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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Die 46-jährige Sylvia Un-
terdorfer machte ihren
Doktortitel in Publizistik
und Kunstgeschichte. Seit
1988 arbeitet die Seebod-
nerin beim ORF in Wien für
das Ressort Gesundheit.
Aufgrund ihrer medialen
Berichterstattung wurden
der gebürtigen Amerika-
nerin schon mehrfach tolle
Preise verliehen.
OVT: Frau Dr. Unterdorfer,
welchen Bezug haben Sie zum
Millstättersee?
Dr. Sylvia Unterdorfer:
Ei-
nen sehr großen, denn erst vor
zwei Jahren verkauften meine
Eltern Alfred und Maria Un-
terdorfer das Haus und die Bä-
ckerei in Seeboden. Beide sind
jetzt nach Wien gezogen. Bis zu
meinem 18. Lebensjahr habe ich
jeden Sommer die Kundschaf-
ten mit Semmeln, Gebäck und
Topfenkolatschen bedient. Auch
während der Studienzeit und als
ich bereits bei verschieden Me-
dien tätig war, kam ich an den
Wochenenden immer heim nach
Seeboden. Deswegen bezeichne
ich den Millstättersee auch als
„meinen See“. Ein toller See,
der tiefgrün in eine herrliche
Landschaft eingebettet ist.
Führen Sie Ihre beruflichen
Wege wieder öfter nach Ober-
kärnten?
Ja. Es lief beispielsweise bis
vor kurzem mein Beitrag „Din-
ner for two“ am Millstätter-
see in der ORF-„Sommerzeit“.
Dieser Dreh war eine willkom-
mene Gelegenheit wieder ein-
mal daheim zu sein. Auch mein
Kameramann spricht mittler-
weile beim Millstätter See vom
„schönsten See“ Kärntens. Mich
zieht es aber auch zum „Kraft-
berg“ Mirnock und in die Aus-
stellungen auf Burg Sommeregg.
Mein Vater hat noch in den Zwi-
schensaisonen beim Aufmauern
der Burg mitgeholfen.
Früher lag Ihr Betätigungs-
feld aber mehr im Ausland,
oder?
Stimmt, da war ich verstärkt
in fernen Ländern unterwegs.
Beispielsweise für die Sendung
„Schatzkammer Erde“, wo ich
zu Ausgrabungsstätten nach
Ägypten, Zypern und Malta rei-
ste. Das Reisen zählte ohnehin
schon immer zu meinen Hob-
bys, und so konnte ich Beruf
und Hobby gut verbinden.
Ihr spezielles Aufgabenge-
biet beim Fernsehen umfasst
das Thema Gesundheit.
Genau. Ich arbeite als Wis-
senschaftsjournalistin in der Ge-
sundheitsredaktion, die sich der-
zeit aus drei Redakteurinnen
und unserer Chefin zusammen-
setzt. Mit meinen Beiträgen be-
liefere ich vorwiegend aktuelle
Sendungen wie „Newton“, „Zeit
im Bild“ oder „Sommerzeit“.
Im Lauf meiner Tätigkeit habe
ich die große Palette der Medi-
zin gut kennen gelernt. Da ich
auch im Vorstand des „Öster-
reichischen Klubs für Wissen-
schaftsjournalisten“ bin, liegt
mir das Hinterfragen und Ein-
holen von Meinungen durch Pa-
tienten sehr am Herzen.
Gibt man, bei Ihrem Bezug
zur Medizin, auch schon mal
Eigendiagnosen ab?
Man findet heutzutage ja viele
Informationen im Internet und
auf dem Buchmarkt. Allerdings
beuge ich lieber Krankheiten
vor. Ich rauche nicht, habe kei-
ne Allergien und esse viel Fisch
und Gemüse. Der Sport kommt
ebenfalls nicht zu kurz. Bis auf
einen zu niederen Blutdruck,
habe ich ansonsten keine ärzt-
lich behandelbaren Beschwer-
den. Überraschenderweise habe
ich festgestellt, dass auch Ärzte
nicht gern zu anderen Ärzten ge-
hen.
Stimmt es eigentlich, dass Sie
Doppelstaatsbürgerin sind?
Ja. Ich wurde in Passaic/New
Jersey geboren. Die Stadt hat
rund 68.000 Einwohner und
liegt im Süden von New York.
Allerdings war ich nur zweiein-
halb Jahre dort, weil meine El-
tern dann nach Seeboden zogen.
Ich habe jedoch viele amerika-
nische Verwandte. Mein letzter
längerer USA-Aufenthalt liegt
aber bereits acht Jahre zurück.
Damals verbrachte ich insge-
samt vier Monate dort.
Damals trafen Sie dort auch
einen Kärntner Starkoch.
Stimmt. Im Rahmen der Os-
car-Verleihungen stand der St.
Veiter Wolfgang Puck mit sei-
nen speziellen Menus sehr im
Rampenlicht. Ich musste mich
in einer Schlange anstellen, um
meinen Landsmann interviewen
zu können. Auf meine Frage hin
wie ich seinen Namen ausspre-
chen sollte, antwortete er typisch
kärntnerisch: „ I bin der Wolfi!“
„Der Millstättersee ist mein
See!“
.
Diese Woche:
Dr. Sylvia Unterdorfer
(Seeboden/Wien)
ORF-Wissenschafts-
journalistin
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Krebs
Lieblingswein:
ein südsteir. Sauvi-
gnon blanc
Laster:
esse gerne gut und
vor allem Süßes
Traum-Zweitwohnsitz:
ein Haus am
Millstättersee
Lebensmotto:
Carpe diem total
Foto: Dina Mariner
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Spittal:
Unbekannte Tä-
ter schlugen in der Nacht
von Sonntag auf Montag bei
einem Tenniscafe in Spittal
mit zwei Steinen eine Fen-
sterscheibe ein, um das Fen-
ster entriegeln zu können.
Allerdings dürften die Tä-
ter dabei gestört worden sein,
denn sie nahmen von ihrer
beabsichtigten Straftat Ab-
stand.
Vermutlich aus Wut über
das misslungene Vorhaben
warfen sie dann den Stein
durch das eingeschlagene
Fenster in das Innere des Lo-
kals.
Dort traf der Stein die abge-
stellte Eistruhe, wobei durch
die Wucht des Aufpralles die
Abdeckung beschädigt wur-
de. Infolge der zu langen
Unterbrechung der Kühlzeit
wurde das gelagerte Speise-
eis unbrauchbar. Die Höhe
des Gesamtschadens beträgt
1.000 Euro.
Einbrecher als
Eis-Attentäter