Seite 4 - VO 2008 01

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OVT: Herr Rauscher, Sie sind
seit einem Vierteljahrhundert
Bürgermeister der Stadtgemein-
de Hermagor-Pressegger See,
was bedeutet das für Sie?
Bgm. Vinzenz Rauscher:
Eine
lange, erfolgreiche und abwechs-
lungsreiche Zeit. Diese 25 Jahre
sind geprägt von vielen positiven
Ereignissen, Veränderungen und
auch vielen menschlichen Begeg-
nungen. Unsere Gemeinde ist in
dieser Zeit schöner, reicher und
lebenswerter geworden. Wir ha-
ben die Aufgaben und Probleme
gemeinsam mit den Gemeinde-
bürgern gut bewältigt.
Wie kamen Sie in die Gemein-
depolitik?
Ich habe schon in jungen Jahren
gerne für die Öffentlichkeit gear-
beitet. Als ich 1971 von der Poli-
zeischule zur damaligen Gemein-
de Egg kam, gründete ich mit ei-
nigen Freunden den Sportverein
Egg. Die Arbeit mit der Sportju-
gend bereitete mir große Freu-
de und als Kassier der Gailtaler
Trachtenkapelle Egg konnte ich
weitere Erfahrungen im Vereins-
leben sammeln.
Mit der Gemeindezusammen-
legung im Jahre 1973 übertrug
man mir in der neu gegründe-
ten Großgemeinde die Abteilung
Tourismus mit der Aufgabe, die-
sen wichtigen Wirtschaftszweig
neu zu organisieren. Dabei stand
mir der damalige, mir unvergess-
liche, Vize-Bgm. Franz Obernos-
terer zur Seite. Die Zusammen-
legung war eine sehr schwieri-
ge kommunalpolitische Aufgabe,
bei der ich meine ersten politi-
schen Erfahrungen machte. Ober-
nosterer war es dann auch, der
mich im Alter von 24 Jahren als
Ortsparteiobmann in Egg instal-
lierte und somit auf die politische
Schiene brachte.
Fassten Sie schon damals den
Entschluss Bürgermeister zu
werden?
Durch meine umfangreiche
touristische Tätigkeit sowie Ver-
einsarbeit hatte ich natürlich vie-
le Kontakte zu den Menschen und
lernte dabei die diversen Probleme
hautnah kennen. Damals erkannte
ich, dass man zur Lösung der Pro-
bleme auch persönlich etwas bei-
tragen sollte. Deshalb kandidierte
ich mit 28 Jahren bei der Gemein-
deratswahl, nach der mir gleich
die Funktion des Stadtrates für
Kultur, Sport und Kindergarten-
wesen übertragen wurde. Durch
die Berufung des damaligen Bür-
germeisters Max Rauscher in die
Kärntner Landesregierung wur-
de ich – für mich überraschend –
von meinen Freunden zum Bür-
germeisterkandidaten vorgeschla-
gen. Am 10. Jänner 1983 wurde
ich dann zum Bürgermeister ge-
wählt. Nun sind bereits 25 Jahre
daraus geworden.
War die Entscheidung, dieses
Amt zu übernehmen, für Sie da-
mals leicht?
Es war dies eine sehr schwieri-
ge Entscheidung, da ich noch re-
lativ jung und politisch unerfah-
ren war. Ich wusste, dass diese
Aufgabe sehr viel Einsatz, Zeit
und auch Opfer bedeutet. Ande-
rerseits hat mich diese, für mich
schönste, politische Aufgabe ge-
reizt, da man als Bürgermeis-
ter sehr viel zur Entwicklung der
Heimatgemeinde beitragen kann.
Nach zwei Tagen Bedenkzeit hat-
te ich mich für dieses Amt ent-
schieden.
Was sind aus Ihrer Sicht rück-
blickend die Höhepunkte?
Unsere Gemeinde hat sich in
diesen zwei Jahrzehnten zu einer
international führenden Touris-
musregion entwickelt. Mit Hilfe
der Wirtschaft und vieler Freunde
konnten wir gemeinsam die Ski-
arena Naßfeld zu einem Top-Ski-
gebiet ausbauen, das Sommeran-
gebot modernisieren und damit
für das gesamte Tal eine Zukunfts-
chance eröffnen. Viele Menschen
im Tal haben dadurch eine Arbeit
und Einkommen.
Auch in der gewerblichen und
industriellen Wirtschaft konnten
positive Maßnahmen gesetzt wer-
den. Ich denke dabei an die An-
siedelung der Firmen Intercold,
Helmich, Villacher Bier, Gas Zer-
za sowie den Erhalt und Ausbau
der Gailtalklinik, die Mithilfe bei
den diversen Betriebserweite-
rungen heimischer Betriebe, den
Ausbau der Geschäfte mit Kauf-
kraftstärkung und zahlreiche In-
frastrukturmaßnahmen zur Stär-
kung der Gesamtwirtschaft.
Was konnte im Bereich der Ju-
gend erfolgen?
Hier freue ich mich beson-
ders, dass es möglich war, durch
den Bau von neuen Kindergär-
ten allen Kindern einen Betreu-
ungsplatz bei kostenloser Zufuhr
aus allen Gemeindeteilen zu bie-
ten. Mit der Errichtung der Volks-
schule Tröpolach und Hermagor
und den Ausbau der übrigen
25 Jahre Bürgermeister
Vinzenz Rauscher – die
Wulfeniastadt blühte auf
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Seit 25 Jahren leitet Vinzenz Rauscher als Bürger-
meister die Geschicke der Stadtgemeinde Hermagor-
Pressegger See. In dieser Zeit erblühte die idyllische
Wulfeniastadt zur geschäftigen Gailtalmetropole. Amts-
müdigkeit ist dem emsigen Stadtoberhaupt jedoch fremd.
Blicken wir
gemeinsam zurück …
Freuen wir uns zusammen
über das Ergebnis …,
… und schauen wir
miteinander in die Zukunft
unserer Gemeinde
Stoßen wir auf 25 Jahre
Bürgermeister und auf eine
gute Zukunft an!
Einladung
INTERVIEW
Von Bernd Lenzer
zum
Jubiläumsabend
am Donnerstag,
10. Jänner 2008,
18 Uhr
Stadtsaal
Hermagor
25 Jahre
Bürgermeister
Liebe Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger
– Sie sind herzlichst zu diesemAbend eingeladen.
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