Seite 6 - VO 2007 05

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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 67-jährige Hans Peter
Sorger hat eine erstaunliche
Biographie. Im fahrenden
Zug bei Göss in der Ober-
steiermark geboren, zog es
ihn später in die ganze Welt.
Vom
Kriegsberichterstat-
ter im Sechs-Tage-Krieg in
Israel für die BBC, zu einer
Reise mit Karelischen Hunden
(„Husky-Art“) in Finnland bis
hin zu den IndianernNordame-
rikas wo er auch auf einen
Grizzly traf.
OVT: Herr Sorger, welches
Ziel verfolgt ihr Projekt „Re-
spect to Wildlife“?
Hans Peter Sorger: Es gilt das
Gefühl für die Tierwelt zu we-
cken und das Verhalten gegen-
über dieser zu vermitteln. Als
praxisbezogene Feldforscher
machen wir zu diesem Thema
oft Exkursionen. Auslöser da-
für war 1987 meine 1. Bärenbe-
gegnung am Weißensee. Seither
hielt ich über 600 Vorträge.
Wie erlebten Sie Kanada?
Ich besuchte Kanada 1965,
weil die Tante eines Studien-
kollegen dort lebte. Bei dem
zweimonatigen Urlaub sollte es
dann aber nicht bleiben. In einer
Bar kam ich mit einem Mann
ins Gespräch, der mir einen Job
bei einem Team für Wildzäh-
lung anbot. Dort traf ich zum
ersten Mal auf den „Tshims-
hian“ (Küstenindianer) Max
Saskat, der als Indianerführer in
der Mannschaft fungierte.
Welche Mentalität hatten
diese Indianer?
Sie sind ein völlig anderer
Schlag. Als wir unser Vorhaben
aufgrund der winterlichen Ver-
hältnisse abbrechen mussten –
20 Stunden Dunkelheit standen
nur vier Stunden Helligkeit ge-
genüber – kamen wir in ein La-
ger für „native people“. Die In-
dianer durften keinen Landbesitz
haben, doch sie konnten jagen,
und darin bestand ihr Leben.
Wie erlebten Sie die Geschich-
te um den Bären „Bruno“?
Bei Bruno hat man sich falsch
verhalten. Es herrschte große
Konfusion wie mit solch einer
Situation umzugehen ist. Durch
die Unwissenheit wurden dann
auch grobe Fehler gemacht, ob-
wohl sich nach einer 170-jähri-
gen Bärenabstinenz diese wun-
derbare Chance aufgetan hatte.
Der Bär als größtes Landraub-
tier der Erde ist so speziell, dass
ich meine Liebe zu ihm 1995 in
meinem Buch „Der Bär ist wie-
der da!“ niedergeschrieben ha-
be.
Was gab den Anstoß zu Ihrer
Liebe zu den Bären?
Als ich in Kanada war, war
ich für das Feuermachen zustän-
dig. Wir entfernten uns aber im-
mer weiter von den vorrätigen
Anzündhölzern, und als ich die-
se holen wollte, stand plötzlich
rund 30 m eine Bärin mit ihren
zwei Jungen in aufrechter Po-
sition vor mir. Ich dachte, dass
meine letzte Stunde geschlagen
hätte, doch irgendwie machte
ich instinktiv das Richtige und
ging langsam verkehrt zurück.
Die Bären nicht aus dem Auge
lassend, sah ich wie die Bären
von ihrer aufrechten Position
auf alle vier Pranken fielen und
rechts von mir weg trotteten.
Wie kamder gelernte Journa-
list zur Verhaltensforschung?
Während meines Studiums
in Wien traf ich zweimal Kon-
rad Lorenz, doch die Weichen-
stellung für die Erforschung des
Verhaltens erfolgte wahrschein-
lich schon in meinen Schulta-
gen. Damals schrieb ich in ei-
nem Aufsatz: „Unser Hahn ist
schon so schwach, dass in die
Hühner tragen müssen!“
Was hält Hans Peter Sorger
vom „OVT“?
Zum einen ist der „Oberkärnt-
ner Volltreffer“ sehr informa-
tiv und zum anderen sehr sach-
lich. Man spürt bei dieser Zei-
tung das Bemühen, das dahinter
steht.
„Der Bär ist wieder da!“
Diese Woche:
Hans Peter Sorger
(Techendorf),
Verhaltensforscher und
Journalist
Sternzeichen:
Waage
Persönlichkeit:
Stephen
Hawking (britischer Physiker)
Lieblingsbuch:
Unglaublich
einfach, einfach unglaublich
(Werner Gruber)
Ich mag nicht:
Lügen
Gestartet wird um 12 Uhr bei
der Anna- Schutzhütte, startbe-
rechtigt sind alle Einwohner der
Gemeinde rund um den Eder-
plan (Rangersdorf, Winklern,
Iselsberg, Nikolsdorf und Döl-
sach). Der Abfahrstlauf wird im
nichtpräparierten alpinen Gelän-
de ausgetragen.
Mit den klassischen Abfahrts-
läufen von der Anna-Hütte über
die
Görtschach-Gödnacher
Bergwiesen und Wege bis zum
Gödnacher Kirchl mit 1.250
Meter Höhenunterschied ist
schon Skigeschichte geschrie-
ben worden.
Die Chronik berichtet vom
erstmaligen Abhalten dieses
Rennens in den Jahren 1946 und
1947. Damals fuhr die kleine
Skifahrer-Elite von Oberkärn-
ten und Osttirol noch auf Holz-
skiern ohne Stahlkanten. Sieger
1946 war Erwin Egger aus Döl-
sach. 1947 wurde das Rennen
allgemein ausgeschrieben, wor-
auf dann das Kalser Naturtalent
Toni Wibmer vor Hans Nogler
siegte.
Nach 43 Jahren Dornröschen-
schlaf wurde dieseVeranstaltung
vom neu gegründeten ÖTK Sek-
tion Dölsach wieder aufgenom-
men und 1990, 1992 und 1997
wiederholt.
Nach zehn Jahren wird nun
das 6. Rennen am Sonntag, 4.
Feber, gestartet. Dabei gibt es
folgende Klasseneinteilung: Da-
men, Jugend männlich 1992 bis
1989, Herren I 1988 bis 1966,
Herren II 1965 und älter. Nenn-
geld 10 Euro, Anmeldung am
Start.
Infos: Sepp Mayerl, Tel. 0664-
3407392 oder 0664-3848425.
6. Auflage des Ederplan
Tourenabfahrtslaufes
Am Sonntag, 4. Feber, wird nach einer Pause von zehn Jahren wieder der Ederplan
Tourenabfahrtslauf durchgeführt.
Beim tiefverschneiten Anna- Schutzhaus erfolgt am Sonntag, 12 Uhr,
der Startschuss zum 6. Ederplan Tourenabfahrtslauf.