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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
6. JULI 2007
CHRONIK
Mitte April sorgte in Spittal
ein Politskandal für Aufregung.
Damals erhärtete sich gegenüber
einem Gemeinde-Mandatar der
Verdacht rund 30.000 Euro kas-
siert zu haben. Im Gegenzug dazu
soll er sich dazu verpflichtet ha-
ben, dem Bau des Stadtparkcen-
ters und des Kinos zuzustimmen.
Der Beschuldigte Rudolf
Brandstätter von der Liste „Spit-
taler für Spittal“ (SFS) stritt da-
mals zwar alles ab, gab aber
später doch zu, dass er für sein
„Schweigen“ Geld erhalten hat-
te. In einer Sonderstadtratssit-
zung, die bereits zuvor zum ers-
ten Mal in der Geschichte der
Lieserstadt durchgeführt wurde,
entzog man dem Politiker sein
Mandat.
Rundumschlag
Nun, nachdem die Staatsan-
waltschaft und die Kriminal-
gruppe der Polizei gegen ihn er-
mitteln, sieht Brandstätter die
Zeit zum Zurückschlagen ge-
kommen. Er zeigte sowohl den
Stadtamtsdirektor der Stadt
Spittal, Mag. Erich Kofler, als
auch den Baurechtsexperten Dr.
Franz Modritz und den Spitta-
ler Bürgermeister Gerhard Kö-
fer bei der Staatsanwaltschaft
an. Sein Vorwurf an die Spitzen-
beamten und den Stadtchef: Ver-
dacht des Amtsmissbrauchs!
Vor allem Köfer zeigt sich von
der Vorgehensweise Brandstät-
ters persönlich sehr enttäuscht.
„Ich bin bis zu dem Zeitpunkt,
als Brandstätter gegenüber den
Medien zugeben musste, 30.000
Euro vom Betreiber des Ein-
kaufszentrums (EKZ) kassiert
zu haben, immer voll hinter ihm
und seiner Familie gestanden“,
ist Köfer fassungslos. „Brand-
stätter genoss jahrelang mein
volles Vertrauen, weshalb ich
ihm Zugang zu allen Ausschüs-
sen und somit zu allen Insider-
Informationen im Rathaus er-
möglicht habe.“
33 Abstellflächen
Nach der Fertigstellung des
EKZ und des Kinos stellt sich
nun heraus, dass 33 Abstell-
flächen zu schaffen sind. Die-
se werden auf einem, vom Be-
treiber des EKZ bereits 2005
gepachteten und nunmehr er-
worbenen Grundstück errich-
tet. „Wir wollen generell, wo
es räumlich geht – so sieht es
ja auch das Landesgesetz vor
– ausreichend Parkflächen für
die Wirtschaft und die Kunden
schaffen“, erklärt Köfer.
Dadurch sind nach dem Bau
der 33 Abstellflächen alle ge-
setzlichen Voraussetzungen er-
füllt, und keine Ausgleichszah-
lungen nötig.
Ein pikantes Detail dabei ist
die Tatsache, dass Brandstätter
mit seiner Fraktion bei der letz-
ten Gemeinderatssitzung über-
raschend gegen den Verkauf des
von der Stadtgemeinde abzuge-
benden Grundstückes, wo die
vorgeschriebenen 33 Abstell-
flächen entstehen werden, ge-
stimmt hat.
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschafts-
dienst der Praktischen Ärzte
Samstag, 7. Juli, 7 Uhr, bis
Montag, 9. Juli, 7 Uhr
Bezirk Spittal/Drau:
Dr. Schöffmann (Spittal),
Dr. Werner (Radenthein),
Dr. Schroth (Obervellach),
Dr. Eder (Winklern),
Dr. Hofmeister (Patergassen),
Dr. Luger (Rennweg), Dr. Pi-
ckl (Mühldorf),
Dr. Moser (Kleblach-Lind),
Dr. Unterwaditzer (Irschen),
alle 7.7.
Dr. Lenhard (Spittal), 8.7.
Bezirk Hermagor:
Dr. Tributsch (Kötschach),
Dr. Edthofer (Hermagor), alle
7.7.
Wichtig:
Unter der
Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 +
der jeweiligen
Postleitzahl
ist die optimale
Erreichbarkeit der in Kärnten
niedergelassenen Ärzte
gegeben.
Zahnärztlicher
Notdienst
7./8. Juli von 9 bis 11 Uhr:
Mag. DDr. Josef Partl,
Spittal, Tel. 04762/5566.
Dr. Herbert Reischl, Lienz,
Tel. 04852/65524.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt, Tel. 0463/538-
22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Apotheke
„Zur Hygiea“, Hauptplatz 5,
Tel. 04762/5607.
Obervellach:
Adler Apo-
theke, Hauptplatz 53, Tel.
04782/2244.
Greifenburg:
Laurentius
Apotheke, Bahnhofstraße 63,
Tel. 04712/288.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066
Umstrittener Gemeinderat
setzt zum Rundumschlag an
Nachdem Mitte April zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Spittal eine Sonder-
stadtratssitzung stattfand, bei der man dem Gemeindemandatar Rudolf Brandstätter
seinen Sitz im Gemeinderat entzog, holt dieser nun zum Rundumschlag aus. Er zeigte
nun seinerseits den Stadtamtsdirektor, den Baurechtsexperten und den Spittaler Bür-
germeister wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs an.
Viel Lärm um
Nichts
Es ist unglaublich zu wel-
chen Tricks manche Politiker
greifen, um sich als Volksnah
zu „verkaufen“. Anhand zwei-
er aktueller Beispiele ist dies
besonders gut dokumentiert.
Da schimpft allen Ernstes die
ÖVP auf Verteidigungsminis-
ter Norbert Darabos und kriti-
siert, dass dieser etwas zu ver-
heimlichen habe, weil er den
Einblick in die Eurofighter-
verträge verwehre. Scheinbar
hat Minister Josef Pröll ver-
gessen, dass es vor den Wah-
len ein monatelanges „Hick
Hack“ gab, weil „seine“ Partei
dies genauso gehandhabt hat.
Für ein weiteres Beispiel sorgt
Landeshauptmann Dr. Jörg
Haider, wenn er immer wieder
einmal mit Neuwahlen droht.
Das klingt für die Betroffenen
in der Ortstafelfrage zwar sehr
gut, aber Haider weiß ganz ge-
nau, dass für eine Neuwahl in
Kärnten zuerst einmal die SPÖ
zustimmen muss. Allerdings
wird Gaby Schaunig dem ge-
wieften Wahlkämpfer Hai-
der mit Sicherheit keine sol-
che Bühne bieten. Es ist, wie
schon Shakespeare schrieb,
„Viel Lärm um Nichts“.
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Bürgermeister Gerhard Köfer wurde mit anderen Beamten vom um-
strittenen Gemeinderat Brandstätter angezeigt.