Seite 2 - VO 2008 06

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
8. FEBER 2008
CHRONIK
Frau Mag. Knicek, nachdem
bekannt wurde, dass Sie mit dem
Provisorium einer Bezirksschul-
inspektorin betraut werden, hat
Sie Ihr Landtagskollege Ferdin-
and Hueter heftig kritisiert. Wie
gehen Sie mit diesen Attacken
um?
Mag. Helga Knicek:
Ich bin
verwundert, in welcher Art und
Weise ein Volksvertreter mir Qua-
lifikationen abspricht, ohne sich
zu erkundigen, welche Funktio-
nen und Ausbildungen ich in den
vergangenen Jahren im pädago-
gischen Bereich absolviert habe.
Hueter hat nicht nur mich, son-
dern einen ganzen Berufsstand,
nämlich jenen der Heilstättenleh-
rer, auf das Abscheulichste de-
nunziert. Das hat mich noch viel
mehr getroffen. Schließlich habe
ich jahrelang als Delegierte des
Landes Kärnten in der bundes-
weiten Arbeitsgemeinschaft für
alle Heilstättenlehrer diesen wich-
tigen Berufsstand vertreten. Ich
weiß, welche pädagogisch wichti-
ge Arbeit diese Damen und Her-
ren leisten. Hueter soll das Volk
vertreten und nicht „treten“, denn
mit seinen Aussagen hat er indi-
rekt einen ungerechtfertigten An-
schlag auf einen Teil der Lehrer-
schaft gemacht!
Sie nehmen diese Angriffe also
persönlich?
Natürlich! Die Tatsachen, dass
Hueter den Unterschied zwischen
einer Besetzung und einer Betrau-
ung eines Bezirksschulinspektors
nicht kennt sowie seine Meinung
über die Arbeit von Heilstätten-
lehrer, erwecken bei mir den Ein-
druck, sein vordringlichstes Ziel
ist es, mich zu diffamieren ohne
zu hinterfragen.
Gab es viele Reaktionen?
Es hat viele Anrufe von Päda-
gogen, Schulleitern und Men-
schen im öffentlichen Dienst ge-
geben, die mir ihr Entsetzen über
diese Anmaßung mitgeteilt ha-
ben.
Warum glauben Sie, dass Sie
für das Amt der Bezirksschulin-
spektorin geeignet sind?
Ich habe parallel zu meiner
Hauptschullehrerausbildung ein
Pädagogikstudium in Kombi-
nation mit Medienwissenschaf-
ten absolviert. Nach Beendigung
meiner Ausbildung wurde ich in
den Kärntner Schuldienst auf-
genommen. Begonnen habe ich
mit Deutsch für Ausländerkinder,
danach wurde mir die Stelle als
Heilstättenlehrerin im Kranken-
haus Spittal angeboten, welche
ich bis vor wenigen Tagen mit un-
verändertem Engagement ausge-
übt habe.
Seit 1999 bin ich außerdem in
der Personalvertretung und im
Dienststellenausschuss für Pflicht-
schullehrer im Bezirk Spittal ver-
treten. Durch meine Verantwor-
tung als Personalvertreterin kenne
ich die Wünsche und Sorgen der
Lehrerschaft.
Kennen Sie auch die Abläufe
auf Landesebene und haben Sie
Zusatzqualifikationen?
Ich sitze im Kollegium des Lan-
desschulrates und bin seit 2004 als
Landtagsabgeordnete im Schul-
, Bildungs- und Kulturausschuss.
Das bedeutet, dass ich auch an
Gesetzeswerdungen und Petiti-
onen an den Bund im pädagogi-
schen Bereich mitgewirkt habe.
Laufende Fortbildungen sind für
mich ein Selbstverständnis. Seit
Jahren halte ich Kontakt zu vie-
len Institutionen von Kärnten bis
Wien, die für den reibungslosen
Ablauf im Schulbereich sorgen.
Welche Ziele stecken Sie sich
als Bezirksschulinspektorin?
Noch bin ich keine ordentlich
betraute Bezirksschulinspektorin!
Ich übernehme das Amt nur als
Provisorium. Laut Aussagen des
Landesschulrates wird die Stelle
sobald als möglich ausgeschrie-
ben. Wenn es so weit ist können
sich alle Damen und Herren die
sich für den Posten eines Bezirks-
schulinspektors berufen fühlen
bewerben. Deshalb verstehe ich
die Aufregungen nicht. Ich wer-
de mich wie meine Mitbewer-
ber einem Auswahlverfahren un-
terziehen. Doch zurück zu Ihrer
Frage: Mein wichtigstes Ziel ist
es den Schulleitern eine pädago-
gisch wertvolle Stütze in der Be-
wältigung ihrer täglichen Arbeit
zu sein
Was verstehen Sie darunter?
