Seite 2 - VO 2008 16

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. APRIL 2008
CHRONIK
Wurmstichig ist derzeit in Ös-
terreich das Thema Apfel. Die
Frage nach einer vertretbaren
Lösung zur Bekämpfung des
Feuerbrandes spaltet die Befür-
worter und die Gegner gleicher-
maßen. Nur in Kärnten bleiben
die Menschen davon ungerührt.
„In Kärnten wird kein Antibioti-
kum gegen den Feuerbrand ein-
gesetzt und diese Entscheidung
war richtig. Das belegen schon
die medialen Berichte über die
Handelsketten, die kein Obst li-
sten wollen das mit Streptomy-
cin in Berührung gekommen
ist“, sagte LR Dr. Josef Martinz
am Dienstag, 15. April. „Konsu-
menten, die Kärntner Äpfel und
Birnen kaufen können absolut
sicher sein, dass unsere Äpfel
und Birnen sauber sind“, bestä-
tigt Martinz.
In anderen Bundesländern,
darunter auch in der Steiermark,
ist das Antibiotikum „Strepto-
mycin“ gegen die gefährliche
Pilzkrankheit Feuerbrand frei
gegeben worden. Dies wurde
aus der Not heraus geboren, da
Kernobst-Anlagen, die von Feu-
erbrand befallen wurden, sonst
gerodet werden müssten. Nun
wollen allerdings die Handels-
ketten jenes Obst, in denen das
Pflanzenschutzmittel angewen-
det wird, nicht mehr in ihr Ver-
kaufssortiment aufnehmen.
Ein Umstand, für den sich
Martinz gerüstet sieht. „Wir
müssen in dieser sensiblen An-
gelegenheit allen den größtmög-
lichen Schutz bieten. Dem Kon-
sumenten und den Obstbauern“,
so Martinz, der auch die Imker
betroffen sieht, da „Streptomy-
cin“ auch den Honig beeinträch-
tigen könnte.
Aus diesem Grund. habe er
daher mit den Erwerbsobstbau-
ern und den Kärntner Imkern
ein entsprechendes Paket ge-
schnürt, damit Kärnten auf das
Pflanzenschutzmittel „Strepto-
mycin“ verzichten kann. Mit
einem Feuerbrand-Befall sei
aber auch heuer wieder zu rech-
nen. Bereits im Vorjahr gab es
Kärntenweit über 2.500 Fälle.
Wird die Pilzkrankheit nicht
sofort erkannt, müsse laut Mar-
tinz die Obstkultur gänzlich un-
ter Aufsicht gerodet werden.
Selbst die Sägespäne und die
Schnittwerkzeuge seien danach
zu desinfizieren. „Das bedeutet,
dass der Feuerbrand die Exi-
stenz unserer Obstbauern ge-
fährdet. Daher auch das Maß-
nahmenpaket“, erklärt Martinz.
Auch Landesrat Dipl.-Ing.
Uwe Scheuch spricht sich klar
gegen den Einsatz von Antibi-
otika im Kampf gegen Feuer-
brand aus. „Auch wenn Befür-
worter sagen, dass der Einsatz
von Antibiotika nur während
der Blütezeit erfolgt, und so-
mit die Früchte nicht betroffen
seien, bin ich wie viele über-
zeugt, dass diese Methode sehr
wohl dem Menschen, als auch
der Natur schadet“, so Scheuch,
der anmerkt, dass auch Kärn-
tens Agrarlandesrat Josef Mar-
tinz den Einsatz der Antibioti-
ka in Kärnten zusagen wollte,
doch dieses Projekt aufgrund
Scheuchs Gegenstimme in der
Regierung scheiterte.
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
r
Teure
Lebensmittel
Wenn man dem Volk das Es-
sen nimmt, oder es zu uner-
schwinglichen Preisen han-
delt, die Mächtigen, die davon
profitieren aber dennoch ihrer
Verschwendungssucht frönen,
kommt es irgendwann zur Kon-
frontation. Um dies vorauszu-
sehen muss man kein Hellse-
her sein. Ein Blick in die Ge-
schichtsbücher beweist dies zur
Genüge. Wie die Rechnung für
die Mächtigen aussieht, musste
unter anderem auch MarieAnto-
inette schmerzlich erfahren. Als
man ihr, dem Gerücht zufolge,
mitteilte, dass sich die Armen
kein Brot kaufen könnten, soll
sie geantwortet haben: „Dann
sollen sie doch Kuchen essen.“
Ob sie es gesagt hat oder nicht,
sei dahingestellt, letztendlich
hat ihr aber auch dieses Gerücht
im wahrsten Sinne des Wortes
den Kopf gekostet und die Fran-
zösische Revolution nahm ihren
Lauf. Man kann nur hoffen, dass
sich die Verantwortlichen in Ge-
schichte auskennen, denn das
Volk muss sich beim Kauf von
Lebensmitteln, sofern es welche
gibt, sehr stark einschränken.
Und das weltweit.
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Kein Antibiotika im
Kampf gegen Feuerbrand
Kärntens Äpfel und Birnen sind und werden nicht mit Antibiotika behandelt um
Feuerbrand zu vermeiden. Auch wenn sich davor zahlreiche Obstbauer dafür ausge-
sprochen haben. Nach der Androhung von Handelsketten behandelte Obstwaren aus
dem Verkaufssortiment zu nehmen sehen sich die Landesräte Dr. Josef Martinz und
Dipl.-Ing. Uwe Scheuch in ihrer Entscheidung bestätigt.
LR Dr. Josef Martinz (l.) ist gegen die Bekämpfung des Feuerbrandes
durch Antibiotika.