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Kaum eine Gemeinde
kann von ihrem Wappen
behaupten, dass es in die-
ser Form schon eins zu
eins vor mehr als sieben-
hundert Jahren im Ort be-
kannt war. Im Fall der
am östlichen Ende des
oberen Drautals gelege-
nen Ortschaft Kleblach-
Lind aber ist das so: Das
heutige Gemeindewappen
prangte nämlich schon auf
den Schilden der Herren
von Lind, die sich bereits
im späten 11. Jahrhundert
im Gebiet von Lind ansie-
delten.
In Anbetracht seiner Wap-
pengeschichte ist Kleblach-
Lind eine echte Ausnahmeer-
scheinung. Die rechte rote
Stufe auf silbernem Schild
auf ihrem Gemeindewappen
geht tatsächlich in unveränder-
ter Form auf die Herren von
Lind zurück. Diese Herren,
ursprünglich Gefolgsleute der
Grafen von Görz-Tirol, sie-
delten sich im späten 11. Jahr-
hundert in Lind an und erbau-
ten die zwei Burgen oberhalb
von Lind, was auch der Grund
dafür war, dass sie sich offi-
ziell seit dem Jahr 1166 nach
Lind nannten. Ihre Ahnenreihe
nahm mit Wulfing von Lind,
einem Knecht Graf Albrechts
von Görz, seinen gesicherten
Anfang.
Erstmal Herr über Lind, be-
nötigte das Rittergeschlecht
auch ein eigenes Wappen.
Eben dieses Wappen, das laut
Historikern schon im 12. Jahr-
hundert entstanden sein dürfte,
begegnet dem Geschichtelieb-
haber bereits relativ früh nach
dem Beginn der Lind-Herr-
schaft. Und zwar am Grab-
stein des Perchtold von Lind
(gest. 1349) in der Pfarrkir-
che von Lind. Die Familie von
Perchtold von Lind führte die-
ses Wappen, das in seiner Klar-
heit und Einfachheit ein Mus-
terbeispiel klassischer ritterli-
cher Heraldik ist, unverändert
durch die Jahrhunderte wei-
ter bis zu ihrem Ende. Verarmt
und bedeutungslos erlosch die
Dynastie der Herren von Lind
im Jahre 1843.
Rund 130 Jahre später aber
sollte ihr Wappen aus dem
Dunkel des Vergessens gezo-
gen werden und erneut gro-
ße Bedeutung
erlangen. Die
Gemeinde Kle-
blach-Lind, wie
sie seit 1961 heißt,
benötigte ein Gemeinde-
wappen und besann sich bei der
Motivwahl offensichtlich ihrer
Geschichte. Sie schlug die voll-
ständige Übernahme des Wap-
penschildes der Herren von
Lind vor, was im Landesarchiv
allerdings auf gewisse Zweifel
stieß. Die komplette Übernah-
me eines Ritterwappens könn-
te mit Problemen einhergehen,
so die Argumentation. Daher
entwarf man mehrer Varianten,
die auch eine Einbeziehung
von Lindenblättern vorsahen.
Kleblach-Lind zeigte sich je-
doch wenig begeistert von den
Bemühungen des Landesar-
chivs und beharrte weiter auf
seinem Vorschlag.
Schließlich bekam die Ge-
meinde am 16. Februar 1977
das Wappen der Herren von
Lind als ihr Gemeindewappen
verliehen.
Von Magdalena Girstmair
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Kleblach-Lind
Ein Wappen seit dem
12. Jahrhundert
Einwohner:
1.299
Fläche:
62,98 km
2
Seehöhe:
589 m
Bürgermeister:
Peter
Fleißner
Ortsteile:
Bärnbad, Blaßnig,
Kleblach, Lengholz, Leßnig,
Lind im Drautal, Obergottes-
feld, Pirkeben, Radlberg, Sif-
litz
Bürgermeister Vinzenz Rauscher konnte namens der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See zahl-
reichen Eltern zur Geburt eines Kindes gratulieren und als kleine Starthilfe einen Einkaufsgutschein
übergeben. „Die öffentliche Hand unterstützt die Eltern auch weiterhin gerne bei der Erziehung und
Ausbildung durch Krabbelgruppen, Kindergärten, Schulen, Kinderspielplätze und Feizeitgestaltung,
um so die verantwortungsvolle Aufgabe zu erleichtern.“ versprach Bürgermeister Rauscher in seiner
kurzen Ansprache.
Brand durch
Kurzschluss
Zwischen 23. und 26. De-
zember kam es in einem Fe-
rienhaus in Döllach im Möll-
tal, aufgrund eines Kurz-
schlusses in einer Steckdose
zu einem Brand. Dabei wur-
den ein Elektro-Lamellen-
heizkörper, der Fußboden un-
terhalb der Steckdose sowie
die Fenstergardine beschä-
digt. Da alle Verbindungstü-
ren des Hauses offen gestan-
den hatten, wurden sämtliche
Räume und Einrichtungsge-
genstände durch Russ und
Rauch in Mitleidenschaft
gezogen. Der Brand erlosch
von selbst. Die Betreuerin
der Ferienhausanlage hatte
wegen einer bevorstehenden
Vermietung des Objektes am
23. Dezember die Heizkör-
per eingeschaltet.