Ich würde mir wünschen, dass
sich die Betroffenen in meinem
Aufsichtsbereich freuen und nicht
fürchten, wenn sie mich sehen.
Mein Credo wäre: Kooperation,
Kommunikation, Beratung und
Entwicklung sowie dieAnpassung
an die heutigen und zukünftigen
Erfordernisse. Außerdem werde
ich mich auf jeden Fall weiter da-
für einsetzen, dass mein Projekt,
ein Kooperationsmodell zwischen
Kindergarten und Schule, welches
ich bereits an zwei Schulstandor-
ten kostenneutral und erfolgreich
installiert habe, zuerst flächen-
deckend im Bezirk und später in
ganz Kärnten umgesetzt wird.
Als eines der wichtigsten Ziele
in meiner neuen Funktion sehe ich
aber auch, dass die Wertigkeit ei-
nes Pädagogen in der Gesellschaft
wieder positiver wahrgenommen
wird. Ich möchte, egal in wel-
chem pädagogischen Aufgaben-
gebiet, eine Botschafterin dafür
sein, dass man unserem Berufs-
stand wieder mit der verdienten
Wertschätzung begegnet.
Dienstplan im
Internet
Viele Leser werden sich wun-
dern, warum sie ab dieser Aus-
gabe des „Oberkärntner Voll-
treffer“, auf Seite 2 nicht mehr
die diensthabenden Ärzte aus
dem Bezirk Spittal finden. Dies
hängt mit einer höflichen Mit-
teilung der Ärztekammer zu-
sammen, in der wir, auf Anre-
gung der Ärzte im Bezirk Spit-
tal, ersucht wurden, diese nicht
mehr zu veröffentlichen, da wir
als Wochenzeitung kurzfristige
Änderungen nicht mehr berück-
sichtigen können. Als Alternati-
ve hat man uns angeboten, auf
die Homepage der Ärztekam-
mer hinzuweisen (www.aekktn.
at). Die Ärzte haben hier sicher-
lich Recht; wir können kurzfris-
tige Änderungen tatsächlich oft
nicht mehr ändern, da wir be-
reits am Mittwoch in Druck ge-
hen. Allerdings finde ich es be-
fremdend, dass es scheinbar so
oft zu solchen kurzfristigen Än-
derungen im Dienstplan kommt.
Der Verweis auf die Homepage
ist zwar gut gemeint, doch wie
viele, vor allem betagte Men-
schen, haben heute schon zu-
hause ihr eigenes Internet?
Sagen Sie uns Ihre Meinung:
www.oberkaernten-online.at
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst
der Ärzte, Zahnärzte
und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-
Nummer 0900-88088 +
der jeweiligen Postleitzahl
kommen Sie direkt zum
diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484
(ohne Vorwahl), können Sie
beim Roten Kreuz einen
Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher
Notdienst:
9./10. Feber
von 9 bis 11 Uhr:
ZA Petar Slavujevic,
Seeboden, Tel. 04762/82980.
Dr. Edith Diakakis-Pucher,
Villach, Tel. 04242/24622.
Dr. Georg Pittschieler,
Lienz, 04852/62466.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal: Hubertus
Apotheke, Tiroler Straße 14,
Tel. 04762/2333.
Möllbrücke: Teurnia
Apotheke, Mölltalstraße 37,
Tel. 04769/2234.
Seeboden: Jakobus
Apotheke, Hauptstraße 50,
Tel. 04762/81602.
Hermagor: Gailtal-
Apotheke, Gösseringerlände
7, Tel. 04282/25381.
„Hueter denunziert einen
ganzen Berufsstand“
Nicht unwidersprochen lässt LA Mag. Helga Knicek (BZÖ) die Vorwürfe von LA Ing.
Ferdinand Hueter (ÖVP). Hueter warf Knicek vor, dass sie ihre Erstreihung als Bezirks-
schulinspektorin nicht ihrer Kompetenz, sondern vielmehr der Parteizugehörigkeit
verdanke. Im „OVT-Interview“ nimmt die Politikerin und Pädagogin dazu Stellung.