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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
22. AUGUST 2008
CHRONIK
Heftige Regenfälle sorgten am
Freitagnachmittag in Hermagor
dafür, dass sämtliche Bäche des
Bezirks Hochwasser führten. 80
Liter Regen pro Quadratmeter
ließen die Gail derart anschwel-
len, dass Durchflussmengen von
377.000 Liter pro Sekunde ge-
messen wurden. Bereits am Frei-
tagmorgen mussten einige Keller
und Geschäftslokale im Stadtge-
biet von den Feuerwehren aus-
gepumpt werden. Die Situation
verschärfte sich mit Fortdauer
des Tages immer mehr. „Sämt-
liche Bäche im Großbereich Her-
magor-Presseggersee waren über
die Ufer getreten, die Kanalisa-
tion schluckte das Wasser nicht
mehr“, sagte Bezirksfeuerwehr-
kommandant Rudolf Robin. Mit
Pumpen versuchte man die Lage
zu entschärfen. Dazu wurden zu-
sätzliche Gerätschaften aus Kla-
genfurt angefordert. Bis 23 Uhr
standen alle 25 Feuerwehren des
unteren Gailtals im Einsatz.
Verkehrsbehinderungen
Das Gitschtal blieb von den hef-
tigen Regengfällen ebenfalls nicht
verschont. Auch dort stieg der
Bach dramatisch an und wälzte
sich als dunkelbrauner Brei durch
das Tal. Auch der Straßenverkehr
wurde durch die Regenfälle behin-
dert. Im Bereich Hermagor wurde
die Gailtal-Bundesstraße überflu-
tet. Die Weißenseestraße wurde in
Hermagor teilweise überflutet und
von kleineren Muren verlegt, wäh-
rend die Eggeralmstraße aufgrund
mehrerer Murenabgänge für den
gesamten Verkehr gesperrt wer-
den musste. Dasselbe Schicksal
erlitt um 17 Uhr auch die Nass-
feldstraße. Sie wurde ebenfalls
wegen Überflutungen und Muren-
abgängen gesperrt. Die Freiwilli-
ge Feuerwehr Hermagor und die
Straßenmeisterei beseitigten die
Schäden. In Matschiedl in St. Ste-
fan im Gailtal war aufgrund der
starken Windböen ein Baum über
die Kreuzner Straße gestürzt.
Weg abgeschnitten
Glück im Unglück hatten am
Weißensee zwei Taucher aus Nie-
derösterreich und Wien. Als sich
der 25-jährige Niederösterreicher
und der 40-jährige Wiener in die
Nähe einer Bootsanlegestelle be-
gaben, erkannten sie, dass sie von
denWassermassen eingeschlossen
waren. Der Weg an Land war weg-
geschwemmt worden. Zwei deut-
sche Urlauber teilten das Schick-
sal. Auch sie konnten weder vor
noch zurück. Alle vier wurden
von einem Polizeiboot unverletzt
geborgen.
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
Unangebrachte
Häme
Was derzeit in vielen Ge-
sprächen und auch Medienbe-
richten auffällt, ist, dass in Ös-
terreich wieder einmal die Häme
Hochsaison hat. Auslöser da-
für sind die sportlichen Erfolge
bei den olympischen Spielen
in Peking. Dabei ist die Heu-
chelei kaum zu überbieten. Von
Totalversagern ist, trotz toller
Leistungen, die Rede. Es hat den
Anschein, dass die Schadenfreu-
de sich der heimischen Volkssee-
le bemächtigt. Im Falle des Er-
folges werden Österreichs Sport-
ler sofort in „Morgis“, „Goldis“
oder „Nikis“ getauft, doch wehe
den Sportlern gelingt es nicht
ihre Topleistungen dauerhaft zu
bringen, dann sind sie bald die
arroganten Deppen der Nation.
Eines sollte man dabei aber nicht
vergessen: Jeder Sportler nimmt
Qualen und Entbehrungen auf
sich, die jeden anderen bereits
im Vorfeld resignieren lassen
würden. Jahrelanges Schinden
wird, wenn überhaupt, nur mit
einer kurzen Zeitspanne des Er-
folges belohnt. Und Unsummen
lassen sich dabei auch nur in den
wenigsten Sportarten verdienen.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
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Sintflutartige Regenfälle
sorgten für Überflutungen
„Land Unter“ hieß es vorige Woche in Oberkärnten. Im Bezirk Hermagor stieg der
Gailfluß bedrohlich hoch an. Dabei wurden Durchflussmengen von 377.000 Litern pro
Sekunde gemessen. Auch sonst führten sämtliche Bäche des Bezirks Hochwasser.
Am Weißensee mussten zwei Ostösterreicher mit einem Polizeiboot geborgen wer-
den. Verletzt wurde niemand.
Die
Kana-
lisation
konnte
die Was-
sermas-
sen nicht
mehr auf-
nehmen.
Foto:
Jost/
BFKdo
Herma-
gor