Seite 6 - VO 2008 35

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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Die 53-jährige Dr. Luise Maria
Sommer ist Österreichs Su-
pergedächtnis. Die gebür-
tige Rothenthurnerin stellte
im Fernsehen Rekorde auf,
wurde zweifache österrei-
chische Gedächtnismeisterin
und schrieb ein Besteller-
Fachbuch. Zurzeit gibt die
Paternionerin ihr Wissen ver-
mehrt der Wirtschaft im In- &
Ausland weiter. Die dreifache
Mutter lebt seit 1973 in der
Steiermark und unterrichtet
in der HAK Mürzzuschlag.
OVT: Frau Dr. Sommer, wie
oft kommen Sie noch nach Ober-
kärnten?
Dr. Luise Maria Sommer: Ein
Mal im Jahr wird in Oberkärnten
Urlaub gemacht. Allerheiligen,
Weihnachten und Ostern sind wei-
tere Fixtermine. Leider leben mei-
ne Eltern nicht mehr, doch meine
Geschwister, Nichten und Neffen
in Feistritz und Aifersdorf werden
gern besucht. Zudem schätze ich
das südliche Klima sehr, gerade
im Herbst, wenn es in der Ober-
steiermark bereits kälter ist.
Wie wurde Ihre „Grips“-Lei-
denschaft entfacht?
1993 besuchte ich einenVortrag
über Memotechnik und Gedächt-
niskunst. Da habe ich das erste
Mal richtig Blut geleckt und war
erstaunt über das Potential, das
im Hirn vorhanden ist. Gleich am
nächsten Tag musste mir mein da-
mals achtjähriger Sohn Christian
20 verschiedene Wörter zum Aus-
wendiglernen aufschreiben und
mich prüfen. Und es hat wirklich
funktioniert.
Diese Erfahrung übertrugen
Sie auch auf Ihre Schüler?
Stimmt. Schnell war ich für
diese Merktechnik bekannt und
1999 fuhren wir bereits zu den
Österr. Gedächtnis-Juniorenmei-
sterschaften. 2001 wurde der Be-
werb auf Erwachsene ausgeweitet
und es hieß: „Sie auch, Frau Pro-
fessor!“. Ich gewann den Meister-
titel und bestätigte ihn ein Jahr da-
rauf. Innerhalb von acht Stunden
mussten so viele Dinge wie mög-
lich gemerkt werden.
Das Fernsehen klopfte bald an
die Tür?
2002 machte der ARD eine
„Guinness-Show der Rekorde“.
Dort wurde mir die Herausforde-
rung zu einem neuen „Köpfchen-
rekord“ angeboten. Ichmerktemir
auf einer Treppe 36 Richtungsän-
derungen in 2min 30sec. Das hat-
te einen Eintrag ins „Guinness-
Buch der Rekorde 2003“ zur Fol-
ge. Apropos Buch, ich habe auch
ein Eigenes mit dem Titel „Gutes
Gedächtnis leicht gemacht“ ge-
schrieben. Es wurde bisher über
30.000 Mal verkauft, wofür ich
im Herbst die Auszeichnung
„Das Goldene Buch“ erhalte. Bei
„Help-TV“ machte ich 2003 ein
verblüffendes Gedächtnis-Expe-
riment mit Teilnehmern im Stu-
dio – und am nächsten Tag war
die erste Auflage ausverkauft.
Mittlerweile profitiert auch die
Wirtschaft von ihrer Merkfähig-
keit?
Die Weitergabe an die Wirt-
schaft in Form von Seminaren ist
mir wichtig. Es sind nahezu alle
Branchen vertreten, von großen
Industrieunternehmen bis hin zu
Tanzschulen oder Hotels, wo sich
Mitarbeiter die Namen ihrer Kun-
den oder Gäste besser merken
möchten. Ich liebe diese Heraus-
forderungen, wenn ich mir zum
Beispiel bei einem Vortrag selbst
die Namen aller 80 Teilnehmer
zu Beginn als „Aufwärmtraining“
merke – und dann den Menschen
zeige, wie das geht. Ich war und
bin noch immer fasziniert, wie
viel in unserem Gehirn Platz hat,
wenn man die richtigen „Werk-
zeuge“ verwendet.
Geben Sie uns ein paar Tipps?
