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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 41-jährige Alois Sin-
zinger aus Mühldorf ist
begeisterter
Radfahrer.
In seiner Karriere fuhr er
gegen Radsport-Größen
wie Greg Lemond oder
Helmut
Wechselberger.
Doch der gebürtige Ober-
österreicher sitzt nicht
nur auf dem Rad, son-
dern ist auch hauptbe-
ruflich sehr mit diesem
Sportgerät vertraut. Der
Vater zweier Kinder wohnt
mittlerweile seit über 15
Jahren im Mölltal, wo er
seiner Sportleidenschaft
ideal nachgehen kann.
OVT: Herr Sinzinger, wie
kamen Sie nach Oberkärnten?
Alois Sinzinger:
Bei einem
Mountainbike-Rennen im Jahr
1992 kam ich während der
Fahrt mit einem anderen Fah-
rer ins Gespräch. Dieses sollte
meine Zukunft nachhaltig ver-
ändern. Der Rennkollege hieß
Gerd Amenitsch und hatte ein
Radgeschäft in Möllbrücke.
Wir vereinbarten, dass ich für
ein oder zwei Jahre unter dem
Motto: „Ich schaue es mir ein-
mal an“ nach Kärnten gehe.
Und heute bin ich immer noch
da!
Wie laufen die Wettkämpfe
im Radsport ab?
Grundsätzlich ist Radfahren
ein fairer Sport bei dem die er-
brachte Leistung des Gegners
voll akzeptiert wird. Bei den
richtig großen Rennen spielen
vor allem Teamverhalten, Tak-
tieren und Tempo eine ganz
wichtige Rolle. Zwischenzeit-
lich bieten sich aber auch Ge-
legenheiten um zu verschnau-
fen und Kräfte zu sammeln,
und so kann es schon einmal
sein, dass kurz über die Renn-
situation oder privates gespro-
chen wird.
Sie blicken bereits auf eine
lange Sport-Karriere zurück.
Ja. Nächstes Jahr werden es
30 Jahre! Die Leidenschaft be-
gann in meiner Jugend, wo ich
mehrfacher Nachwuchsmeister
in Österreich wurde. Danach
folgte der Sprung zu den „Eli-
te-Fahrern“ wo ich gegen Kon-
trahenten wie Greg Lemond,
Francesco Moser oder Helmut
Wechselberger fuhr. Hier zeigte
sich dann die Schwierigkeit der
Balance zwischen Spitzensport
und Beruf ganz deutlich. Heute
fahre ich bei den Senioren Ma-
rathon und in der Lizenzklasse
für den RC-ÖAMTC Möllbrü-
cke.
An welche Highlights erin-
nern Sie sich besonders ger-
ne?
An den Sieg beim Teambe-
werb „Trans-Alp“ in der Mas-
ter-Klasse. Dieses Rennen be-
inhaltet sieben Etappen, rund
20.000 Höhenmeter und 800
Radkilometer. Aber auch mein
5. Platz bei den Österreichi-
schen Berg-Meisterschaften
auf den Großglockner war ein
sehr emotionaler Erfolg für
mich. Genauso wie meine Teil-
nahme an den ersten MTB-
Weltmeisterschaften 1990 in
den USA wo ich im vorderen
Spitzenfeld landete.
Wie groß ist der Anteil des
Elternhauses am Erfolg?
Es muss schon ein bisschen
an den Genen liegen, denn
mein Vater Alois ist internatio-
naler Renn-Kommissionär und
meine Schwester Petra wur-
de heuer Europameisterin in
der Damen „Master-Klasse“
bei der EM in Tschechien. Wir
nahmen schon mit fünf Jahren
an Hobby-Rennen teil.
Für Ihre Kinder steht der
Sport aber hinten an?
Sandra und Patrick kom-
men vor allemAnderen. Selbst
wenn die Sonntage für mich
als Angestellten eines Spitta-
ler Sportgeschäftes geeigne-
te Trainingstage wären, nut-
zen wir diese als Familientage.
I vertrete die Meinung, dass
man versäumte Zeit mit den
eigenen Kindern nicht mehr
nachholen kann.
Kennen Sie als bekennen-
der Anti-Leser den „OVT“?
Jedes Mal wenn der „Ober-
kärntner Volltreffer“ kommt,
wird er auch gelesen. Mir
scheint, dass fast jeder die Zei-
tung kennt und schon durchge-
blättert hat. Zudem ist die Zei-
tung überschaubar, nicht zu
dick und die Themen einfach
interessant.
„Mein Leben ist der Sport!“
.
Diese Woche:
Alois Sinzinger
(Mühldorf)
Radrennfahrer &
Sportartikelverkäufer
Sternzeichen:
Schütze
Leidenschaft:
Anti-Leser
Ich bin:
grundsätzlich
ruhig, aber
wenn dann
direkt
Lebenseinstellung:
Spaßfaktor
„meets“
Erfolgsorien-
tierung
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
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„Zu Kathrein geht der See zu!“ Diese alte Weisheit hat sich heuer am Weißensee seit langem wieder
einmal bewahrheitet, denn ziemlich genau am Sonntag, 25.November, begann der Westteil des Wei-
ßensees zu zufrieren! Mittlerweile ist der ganze Westteil mit einer dünnen Spiegeleisschicht überzogen,
doch Vorsicht: Das Betreten der Eisfläche ist verboten – noch herrscht Einbruchgefahr!