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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
4. JULI 2008
CHRONIK
Für Unruhe sorgte am Mon-
tag, 30. Juni, Gemeinderat Vik-
tor Mitsche (Grüne) im Ge-
meinderat der Stadtgemeinde
Hermagor-Pressegger See. Aus-
löser war der Verkauf eines See-
grundstücks an die Familie Dr.
Bernd Oberhofer. Der Hotelier
hegt die Absicht das derzeitige
Seehotel in Paßriach durch ein
neues Viersternehotel zu erset-
zen. „Damit soll auf der Südsei-
te des Pressegger Sees ein touri-
stischer Aufschwung eingeleitet
werden“, betont Bürgermeister
Vinzenz Rauscher.
Um dieses Projekt, das so-
wohl 200 gewerbliche Betten so-
wie Appartements mit einer zu-
kunftsorientierten Infrastruktur
und eigenem Seebad aufweist,
umsetzen zu können, ist auch die
Einbindung des derzeitig ver-
pachteten rund 2.000 m2 großen,
gemeindeeigenen Strandbades
Paßriach notwendig. Im zustän-
digen Ausschuss und im Stadt-
rat wurde deshalb der Grund-
satzbeschluss gefasst, dass man
nur dann diese Liegenschaft
einbringt, wenn gewährleistet
ist, dass auch weiterhin ein öf-
fentlicher Badezugang und die
Nutzung für Gäste und Einhei-
mische möglich sind. Weiters
muss die gastronomische Ver-
sorgung durch die Hotelanla-
ge für öffentliche Besucher ge-
währleistet sein.
Optionsvertrag
Außerdem verpflichtet sich
der neue Leit- und Gewerbebe-
trieb zusätzliche Arbeitsplätze
zu schaffen. Ebenfalls zu erfül-
len ist die vertragliche Regelung
des Seerundweges in diesem
Bereich und eine Zugangsrege-
lung für die angrenzenden Pri-
vatbäder. Nur bei Erfüllung die-
ser Auflagen wurde ein „Opti-
onsvertrag“ bis 30. September
2011 erstellt.
Mitsche hegt jedoch Zwei-
fel daran, dass sich der Hotel-
betreiber an die Auflagen hält.
„Die Liegewiese soll im Besitz
der Stadtgemeinde bleiben und
nicht an Private verkauft wer-
den“, fordert Mitsche. Seiner
Meinung reiche es, dem Antrag-
steller ein Nutzungsrecht einzu-
räumen. „Dadurch wäre gewähr-
leistet, dass die Menschen auch
weiterhin ohne Beschränkung
baden können und die Liegewie-
se erhalten bleibt“, so Mitsche.
Zu günstig
Im Sinne der Wirtschaftsför-
derung und gleichzeitig für das
öffentliche Bade- und Servituts-
recht wird ein Teil der Grundflä-
che von der Stadtgemeinde ein-
gebracht, die Hälfte der Gemein-
deliegenschaft muss der Hotelier
käuflich erwerben. Der Kauf-
preis beträgt 313.060 Euro. Für
Mitsche ein „Skandal“. Zwar be-
fürwortet er den Hotelbau, aber
ein Rabatt von 50 % sei nicht ge-
rechtfertigt. „Das ist ein Ausver-
kauf von gemeindeeigenem See-
grund wie am Tarviser Markt“,
wettert Mitsche. Bürgermeister
Rauscher erinnert jedoch an die
Aufgaben des künftigen Päch-
ters: „Der Betreiber muss sei-
ne Verpflichtungen einhalten, zu
denen auch das zu Verfügung
stellen von Parkplätzen und die
Sanierung des alten Strandbades
gehört. Zudem ist er verpflichtet
den Badebetrieb für jene Dauer
und zu den Tarifen aufrecht zu
erhalten die ihm die Gemeinde
vorschreibt.“ Die Abstimmung
im Gemeinderat endete letztend-
lich mit 26:1 Stimmer für den
geplanten Verkauf.
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
Spitzenidee
Einen Service, der überall
Schule machen sollte, bieten
die Gemeinden Irschen, Del-
lach/Drau, Berg, Greifenburg
und Steinfeld in Zusammenar-
beit mit einigen Firmen an: Sie
bieten den Nachtschwärmern
vom Samstag, 5. Juli, bis zum
13. September einen Nachtbus
an, den die Fahrgäste kosten-
los nutzen können. Wenn es
das Budget erlaubt, will man
die Frist sogar bis zum 25.
Oktober verlängern. Eine ab-
solut nachahmenswerte Idee.
Auch wenn die ewigen Nörg-
ler jetzt einwerfen, dass es sich
dabei um einen alten Hut han-
delt mit dem man nur Taxi-
diensten in den Rücken falle,
so kann man nur sagen, dass
eine sensationelle Idee trotz-
dem eine sensationelle Idee
bleibt und nicht davon ab-
hängig ist, ob man das allei-
nige Patent darauf hat. Besser
einen sinnvollen Einfall kopie-
ren als eine schlechte Idee vor-
antreiben. Mit dieser Idee ret-
ten die Oberdrautaler Politi-
ker und Wirtschaftstreibenden
im heurigen Sommer Leben.
Diese scheinen zwar am Ende
in keiner Statistik auf, aber
dass es so sein wird, ist eine
Tatsache.
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
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r
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst
der Ärzte, Zahnärzte
und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-
Nummer 0900-88088 +
der jeweiligen Postleitzahl
kommen Sie direkt zum
diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne
Vorwahl), können Sie beim
Roten Kreuz einen Kranken-
transport anfordern.
Zahnärztlicher
Notdienst
5./6. Juli von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Wolfgang Mikschofsky,
Hermagor, Tel. 04282/33200.
Dr. Georg Roth, Radenthein,
Tel. 04246/2075.
Allg. öffentl. Kranken-
haus, Klagenfurt, Tel.
0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Hubertus
Apotheke, Tiroler Straße 14,
Tel. 04762/2333.
Obervellach:
Adler
Apotheke, Hauptplatz 53,
Tel. 04782/2244.
Greifenburg:
Laurentius
Apotheke, Bahnhofstraße 63,
Tel. 04712/288.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066.
Hermagors Grüne prangern
Verkauf von Seegrundstück an
Empört zeigt sich Hermagors Grün-Gemeinderat Viktor Mitsche über den Verkauf
eines Seegrundstücks an einen Hotelier aus Osttirol. Zwar befürwortet er den Umbau
des Seehotels in ein Viersternehotel, wirft Bürgermeister Vinzenz Rauscher und den
anderen 25 Gemeinderäten aber eine Handlungsweise wie am „Markt in Tarvis“ vor.
Viktor Mitsche wettert gegen den Verkauf des Seegrundstücks.
Bgm. Vinzenz Rauscher.