Wichtig ist es, sich sowohl kör-
perlich als auch geistig fit zu hal-
ten, sich neue Herausforderungen
zu suchen und, wo immer mög-
lich, in Bildern zu denken. Wie
merkt man sich beispielsweise
die Hauptstadt Simbabwes? Den-
ken Sie nur an die Löwenmähne
Simbas (König der Löwen) - und
seine vielen Haare (Hauptstadt
von Simbabwe: Harare). Weitere
Tipps unter www.LMS-Training.
at.
Abschließend: Wie halten Sie
sich geistig fit?
Ich bin begeisterte „Lebenslange
Lernerin“ nach dem Motto meiner
Initialen: LMS oder Lernen macht
Spaß. Ich fühle mich heute mit 53
mental fit wie noch nie. Ansonsten
zählen Schwimmen und Wandern
zu den Hobbys. Übrigens, von
der letzten Wanderung bleibt mir
die„Alexanderhütte“ auf der Mill-
stätteralm gut im Gedächtnis.
Denken in positiven Bildern!
.
Diese Woche:
Dr. Luise Maria Sommer
(Langenwang, Paternion)
Gedächtnistrainerin &
HAK-Professorin
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Wassermann
Am Nachttisch liegt:
Blitzschnell frisch und aus-
geglichen (Martina Mittag)
Schwäche:
meine „kleine“
Vergesslichkeit
Lieblingsessen:
Kärntner Nudeln nach
Mamas Rezept
Kaffeetrinken mit …:
einem Bühnenschauspieler
aufgrund des langen
Textes
Lebensmotto:
Wenn du liebst, was du
tust, brauchst du nie mehr
zu arbeiten (Konfuzius)
29. AUGUST - 4.SEPTEMBER 2008
Programmänderungen vorbehalten!
25492
FR
SA
SO
MO
DI
MI
DO
Premiere: Wanted
ab 14
20.30
The Dark Knight
ab 14
14.30, 17.30,
20.15
14.30, 17.30,
20.15
14.30, 17.30,
20.15
15.00, 17.45,
20.30
15.00, 17.45,
20.30
15.00, 17.45,
20.30
15.00, 17.45,
20.30
Freche Mädchen
ab 6
14.30, 16.15,
18.15
14.30, 16.15,
18.15
14.30, 16.15,
18.15
15.00, 16.45,
18.30
15.00, 16.45,
18.30
15.00, 16.45,
18.30
15.00, 16.45,
18.30
Leg dich nicht mit
Zohan an
ab 12
16.30, 18.30,
20.30, 22.30
16.30, 18.30,
20.30, 22.30
16.30, 18.30,
20.30
16.30, 18.45,
20.45
16.30, 18.45,
20.45
16.30, 18.45,
20.45
16.30, 18.45,
20.45
Die Mumie 3
ab 12
20.15, 22.15 20.15, 22.15 20.15
20.30
20.30
20.30
21.00
Mamma Mia!
ab 6
19.00, 21.00 19.00, 21.00 19.00, 21.00 19.15, 21.00 19.15, 21.00 19.15, 21.00 19.15
Die Chroniken von
Narnia 2
ab 10
16.30
16.30
16.30
16.45
16.45
16.45
16.45
Kung Fu Panda
ab 6
14.45
14.45
14.45
15.00
15.00
15.00
15.00
Insel der Abenteuer
ab 6
14.45
14.45
15.00
15.00
Urmel voll in Fahrt
jugendfrei
14.45
15.00
15.00
Mit Pistole
bedroht
Mühldorf:
Ein 19-jähriger
Lehrling aus Sachsenburg ge-
riet am Sonntag gegen 3.30 Uhr
auf dem Parkplatz vor einem
Lokal in Mühldorf mit wei-
teren Gästen in Streit. Thema
der vorerst verbalen Auseinan-
dersetzung war die Ausländer-
thematik in Österreich. Nach
gegenseitigen Beschimpfungen
zog der Mann plötzlich eine
Schreckschusspistole, die, wie
sich später herausstellte, unge-
laden war. Seinen Gegnern ge-
lang es, den Lehrling zu ent-
waffnen und am Verlassen des
Parkplatzes bis zum Eintreffen
der Polizei zu hindern. Bei dem
19-Jährigen wurde eine Alko-
holisierung von 2,48 Promille
festgestellt.