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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
26. JÄNNER 2007
CHRONIK
St. Paul im G. steht künf-
tig nicht mehr für St. Paul im
„Gailtal“ sondern vielmehr für
St. Paul im „Gehege“! Das be-
fürchten einige Anrainer der
kleinen Ortschaft, die zur Ge-
meinde St. Stefan gehört.
Grund für die Aufregung ist
der geplante Bau einer 90.000
Euro teuren Lärmschutzwand,
die, bis auf eine Ausnahme,
von den Anrainern eigent-
lich niemand will. „Wenn die
Lärmschutzwand kommt, ver-
schwindet der ganze Ort hinter
einer Mauer“, befürchtet Ing.
Gottfried Putzi, der seine Be-
denken bereits Bürgermeister
Hans Ferlitsch in einem Brief
mitteilte.
Darin mahnt der Sprecher ei-
ner eigens zur Verhinderung der
Lärmschutzwand
gebildeten
Bürgerinitiative an, dass es nur
während der Dauer der Winter-
saison zu einem erhöhten Ver-
kehrsaufkommen käme, und
man deshalb nicht das Land-
schaftsbild zerstören sollte. Da
die Wohnhäuser der Anrainer
höhenmäßig über der geplan-
ten Mauerkrone liegen, hätte
eine Lärmschutzwand auch gar
nicht den gewünschten Effekt.
Nadelöhr
Ein weiteres Problem sieht
die Bürgerinitiative in der Orts-
einfahrt, die beim Bau einer
Lärmschutzwand, kommen soll.
Grundsätzlich stünde die Bevöl-
kerung hinter einer neuen Orts-
einfahrt, doch jene die durch die
Lärmschutzwand führt, käme ei-
nem Nadelöhr gleich. Auch das
dörfliche Brauchtum wie Kirch-
tag oder das Karnische Kartof-
felfest sei durch den Bau einer
Mauer abgeschottet.
„Wir sind von London hier-
her gezogen um uns und unse-
ren Kindern ein Leben in dieser
wunderschönen Landschaft zu
ermöglichen und nicht um hinter
einer Lärmschutzwand versteckt
zu werden“, kritisierten Anrai-
ner bei der Informationsveran-
staltung der Bürgerinitiative.
Forderung an
Gemeinderat
Bei dem Diskussionsabend
wurde einstimmig der Beschluss
gefasst, dass der Gemeindever-
tretung mitgeteilt wird, dass die
Anrainer gegen die Errichtung
von Lärmschutzwänden sind.
Stattdessen will man den Ein-
bau von Schallschutzfenstern
anregen. Weiters soll auf das
Gefahrenpotenzial bei der Ein-
und Ausfahrt auf die Hauptstra-
ße durch die geringe Sichtweite
bei der „Einfahrt neu“ hingewie-
sen werden.
Die Bürgerinitiative erwar-
tet sich, dass von Seiten der Ge-
meinde bis Mitte Feber das Kon-
zept vorgelegt wird, aus dem er-
sichtlich ist, wie der Verkehr im
Ort funktionieren soll.
Gottfried Putzi regte zusätz-
lich an, dass das Geld für die un-
erwünschten Lärmschutzwände
lieber in ein zeitgemäßes Rüst-
haus für die Feuerwehr inves-
tiert werden soll. Diese feiere
heuer nämlich ihr 100-jähriges
Jubiläum.
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Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschafts-
dienst der Praktischen Ärzte
Samstag, 27. Jänner, 7 Uhr,
bis Montag, 29. Jänner, 7
Uhr
Bezirk Spittal/Drau:
Dr. Danhofer (Spittal),
Dr. Schroth (Obervellach),
Dr. Unterkreuter
(Greifenburg),
Dr. Schober (Winklern),
Dr. Adlassnig (Radenthein),
Dr. Shrestha (Gmünd),
Dr. Gatterer (Möllbrücke),
Dr. Unterwaditzer (Irschen),
Dr. Stoxreiter (Seeboden),
Dr. Harmina (
Bad Kleinkirchheim),
alle 27.1.
Dr. Hötzer (Spittal), 28.1.
Bezirk Hermagor:
Dr. Tributsch (Kötschach),
Dr. Steiner (Weißbriach),
alle 27.1.
Zahnärztlicher Notdienst
27./28. Jänner
von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Ilse Lepuschitz, Spittal,
Tel. 04762/5554.
DDr. Stefan Grüner, Lienz,
Tel.04852/62616.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Hubertus
Apotheke, Tiroler Straße 14,
Tel. 04762/2333.
Möllbrücke:
Teurnia
Apotheke, Mölltalstraße 37,
Tel. 04769/2234.
Seeboden:
Jakobus
Apotheke, Hauptstraße 50,
Tel. 04762/81602.
Hermagor:
Gailtal-
Apotheke, Gösseringerlände
7, Tel. 04282/25381.
Lärmschutzwand spaltet
Interessen im Gailtal
In St. Paul im Gailtal erhitzt der geplante Bau einer Lärmschutzwand die Gemüter.
Während sich ein örtlicher Gastwirt vom Bau einer solchen Wand einen niedrigeren
Lärmpegel für seine Gäste erhofft, sehen manche Anrainer darin keinen Nutzen, da
ihre Wohnhäuser höher als die Schutzmauer liegen.
Die geplante Lärmschutzwand ist vielen ein Dorn im Auge.
Gute Geister
Seit Dienstag ist der Win-
ter wieder da, und wie schon
in den Jahren zuvor, schneit es
zwar selten, aber wenn, dann
scheinbar ohne Unterlass. Was
die Touristiker und Kinder fre-
netisch bejubeln, ist für vie-
le andere Menschen harte Ar-
beit. Polizei, Feuerwehr und
die Rettung standen im Dauer-
einsatz. Schneeräumtrupps ar-
beiteten überall in den betroffe-
nen Gemeinden ohne Unterlass
und mussten sich dennoch aller-
orts Beschwerden anhören, dass
sie zu langsam unterwegs sei-
en. Da fast 12.000 Haushalte in
Oberkärnten ohne Strom waren,
mussten Mitarbeiter der Kelag
ihre Arbeit bei widrigsten Be-
dingungen und eisigen Tem-
peraturen verrichten, damit die
Menschen möglichst bald wie-
der auf den gewohnten Luxus
zurückgreifen konnten. Doch
wenn ich mir vorstelle, wie bei
den starken Schneefällen Men-
schen auf vereisten Strommas-
ten herumklettern, dann ist es
mir doch nicht so wichtig, dass
ich sofort wieder Strom habe.
Mir ist lieber, wenn alle gesund
heim kommen.
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