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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 58-jährige Hans Kary
sorgte in den 70er-Jah-
ren in Österreich für einen
Aufschwung des „weißen
Sports“. Als Spitzen-Ten-
nisspieler bereiste Kary
die Welt ehe er 1982 seine
Karriere beendete. Trotz-
dem blieb er dem Sport in
vielerlei Hinsicht verbunden
- unter anderem im Promo-
tion-Bereich. Mit Gattin Ina
lebt der gebürtige Spittaler
jetzt in Wien, jedoch ohne
die Nähe zu Oberkärnten je
abgelegt zu haben.
OVT: Herr Kary, wie oft führt
Sie Ihr Weg nach Spittal?
Hans Kary:
Ich versuche min-
destens einmal im Monat heim zu
fahren um meinen älteren Bru-
der Willi zu besuchen. Manchmal
kommt dann auch unser Bruder
Heinz aus Karlsruhe angereist.
Auch zur Ehrung einiger Spitta-
ler Sportler auf Schloss Porcia
durch die Stadt Spittal reiste ich
vor zwei Jahren an.
Sie sahen schon früh durch
den Tennissport die Welt.
Stimmt. Dabei habe ich als
Balljunge in Spittal begonnen
und spielte dann in Radenthein
Tennis. Dabei spielte Kurt Mess-
ner für mich eine wichtige Rolle.
Mit 16 Jahren wurde ich dann zu
Tennisturnieren nach Australien
oder Südafrika geschickt. Damals
galt Tennis noch als sehr elitärer
Sport, der eigentlich für die „Obe-
ren 10.000“ bestimmt war. In den
70er-Jahren setzte dann aber ein
richtiger Boom ein und es wurden
überall Tennisplätze gebaut.
Auf welche Highlights blicken
Sie besonders gerne zurück?
1973 wurde erstmals eine ATP-
Rangliste mit rund 500 regist-
rierten Spielern erstellt und ich
konnte viele dieser Top-Spieler
besiegen. Darunter so bekannte
Athleten wie Ilie Nastase, Stan
Smith, Manuel Orantes. Beson-
ders schön war für mich, dass ich
meinem sportlichen Vorbild Rod
Laver aus Australien, der übri-
gens ebenfalls Linkshänder ist,
auf dem Platz gegenübertreten
konnte. Aber auch für Österreich
im Daviscup zu spielen war ein
Glanzlicht.
Ihre Daviscup-Bilanz für Ös-
terreich ist ja außerordentlich.
Ich habe drei Jahrzehnte für un-
ser Land gespielt. Bei diesen rund
80 Partien von 1968-1982 durfte
ich viele Erfolge feiern. Übrigens
freut mich das Los der Öster-
reicher für den Feber 2008. Das
Spiel gegen die US-Amerikaner
auf heimischen Boden kann näm-
lich ein großes Highlight werden.
Vielleicht so wie 1990 in Wien
mit Muster, Skoff und Antonitsch
gegen die USA oder 1993 gegen
Deutschland, wo ich als Co-Trai-
ner für das Team arbeitete.
Abseits des Centercourts, tra-
fen Sie sogar Elvis Presley.
Bei einemATP-Turnier 1974 in
Richmond/Virginia saßen Jimmy
Connors, Ilie Nastase und ich im
Hotel, als plötzlich Elvis Presley
hereinkam. Elvis kannte Connors,
die damalige Nr. 1 der Welt, und
steuerte direkt auf uns zu. Nas-
tase wollte ihn gleich begrüßen,
machte dabei aber schnell Be-
kanntschaft mit den Bodyguards.
Elvis beruhigte diesen jedoch.
Nachdem uns Connors vorgestellt
hatte, erzählte mir Elvis, dass er
es bedauere während seiner Ar-
meezeit in Deutschland nie in Ös-
terreich gewesen zu sein.
Und mit anderen Stars spiel-
ten Sie Tennis.
Ja. Ich spielte mit Ben Hur-Dar-
steller Charlton Heston und Dus-
tin Hoffman. Beide waren ech-
te „Tennisfreaks“. Bei Hoffman
war mir sehr sympathisch, dass
ich mit ihm einen Gegner hatte
der kleiner war als ich. Nur mit
Sammy Davis Jr., den ich eben-
falls kennen lernte, ging sich kein
Match aus.
Kennen Sie auch den „Ober-
kärntner Volltreffer“?
Ja, und die Zeitung gefällt mir
sehr gut, weil sie nämlich nicht zu
dick ist und überschaubar bleibt.
Ein weiterer Vorzug ist, dass der
Oberkärntner Volltreffer vor al-
lem aus den beiden Oberkärntner
Bezirken berichtet.
„Damals war Tennis ein
elitärer Sport“
.
Diese Woche:
Hans Kary
(Spittal/Wien
Tennislegende &
Veranstalter
Sternzeichen:
Fische
Lieblingsgetränk:
weißer
Spritzer
Sportliches
Vorbild:
Rod Laver
Lieblingsessen:
„Kasnudeln“
Ein Defibrillator oder kurz
„Defi“ genannt ist ein elektro-
nisches Gerät zur Wiederbele-
bung, das die Überlebenschan-
cen bei Herzstillstand um das
Siebenfache erhöht.
Defis sind kinderleicht zu be-
dienen und können, wie Feu-
erlöscher, überall angebracht
werden - in jedem Unterneh-
men. Nun beweist auch die Ge-
meinde Lendorf ein Herz für
das Herz. „Bei sämtlichen Ak-
tivitäten im Kultursaal, beim
Feuerwehrfest und bei sportli-
chen Veranstaltungen wird der
Defi künftig im Hintergrund
für die Sicherheit der Bevölke-
rung bereit stehen“, verspricht
Bürgermeister Gottfried Wil-
legger.
Betreut wird das Gerät von
der RK-Ortstellenleiterin Eri-
ka Huber.
Lendorf setzt auf
Stromstoß für das Leben
Laut Todesursachenstatistik liegen Herz-Kreislaufer-
krankungen in den Industrieländern ganz vorne. Rund 20
% erliegen einem plötzlichen Herztod. Das sind Öster-
reichweit jährlich 20.000 Personen. Viele davon könnten
durch einen Stromstoß gerettet werden. Lendorf macht
nun davon Gebrauch.
GFK Hans Zmölnig (FF Lendorf), Bgm. Gottfried Willegger, RK-
Ortsstellenleiterin Erika Huber, FF-Kdt. Reinhard Gritzner (v.l.).