Seite 6 - VO 2007 18

Basic HTML-Version

INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Wer kennt nicht den
„Noste“ vom Villacher
Fasching. Doch der „pri-
vate“ Manfred Obernos-
terer unterscheidet sich
deutlich von seinem „Fa-
schings-Pendant“. Wie
viele Künstler, die auf
der Bühne stehen, ist er
abseits der Bretter, die
die Welt bedeuten, ein
Freidenker, der die erns-
ten Seiten des Lebens
tiefgründig hinterfragt.
Vor kurzem 50 Jahre alt
geworden, ist für den
Lehrer gerade die Schule
ein Spiegelbild der ge-
sellschaftlichen Verände-
rungen.
OVT: Herr Obernosterer,
Ihr Name klingt nach Le-
sachtaler Wurzeln?
Manfred
Obernosterer:
Mein Vater Franz stammt vom
„Blümlerhof“ in Niedergail
und meine Mutter Rosa vom
„Unterweger“ in Wiesen. Ich
wurde aber erst nach unserem
Umzug ins Gailtal in Herma-
gor geboren, wo meine Ge-
schwister Peter und Elfrie-
de heute noch wohnen. Mein
Bruder Anton wird nach einem
schweren Autounfall in Laas
gepflegt. Ich verbinde aber
schöne Erinnerungen mit dem
Lesachtal. Meine Abendlektü-
re besteht aus zwei Lesachta-
ler Büchern, in denen ich im-
mer lese, um den Dialekt nicht
zu verlernen.
Was macht für Sie den My-
thos des Lesachtals aus?
Es waren geniale Typen, die
in der Enge des Tales wirkten
undwirken. Unter strengenRe-
geln, die Beachtung der Natur
niemals vergessend, und das
Ganze mit Selbstbewusstsein
nach außen getragen. Ich erin-
nere mich gerne an bestimm-
te Originale meiner Kindheit,
wie beispielsweise Onkel Her-
mann, den heimlichen Zahn-
arzt mit effizienten Praktiken,
den Wieser-Vater samt seiner
Mineralien-Sammlung, oder
an meinen Opa väterlicher-
seits, der als Schnitzer im Tal
bekannt war.
Wie kam der Name „Noste“
zustande?
Der leitet sich vom Namen
Obernosterer ab und begleitet
mich schon seit meiner Schul-
zeit, obwohl ich in der Volks-
schule noch „Obse“ genannt
wurde. Beim Villacher Fa-
sching sehe ich den „Noste“
mittlerweile als schizophrenes
Pendant zum privaten Man-
fred.
Wie kamen Sie zum Villa-
cher Fasching?
Anfangs sollte ich nur beim
Villacher Fasching einsprin-
gen. Dort spielte ich einen
Sketch mit einer Partnerin im
Fitness-Center. Eine meiner
ersten Fragen war, was man
in dieser Szene überhaupt an-
ziehen sollte? Letztlich war es
dann eine Fünf-Minuten-Idee,
denn in einem Sportgeschäft
sah ich an der Wand einen
Boxhandschuh hängen und die
Entscheidung war gefallen.
Sie sind Lehrer. Worin se-
hen Sie hier Ihre Aufgabe?
Ich möchte den jungen Leu-
ten Impulse geben und ihre
Horizonte erweitern.
Welchen Hobbys frönen
Sie?
Mein Dasein ist ein einzi-
ges Hobby. Ob nun Musik, die
Schauspielerei oder das Foto-
grafieren. Ich bin zwar gerne
witzig, mache mir aber auch
viele Gedanken.
Haben Sie noch einen gro-
ßenWunsch?
Ich möchte einmal nach Los
Angeles in Kalifornien flie-
gen und dort mit dem ehema-
ligen Sänger der Band „Cree-
dence Clearwater Revival“,
John Fogerty, gemeinsam als
Cowboys verkleidet ausreiten.
Dann bräuchten wir noch ein
paar „Indianer“, die wir über-
fallen könnten, und hinterher
möchte ich mit ihm ein von
mir komponiertes Lied am La-
gerfeuer singen.
„Mein Dasein ist ein einziges
Hobby“
Diese Woche:
Manfred
Obernosterer
(Liebenfels),
„Noste“ &
Hauptschullehrer
Sternzeichen:
Fische
Lieblingsgetränk:
Wasser
Lieblingsoper:
Salome
(Richard
Strauss)
Was ich
nicht mag:
Konformität
Was ich mag:
Wahrheit
Krismer „die kleine Tracht.“
A-9900 Lienz, Andrä-Kranz-Gasse 4
Telefon +43 (0) 48 52/62 1 80
Krismer „natürlich Tracht.“
A-9900 Lienz, Rosengasse 15
Telefon +43 (0) 48 52/62 4 97
tracht
die kleine
61298
Fliegerbombe
gefunden
Gegen 10.30 Uhr wurde am
Montag, im Zusammenhang
mit Wegbauarbeiten zu ei-
nem landwirtschaftlichen An-
wesen in Oberkolbnitz, eine
250 kg schwere, amerikani-
sche Fliegerbombe mit intak-
tem Zünder von einem Bag-
ger freigelegt. Die Flieger-
bombe wurde während eines
Zeitfensters im Bahnverkehr
um 15.20 Uhr von Beam-
ten des Entminungsdienstes
Graz freigelegt, entschärft
und abtransportiert. Während
der Entschärfung wurden die
vier Bewohner der zwei in der
Nähe befindlichen Wohnhäu-
ser für zwei Stunden evaku-
iert.