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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 60-jährige Peter Rieger
darf auf eine interessante
Vergangenheit zurückbli-
cken, ob im heimischen
Mölltal oder in Übersee.
Doch immer verbunden
mit den örtlichen Vereinen
verbringt der „Klamperer
(Pfannenflicker) nun mit
Gattin Evi, den Kindern
und Enkerl Katharina ruhi-
gere Zeiten als Pensionär.
Und mit Mama Katharina
(82), die als Bäuerin bis zu
ihrem 80er aktiv war, gibt
es eine enge Bindung.
Herr Rieger, die heimischen
3.000er kennen Sie gut?
Peter Rieger:
Allein auf dem
Großglockner bin ich schon 16
Mal gewesen, dann sind noch
einige in der Schobergruppe,
die ich bestiegen habe. Aber
mein schönster Gipfel war wäh-
rend meiner Zeit in Nordame-
rika, der 4.142 m hohe „Grand
Teton“/Wyoming bei einer Win-
terbegehung. Und sollte es mei-
ne Gesundheit erlauben, will
ich noch den „Georgskopf“ in
der Schobergruppe machen. Der
zählt nämlich zu den anspruchs-
vollsten Bergen Österreichs.
Die Bergrettung ist zudem
wichtiger Bestandteil?
Seit 1983 bin ich ehrenamtlich
bei der Bergrettung und habe
schon die vielfältigsten Einsätze
miterlebt, von den kuriosesten
bis hin zu den tragischen. Und
hauptsächlich mit meinen Hun-
den, mittlerweile ist bereits der
3. Hund namens „Nakimo“ da-
bei, das kommt aus dem Finni-
schen und heißt „der Schnelle“.
Doch generell kann man heu-
te sagen, dass die Bergeinsätze
seltener, die Vermisstensuchen
jedoch häufiger werden.
Sie kennen aber auch den
Nationalpark bestens?
Ich war 7 Jahre als Natio-
nalpark-Betreuer tätig und zu-
ständig für Gästebetreuung und
Förderungswesen sowie Verbin-
dungsmann zur Landwirtschaft
unterwegs. Aus heutiger Sicht
hat sich in der Infrastruktur
schon so einiges getan, die In-
formationen oder Beschilderun-
gen für die Besucher sind heut-
zutage sehr gut.
Ihre Zeit in Amerika, welche
Erinnerung haben Sie daran?
In meinen jungen Jahren war
der Schilehrer wichtig für mich
und brachte mich in viele Ge-
genden. Von 1967 weg im hei-
mischen Mölltal, dann für 2 Jah-
re auf die Gerlitzen und Anfang
der 70er nach Hunter Moun-
tain, in den Bundesstaat New
York. AmWochenende tummel-
ten sich dort dann 4.000 Leute
auf den Pisten, denn New York
City lag nur 2 Autostunden ent-
fernt. Danach ging ich eine Sai-
son nach Jackson Hole, wo Pepi
Stiegler seine Schischule hatte.
Aprops Schilehrer, wie ist
das mit dem Einst & Jetzt?
Früher war das „Gesellige“
sehr wichtig neben dem eigent-
lichen Schifahren, doch heute
steht zunehmend der Sport im
Mittelpunkt des Geschehens.
Vor allem ist es schön, den An-
fängern zum 1. Highlight zu
verhelfen und das Naturerleb-
nis vermitteln zu können. Und
schließlich ist man mit allen Ge-
sellschafts- und Berufsschich-
ten in Kontakt.
Doch gelernt haben Sie
Tischler?
Weil seinerzeit im Tal nichts
anderes möglich gewesen wäre
und der Tischler das nahelie-
genste war, machte ich die 3-
jährige Lehre. Später, nach mei-
ner Heirat, arbeitete ich von
1974-77 wieder im örtlichen
Möbelhaus als Verkäufer. In
meinen „ledigen“ Jahren, be-
treute ich die heimische Land-
wirtschaft und machte Taxi-
Ausflugsfahrten von Cortina bis
zu den Kärntner Seen. Schließ-
lich wechselte ich in das Ver-
kehrsamt für 6 Jahre im Be-
reich Tourismus, gefolgt von
der Straßenmeisterei Winklern
wo ich letztes Jahr dann auch in
Pension ging.
WelchenWunsch würden Sie
sich noch gerne einmal erfül-
len?
Einmal noch nach Kanada
und in die Vereinigten Staaten
zu reisen, speziell nach Jackson
Hole, weil das war überhaupt
schön. Dort drüben könnte ich
dann noch mal so richtig die
Vergangenheit aufleben lassen!
Das war überhaupt
wunderschön!
.
Diese Woche:
Peter Rieger
(Döllach)
Allrounder und
„Bergfex“
Sternzeichen:
Krebs
Lieblings-
getränk:
Bier
Geschätzter
Sportler:
Fritz Strobl
Glücksbringer:
„Schutz-
engel“
Die Fleißner Ochsenalm in
Heiligenblut weist eine hohe
Zahl an besonderen Tier- und
Pflanzenarten auf. Auf einem
einzigen Hang im Fleißtal wur-
den im Rahmen des Bergmäh-
dermonitorings für das Projekt
„Kärntner Almheu“ bisher 113
Pflanzenarten
nachgewiesen.
Die Almgemeinschaft lädt am
Sonntag, 29. Juli, zu einer Alm-
und Kräuterwanderung ein.
Es gibt zwei Möglichkei-
ten, zur Fleißner Ochsenalm zu
gelangen. Der bequeme Weg:
Auffahrt ins Fleißtal bis zu den
Parkplätzen, Gehzeit zur Alm
1/2 Stunde; oder der Anstren-
gendere: Um 9 Uhr Treffpunkt
bei der Liftstation, ermäßig-
te Auffahrt mit der Gondelbahn
zur Bergstation Schareck und
von dort in einer geführten Wan-
derung ins Fleißtal. (Gehzeit 1
1/2 Stunden). Bei dieser Vari-
ante kann man wunderschöne
Ausblicke genießen! Nach dem
Eintreffen der Wanderer auf der
Ochsenalm wird eine Messe ge-
feiert und die Alm vorgestellt.
Die „Heiligenbluter Dorfmusi-
kanten“ sorgen dann für einen
gemütlichen Nachmittag. Die
Rückkehr nach Heiligenblut er-
folgt dann zu Fuß (ca. 2 Std.)
oder mit dem Shuttle-Bus.
Kräuterwanderung zur
Fleißner Ochsenalm