Seite 6 - VO 2008 02

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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Für die 52-jährige Ernäh-
rungsmedizinerin Edeltraud
Lenhard ist die Ernährungs-
beratung ein wichtiger Be-
standteil ihres Berufes. In
Spittal betreibt die fünffa-
che Mutter eine Physiothe-
rapiepraxis und eine Diabe-
tes-Schwerpunktordination.
Neben der Allgemeinmedi-
zin und der Physiothera-
pie weist Lenhard auf den
richtigen Umgang mit Nah-
rungsmitteln hin.
OVT: Dr. Lenhard, welchen
Stellenwert sollte die Ernährung
einnehmen?
Dr. Edeltraud Lenhard: In die-
sem Zusammenhang hat sich in
den letzten drei Jahrzehnten vie-
les geändert. Nach dem Zweiten
Weltkrieg führte der Mangel an
bestimmten Nährstoffen oft zum
Tode – heute führt hingegen die
Überversorgung mit sehr energie-
reichem „Fast Food“ zu gesund-
heitlichen Problemen.
Worin liegt Ihrer Meinung
nach das Hauptübel?
Die „Mast“ mit Kohlenhydra-
ten beschert uns eine wahre Dia-
betes- und Adipositaseepidemie.
Zucker und Backwaren aus wei-
ßemMehl schießen innerhalb von
wenigen Minuten als Energieträ-
ger ins Blut. Eigentlich sollten
diese dann durch ausreichende
Bewegung abgearbeitet werden.
Ist dem nicht so, dann muss das
zuckersenkende Hormon Insulin
diese Arbeit erledigen. Allerdings
ist Insulin aber auch ein „Mast-
Hormon“, das, wenn zuviel En-
ergie zugeführt wird, den Aufbau
der Fettzellen fördert.
Hilft hierbei eine „Ernäh-
rungspyramide“?
Ich schätze die „Logi-Pyra-
mide“ sehr, denn im Gegensatz
zu anderen Tabellen nimmt sie
auf die Evolutionsgeschichte der
Menschheit in Bezug auf ihr eins-
tiges Jagd-, Sammel- und Essver-
halten Rücksicht. Seit der Stein-
zeit wurden vorwiegend Knollen,
Wurzeln, Beeren, Obst und Fisch
bevorzugt, da dies am einfachs-
ten zu besorgen war. In der neu-
en „Logi-Pyramide“ besteht die
breite Basis aus Obst, Hülsen-
früchten und Gemüse. Heute do-
minieren oft wirtschaftliche Inte-
ressen die bestimmte Nahrungs-
mittel empfehlen.
LautVolksmund gehört ja in je-
des Gericht eine Handvoll Kleie.
Ja. Egal ob süß oder mit wei-
ßem Mehl gekocht – Ballaststoffe
bremsen eine zu rasche Aufnah-
me des umgewandelten Zuckers.
Doch im Gegenteil zur Hafer-
kleie, die auch roh gegessen wer-
den kann, muss die Weizenkleie
gekocht oder gebacken werden
um die schädliche Phytinsäure zu
neutralisieren. Auch Flohsamen-
schalen gehören zu den „Brem-
sern“.
Gibt es überhaupt gesundes
Fleisch?
Am gesündesten ist das Fleisch
von Tieren die auf zwei Beinen
laufen, da es sehr fettarm ist. An-
sonsten ist das pflanzliche Eiweiß
vorzuziehen. Dieses findet man
in Bohnen, Linsen, Fisolen so-
wie in Soja und Tofuprodukten.
Wer dreimal in der Woche Fisch
isst, tut seinen Blutgefäßen etwas
Gutes.
Wie verhält es sich beim Ge-
nuss von Getränken?
Man sollte täglich bis zu zwei
Liter ungezuckerte Flüssigkeit
trinken. Am besten, alle zwei
Stunden. Wer im Sommer viel
schwitzt verliert Natrium und
Kalium. Wenn der Flüssigkeits-
haushalt nur mit Wasser ausge-
glichen wird, kann es zu einem
Mineralstoffmangel kommen der
sich mit Konzentrationsstörun-
gen und Schwindel bemerkbar
macht. Dies kann bis zum Kol-
laps führen. Bei Menschen die
an Osteoporose leiden empfiehlt
sich kalziumreiches Mineralwas-
ser. Doch selbst hier ist Vorsicht
geboten, denn nur Maß und Ziel
bestimmen den Erfolg.
Mit welchen Hobbys tragen
Sie zu ihrer Gesundheit bei?
Im Winter laufe ich gerne Ski
oder Snowboarde und im Som-
mer spiele ich sehr gerne Golf.
„In der Dosis liegt
die Medizin“
.
Diese Woche:
Dr. Edeltraud Lenhard
(Spittal/Drau)
Ärztin, Physiotherapeu-
tin und Sportlehrerin
Sternzeichen:
Fische
Lieblingssportler:
Thomas Mor-
genstern
Aktuelles Buch:
About a Boy
(Nick Hornby)
Bevorzugtes
Essen:
Forelle blau
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
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Zur traditionellen Jahresfeier des öffentlichen Dienstes in der Bezirkshauptmannschaft Hermagor
waren auf Einladung des Bezirkshauptmannes Dr. Heinz Pansi Vertreter aller Institutionen des Be-
zirkes erschienen. Ziel der Zusammenkunft war, das Zusammenwirken aller Verantwortlichen weiter
zu optimieren und neue Pläne und Vorhaben für den Bezirk in ungezwungener Atmosphäre zu disku-
tieren.