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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. JULI 2008
CHRONIK
Noch vor 200 Jahren wurde hier
im Kolm bei Dellach im Drautal
mühsam Blei und Zink abgebaut,
jetzt führt ein zwei Meter hoher
und ein Meter breiter, stabiler
Weg geradlinig tief in das Inne-
re des Berges. Nach einem Fuß-
marsch von 350 Metern, im Zuge
dessen die Temperatur kontinu-
ierlich sinkt, ist die 120 m2 große
Karverne – der Behandlungsraum
– erreicht. 30 bequeme Liege-
stühle befinden sich hier, auf de-
nen die Patienten eine Stunde lang
am Tag die reinste Luft einatmen
können. „Wir haben an fünf Tagen
Luftqualitätsmessungen durch-
geführt und dabei lediglich zwei
Staubkörner in der Luft vorgefun-
den“, erklärt Herbert Gall, kauf-
männischer Betriebsleiter der ge-
meindeeigenen Tourismus und In-
frastruktur Ges.m.b.H., die diesen
Stollen betreibt „Das hier ist die
reinste Luft der Welt. Sie ist zur
Gänze sporen-, pollen- und staub-
frei – vergleichbar nur mit der
Luft auf hoher See“, so Gall.
Kuranstalt
So rein wie die Luft ist, so kalt
ist sie auch. Hier, 350 Meter tief
im Berg, herrscht eine konstante
Temperatur von zehn Grad, wes-
halb die Patienten eingehüllt in
einen Schlafsack mit Microfaser-
decke auf den Liegestühlen lie-
gen. Und genau diese zehn Grad
kalte Luft sowie die enorm hohe
Luftfeuchtigkeit von 99% er-
zielen den Linderungseffekt bei
Menschen mit Atemwegserkran-
kungen und Atemwegsallergien.
„Die zehn Grad kühle Luft wird
beim Einatmen auf Körpertempe-
ratur erwärmt und entzieht dabei
den Schleimhäuten die Feuch-
tigkeit. Dadurch gehen Schwel-
lungen zurück und die Leute kön-
nen sprichwörtlich wieder frei-
er durchatmen“, weiß Gall. Eine
ideale Kurdauer beträgt drei bis
vier Wochen, in denen die Pati-
enten eine Stunde täglich hier im
Stollen „atmen“. Das alles ge-
schieht natürlich unter kurärzt-
licher Aufsicht. „Auch wenn es
hier nicht danach aussieht, so sind
wir dennoch eine Kuranstalt. Die
Patienten werden von Fachärzten
an uns überwiesen, von unserer
Kurärztin Dr. Barbara Wernisch
nochmals untersucht und bleiben
dann unter ihrer Aufsicht hier im
Stollen“, betont Gall.
Chance für Gemeinde
Bereits jetzt liegen schon 20
Anmeldungen,
hauptsächlich
aus dem Raum Oberkärnten, vor.
Therapiebeginn ist Anfang Au-
gust. „Wir warten noch auf einen
letzten Bescheid, sozusagen den
letzten Formalschliff“, erklärt
Bürgermeister Dipl.-Ing. Am-
bros Wernisch, der sich durch
den „Barbarastollen“ neue wirt-
schaftliche Impulse für seine und
auch die umliegenden Gemein-
den erwartet. Drei Jahre lang
wurde der Stollen zu dem umge-
baut, was er nun ist. 770.000 Euro
betrugen die Kosten dafür. „Im
Stollen befinden sich WC-Anla-
gen und eine total verschlossene
Fluchtkammer mit Festnetztele-
fonanschluss und einem Notvor-
rat an Lebensmittel. Außerdem
sind alle 50 Meter Feuerlöscher
angebracht“, weißt Gall auf die
Sicherheitsstandards des Stollens
hin. 2007 erfolgte, nachdem alle
balneologischen Kriterien erfüllt
waren, die Anerkennung zum na-
türlichen Heilvorkommen durch
das Amt der Kärntner Landes-
regierung. Anmelden kann man
sich unter Tel.: 04714/20060.
Magdalena Girstmair
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
Einseitige Betrachtung
Mit dem Ansteigen der som-
merlichen Temperaturen ver-
läuft auch die Klimadebatte zu-
nehmend einseitiger – oft sogar
hysterisch. Da neigen Diskussi-
onsteilnehmer gerne zu drama-
tischen Übertreibungen. Doch
stimmen die Argumente? Ein
Antarktisforscher aus Bayern,
der 30 Jahre seines Lebens in der
Antarktis verbrachte, sagte in ei-
ner Sitzung in Heiligenblut zu
mir, dass ihn die „Greenpeace-
Aktivisten“ mit ihrer Panikma-
che zur Weißglut brächten. Die-
se wären gerade einmal für zwei
Wochen vor Ort und würden
dann sofort alarmierende Rück-
schlüsse ziehen, die jeder Grund-
lage entbehren. Natürlich gibt es
die Erderwärmung, aber die ge-
schürte Angst sei übertrieben.
Wer beispielsweise zu bedenken
gibt, dass die Eisbären durch die
globale Erwärmung aussterben,
verheimlicht, dass die Eisbären-
populationen derzeit in wärmer
werdenden Regionen zuneh-
men, in kälteren hingegen ab-
nehmen. Es ist wichtig etwas für
den Klimaschutz zu tun, aber Pa-
nik ist für sinnvolle Vorhaben ein
schlechter Ratgeber.
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
www.oberkaernten-online.at
r
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst
der Ärzte, Zahnärzte
und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-
Nummer 0900-88088
+ der jeweiligen Postleitzahl
kommen Sie direkt zum
diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484
(ohne Vorwahl), können
Sie beim Roten Kreuz einen
Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher
Notdienst
19./20. Juli
von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Thomas Bischetsrieder,
Villach, Tel. 04242/25858.
Dr. Stefan Treven, Gmünd,
Tel. 04732/3182.
Dr. Claudia Thonhauser,
Lienz, Tel. 04852/73535.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Hygiea Apotheke,
Hauptplatz 4,
Tel. 04762/5607.
Obervellach:
Adler
Apotheke, Hauptplatz 53,
Tel. 04782/2244.
Greifenburg:
Laurentius
Apotheke, Bahnhofstraße 63,
Tel. 04712/288.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066.
Auf einer „Microfaserdecke“
und eingehüllt in einen warmen
Schlafsack bleiben die Besucher
eine Stunde lang 350 Meter tief
im Stollen: Bgm. Dipl.-Ing. Am-
bros Wernisch und Herbert Gall
mit Maria Stabentheiner und
Silvia Scheer (v.l.).
Foto: Magdalena Girstmair
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Dellach eröffnet den zweiten
Heilklimastollen Kärntens
Nach Bad Bleiberg ist die Luftkurortgemeinde Dellach im Drautal erst die zweite Ge-
meinde in Kärnten, die einen Heilklimastollen betreibt. Anfang August soll bereits mit
den ersten Therapien begonnen werden. Um den „Luftkurort“ im Berg vorschriftsmä-
ßig auszubauen wurden 770.000 Euro investiert.