Seite 2 - VO 2008 13

Basic HTML-Version

2
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
28. MÄRZ 2008
CHRONIK
821 Einsätze nach Pistenunfäl-
len weist die Statistik der Notarzt-
hubschrauber des ÖAMTC alleine
während der Semesterferien 2008
aus. Die Erfahrung zeigt, dass der
Großteil der Skiunfälle auf Grund
von Fahr- oder Wahrnehmungs-
fehlern sowie durch zu hohe Ri-
sikobereitschaft passiert. Auch
die Erfahrungen aus dem letzten
Winter, bei dem die Alpinpolizei
in Österreich 3.926 Unfälle mit
Verdacht auf Fremdverschulden
verzeichnet hat, veranlassen den
ÖAMTC nun drastische Maßnah-
men zu fordern. „Bei `Ski-Fahrer-
flucht´, unterlassener Hilfeleis-
tung, Unfällen wegen Alkohol-
missbrauch oder Raserei, sieht
das Gesetz, nicht nur auf der Stra-
ße, sondern auch auf der Piste har-
te Strafen vor“, betont ÖAMTC-
Chefjurist Hugo Haupfleisch.
Hohe Strafen
Gerade die Fahrerflucht auf der
Piste kann oft schwerwiegende
Folgen für alle Beteiligten nach
sich ziehen, da das Unfallopfer
ohnePersonaldatendes Pistenrow-
dys keine Schadenersatzansprü-
che geltend machen kann. Doch
auch für den Unfallverursacher
selbst kann die unterlassene Hil-
feleistung teuer werden. „Für im
Stich lassen eines Verletzten sind
im Gesetz Freiheitsstrafen von
bis zu einem Jahr oder Geldstra-
fen bis zu 360 Tagsätzen vorgese-
hen“, erläutert Haupfleisch. „Bei
schweren Verletzungen können
sogar zwei Jahre Arrest verhängt
werden. Sollte ein im Stich gelas-
senes Pistenopfer beispielsweise
erfrieren, drohen bis zu drei Jah-
ren Freiheitsstrafe.“ Streng wird
auch unterlassene Hilfeleistung
geahndet. Unabhängig davon, ob
man an einem Unfall schuld ist
oder nicht. „Helfen ist für jeden
Pflicht und wer nicht selbst helfen
kann, muss Hilfe holen“, klärt der
ÖAMTC-Jurist auf.
Wichtige Versicherung
Kein Pardon kennen die Ge-
richte bei Unfällen, die auf Grund
besonders „gefährlicher Verhält-
nisse“ verursacht wurden. Diese
liegen vor, wenn ein Pistenrow-
dy stark alkoholisiert ist oder sich
gegenüber anderen Skifahrern auf
der Piste besonders rücksichtslos
verhält. Bei der Prüfung der Ver-
schuldensfrage werden die FIS-
Regeln als Beurteilungs-Maßstab
herangezogen. Daher sollte man
diese unbedingt beachten. Wer
sich mit diesen Regeln noch nie
beschäftigt hat, fährt trotzdem si-
cher, wenn er mit Vorsicht, Rück-
sicht und kontrolliertem Tempo
unterwegs ist. Sollte dennoch in-
folge einer Unachtsamkeit ein an-
derer Skisportler bei einer Kolli-
sion verletzt werden, wird in der
Regel anstelle einer gerichtlichen
Verhandlung und Bestrafung
vom Staatsanwalt eine sogenann-
te „diversionelle Erledigung“ an-
geboten. Das bedeutet, dass mit
der Zahlung einer Geldbuße die
strafrechtliche Seite erledigt ist.
„Wenn der schuldtragende Un-
fallverursacher allerdings keine
Privathaftpflichtversicherung ab-
geschlossen hat, muss er für Hei-
lungskosten und Schmerzensgeld
selbst aufkommen“, warnt Hau-
pfleisch.
Tolle Touristiker
Der heurige Winter lässt
die Touristiker in Oberkärn-
ten durchaus frohlocken. Wäh-
rend es in Unterkärnten in
den Wintermonaten nur mä-
ßig schneite, freute man sich
am Nassfeld, am Goldeck, in
Heiligenblut oder am Möllta-
ler Gletscher über den regel-
mäßig einsetzenden Schnee-
fall. Zahlreiche Skifahrer und
Snowboarder wählten deshalb
als Urlaubsort ein Quartier in
den Bezirken Spittal und Her-
magor. Spätestens nach dem 6.
April bzw. am Mölltaler Glet-
scher am 13. Mai, werden die
Besucherzahlen eine deutliche
Sprache sprechen und die Be-
treiber der Skilifte sowie die
Tourismusbranche können sich
vorerst zufrieden zurückleh-
nen. Lange erholen dürfen sie
sich jedoch nicht. Mit der Eu-
ropameisterschaft steht schon
der nächste Besucheransturm
ins Haus. Kärnten legt heuer
die Messlatte besonders hoch.
Es bleibt abzuwarten, ob es so
bleibt, aber die Auszeichnun-
gen in der Tourismusbranche
beweisen, dass Oberkärntens
Tourismusbetriebe keinen Ver-
gleich zu scheuen brauchen.
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
www.oberkaernten-online.at
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst
der Ärzte, Zahnärzte
und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-
Nummer 0900-88088 +
der jeweiligen Postleitzahl
kommen Sie direkt zum
diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484
(ohne Vorwahl), können
Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport
anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
29./30. März
von 9 bis 11 Uhr:
Mag. DDr. Josef Partl,
Spittal, Tel. 04762/5566.
Dr. Gunhild Wohlgenannt,
Lienz, 04852/63630.
Allg. öffentl.
Krankenhaus, Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Malchus
Apotheke, Villacher
Straße 15,
Tel. 04762/4394.
Obervellach:
Adler
Apotheke, Hauptplatz 53,
Tel. 04782/2244.
Greifenburg:
Laurentius
Apotheke, Bahnhofstraße
63, Tel. 04712/288.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066.
KUNDENDIENST ALLER GERÄTEMARKEN
GmbH
PLANUNG • AUSFÜHRUNG • BLITZSCHUTZ
45157
IHR OBERKÄRNTNER
LEKTROPARTNER
Dellach
04714/257
Lienz
04852/62 8 88
ELEKTROINSTALLATIONEN
ÖAMTC fordert Arreststrafen
für Pisten-Rambos
Der Rücksichtslosigkeit auf Pisten mit der damit zusammenhängenden „Ski-Fahrer-
flucht“ will der ÖAMTC in Zukunft verstärkt Einhalt gebieten. Daher fordert der Club
sogar Arreststrafen für rücksichtslose Skifahrer und Snowboarder, die durch Leicht-
sinn andere Pistennutzer gefährden.
Pis-
ten-
row-
dys
kön-
nen
bis zu
drei
Jah-
ren
inhaf-
tiert
wer-
den.