marek, die ver-
gangene Woche die ADEG-Zen-
trale in Spittal besuchte. Bei der
Führung durch das Unternehmen,
das am Standort Spittal 240 Mit-
arbeiter beschäftigt, zeigte sich
Marek als Gegner der Sonntags-
Öffnung im Handel. Nach der
Besichtigung des Unternehmens
mit AnnemarieAdlassnig, der Be-
triebsrats-Vorsitzenden, stand die
„rechte Hand“ von Minister Bar-
tenstein dem „Oberkärntner Voll-
treffer“ Rede und Antwort.
„Lehre mit Matura“
Marek: Sehr wichtig ist eine
Verbesserung des Rufes der Leh-
re, denn ich will davon weg, dass
die Lehre für diejenigen sein
soll, die in der Schule nicht so
gut sind! Deshalb ist das Modell
„Lehre mit Matura“ die logische
konsequente Weiterentwicklung
der bisherigen Berufsausbildung.
Dies ist vor allem ein Motivati-
onsfaktor für Eltern. Sie können
beruhigt die Jugendlichen den
gewünschten Beruf in einem Be-
trieb erlernen lassen, denn wenn
die Leistung stimmt, stehen dem
Lehrling nach Abschluß wirk-
lich alle Wege offen. Ein Bei-
trag, um das Image der Lehre zu
verbessern, ist auch der „Tag der
Lehre“ am 16. Oktober. Dabei
werden in allen Bundesländern
Veranstaltungen, Aktionen und
Diskussionen zur Lehre stattfin-
den. Auf www.lehre-plus.at fin-
det man alle Details und Partner
zum Tag der Lehre.
„Berufswahl“
Marek: Mein großer Wunsch
ist es, eine professionelle Be-
rufsberatung in allen Schulen in
der siebten und achten Schulstu-
fe einzuführen und konkret im
Gesetz zu verankern. Naturge-
mäß ist es in Randregionen wie
Oberkärnten schwieriger, den
Wunschberuf zu erlernen. Wenn
ich höre, dass hier zum Teil bis
zu 80 Kilometer gependelt wer-
den muss, um den Arbeitsplatz
zu erreichen und die Fahrpläne
der öffentlichen Verkehrsmittel
mitunter nicht gut aufeinander
abgestimmt sind, sieht man hier
sehr viel Handlungsbedarf.
„Kinderbetreuung“
Marek: Viele Österreicher ha-
ben noch sehr traditionelle Bil-
der im Kopf. Ich bin der Überzeu-
gung, dass alle Frauen erwerbs-
tätig sein sollen, denn nur die
wirtschaftliche Unabhängigkeit
macht Frauen stark. Wir müssen
die regionalen Bündnisse für Fa-
milien in Gemeinden nutzen und
fördern. Gerade bei der Kinderbe-
treuung gibt es in anderen Staaten
Modelle, die funktionieren, wie
z.B. die Tagesmutter auf dem
Bauernhof oder Projekte, in denen
die Unternehmen gemeinsam die
Mehrkosten abdecken, die durch
längere Kindergarten-Öffnungs-
zeiten entstehen. Wir können nicht
sagen, „so etwas funktioniert bei
uns nicht“, wir müssen es probie-
ren! Wir müssen flexibler werden,
schauen „was braucht´s, was kön-
nen wir tun?“ Ich finde, Frauen
sollten sich selber mehr zutrauen
und sich nicht immer selber hin-
terfragen. Am liebsten würde ich
so mancher Frau einen Schubser
geben und sagen „Mädl, du kannst
das“. Je mehr wir Frauen jetzt tun,
desto leichter wird es in Zukunft.
Und: Immer nur lieb sein ist nicht
die Lösung! Außerdem sind die
Väter ein Riesenthema. Wir müs-
sen sie stärker einbeziehen.
Kommenta
von
Maria
Spitaler
Job oder Flop
In wenigen Jahren wird die
Zahl der 15-Jährigen drastisch
zurückgegangen sein. 18.000
Jugendliche weniger bedeutet
in nicht allzu ferner Zukunft
noch mehr fehlende Facharbe-
iter. Umso wichtiger erscheint
die Forderung nach professio-
neller Berufsberatung in der
siebenten und achten Schul-
stufe. Schauen Sie sich doch
einmal in Ihrem Bekannten-
kreis um: Wer arbeitet noch in
seinem ursprünglich erlernten
Beruf? Ich kenne einige, die
aus verschiedenen Gründen –
sei es ein besserer Verdienst,
sei es der berühmte „Knopf“,
der erst später aufgegangen ist
– ihren damaligen Beruf nicht
mehr ausüben. Das ist doch
eigentlich schade, denn eine
gute Berufsberatung könnte
dazu beitragen, Fachkräfte
auszubilden, die dann mit
Freude ihren Beruf ausüben.
Doch auch Unternehmer sind
gefordert: Gute Arbeit muss
entsprechend entlohnt werden,
damit nicht Köche, Bäcker
oder Tischler letztendlich als
Hilfsarbeiter auf Baustellen
enden, nur weil die Verdienst-
möglichkeiten besser sind.
Die Autorin erreichen Sie unter
redaktion@volltreffer.co.at
r
Staatskekretärin Marek will
bessere Berufsberatung
Die Problematik der Berufsausbildung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in
ländlichen Gebieten wie Oberkärnten ungleich schwerer als in Ballungszentren. Trotzdem
– oder gerade deshalb – müssen Rahmenbedingungen verbessert werden. Denn, so Marek,
„die Betriebe brauchen klassische, traditionelle FacharbeiterInnen wie das tägliche Brot!“
Staatssekretärin Christine Marek (3. v. l.) besuchte die ADEG-
Zentrale in Spittal.
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Spittal: Hubertus Apotheke, Tiroler
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Hermagor: Gailtal Apotheke, Gös-
seringlände 7, Tel. 04282/25381