Seite 6 - VO 2008 15

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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 46-jährigen Irmgard
Hörmann liegt die Ernäh-
rung der Oberkärntner am
Herzen. Als freiberufliche
Diätologin ist sie für den
Raum Gailtal zuständig
und steht diesbezüglich
auch mit der Landesre-
gierung eng in Kontakt.
Wohnhaft ist die gebürtige
Steirerin mit ihrer Fami-
lie in der Marktgemeinde
Kötschach-Mauthen.
OVT: Frau Hörmann, was ist
eine Diätologin?
Irmgard Hörmann:
Ein Di-
ätologe ist ein Ernährungsspezi-
alist für Therapie und Beratung
– auch für Patienten. Wobei hier
in der dreijährigen Ausbildung
der ernährungsmedizinische As-
pekt sehr fundiert und kompe-
tent gelehrt wird. Seit 2005 ist
der Begriff Diätologe auch ge-
setzlich verankert.
Liegt darin der Unterschied
zum „Ernährungsberater“?
Ja. Der Ernähungsberater ist
ausschließlich für gesunde Men-
schen bestimmt. Der Diätologe
ist befugt auch Kranke ernäh-
rungstherapeutisch zu beraten.
Woher stammt der Begriff
Ihrer Berufsbezeichnung ei-
gentlich?
Er kommt aus dem Grie-
chischen und bedeutet übersetzt
„Gesunde Lebensführung“. Wo-
bei richtiges Essen und Trinken
sowohl der Erhaltung der Ge-
sundheit als auch der Vorbeu-
gung dienen – und zwar in Form
von Diäten im klassischen Sinn
bis zur Behandlung von Erkran-
kungen.
Bei welchen Beschwerden
werden Sie kontaktiert?
Es sind vor allem zunehmende
Wohlstandserkrankungen wie
Übergewicht oder Diabetes. Ge-
rade der „Diabetes Typ2“ ist
heutzutage bei jungen Erwach-
senen zu finden. Früher hieß es
noch „die Oma hat Zucker“, was
altersbedingt war. Heute sind der
Lebensstil, also das Ernährungs-
verhalten und die mangelnde
Bewegung dafür verantwortlich.
Obst, Gemüse und Vollkornpro-
dukte sollten vermehrt im Vor-
dergrund stehen.
Gibt es dafür genaue Richt-
linien?
Grundsätzlich gibt es kei-
ne verbotenen Nahrungsmittel,
doch die Ausgewogenheit spielt
eine wichtige Rolle und soll zu
den individuellen Bedürfnissen
passen. Ein gewisses Maß ist
beim Essen und Trinken schon
angebracht. Ich bin eine Befür-
worterin unserer guten österrei-
chischen Produkte in Kombina-
tion mit der mediterranen Kü-
che. Dabei sollten saisonale und
regionale Produkte bevorzugt
werden.
Apropos regional, Sie stam-
men ursprünglich aus der Stei-
ermark.
Ja, aber schon 1982 kamen
mein Mann und ich nach Kla-
genfurt und seit 17 Jahren woh-
nen wir nun schon in Kötschach-
Mauthen. Wir fühlen uns in
Kärnten ausgesprochen wohl,
zudem ist hier das Landschafts-
bild meiner obersteirischen Hei-
mat sehr ähnlich. Weiters war
ich durch die Kindergarten- und
Schulzeit unserer Töchter schon
immer im Ort eingebunden.
Und Sie sprechen auch rus-
sisch?
Schon, aber viel ist mir da-
von nicht mehr in Erinnerung.
Gelernt habe ich es zu meiner
Gymnasialzeit wo alternativ zu
Französisch auch Russisch an-
geboten wurde. Anfangs dach-
te ich zwar, dass ich das nie
lernen würde, denn neben der
Sprache mussten wir ja auch
die kyrillische Schrift können.
Aber durch Lisa Schüller, die im
ORF-Vormittagsprogramm Rus-
sisch lehrte, war diese Sprache
in den 70ern recht interessant.
„Nahrung ist die erste
Medizin“
.
Diese Woche:
Irmgard Hörmann
(Kötschach-Mauthen),
Diätologin
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
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