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Der 31-jährige Sigi Grab-
ner ist seit Jahren ein
Aushängeschild
des
Snowboardsports.
Zur
Bestätigung siegte der
Bronze-Medaillegewin-
ner von Turin ´06 gleich
beim ersten Rennen in
Bad Gastein. Nachdem
bereits viele sportliche
Ziele erreicht sind, fährt er
„relaxed“ weiter und will
sich künftig verstärkt der
Vermarktung seiner „SG-
Snowboards“ widmen.
OVT: Herr Grabner, was
macht das „Snowboarden“
aus?
Sigi Grabner:
Das Gefühl
spielt eine wesentliche Rol-
le in unserem Sport. In Sachen
Motorik ist es enorm vielfäl-
tig. Geht man irgendwann zum
Rennsport über, bleibt einem
hartes Training und viel Arbeit
keineswegs erspart um weiter
zu kommen. Man darf nicht
vergessen, dass bei einem Ren-
nen zehn Läufe gut und schnell
absolviert werden müssen – da
muss man auch im Kopf stark
sein.
Sie sind Weltmeister, fünf-
facher Europameister, Gewin-
ner einer Olmypia-Medaille,
haben Sie noch sportliche Zie-
le?
Zumindest habe ich kei-
nen Erfolgsdruck mehr, kann
mit Spaß weiterfahren und da-
mit geht es mir total gut. Das
Umfeld im Verband ist mir da-
bei sehr wichtig, denn wenn al-
les passt kann ich auch künf-
tig voll motiviert angreifen.
Die WM 2007 in Arosa ist eine
zusätzliche Herausforderung.
Die Triebfeder für den Erfolg
ist letztendlich es 100%ig zu
wollen. Talent und Freude sind
zwar schön, aber um ganz oben
zu stehen, braucht es 120%.
Was verbinden Sie mit Olym-
pia 2006?
Die Erfüllung eines ganz
großen Traumes – dem Ge-
winn einer Medaille. Für mich
glänzt die „Bronzene“ genauso
wie jede andere, denn im Grun-
de habe ich jetzt alles erreicht,
was im Sport möglich ist. Der
Druck war groß, denn in Naga-
no und in Salt Lake City hatte
es nicht geklappt und Vancou-
ver 2010 ist noch weit weg. Als
ich im Halbfinale unterlag, war
ich schon kurz enttäuscht, doch
man fokussiert sich sofort auf
den 3. Platz. Nachdem meinem
französischen Kontrahenten ein
Zeitpolster aufgebrummt wur-
de, war ich aber zuversichtlich,
wobei diese Sicherheit durch-
aus Risiken birgt. Man fährt auf
Vorsicht, während der Gegner
voll attackiert. Der Moment der
Ziel-Durchfahrt war dann eine
unglaubliche Erlösung.
Abseits Ihres Sports, wel-
chen Wunsch hegen Sie
noch?
Zum einen würde ich gerne
mit meiner Freundin einen Tan-
go-Tanzkurs in Buenos Aires
machen. Einen halben Schnup-
per-Kurs mit argentinischen
Lehrern hatten wir bereits. Der
Tango ist ein echter „Gefühls-
tanz“ und mir gefällt dabei be-
sonders, dass der Mann der
Führende ist. Und zum ande-
ren könnte ich mir gut vorstel-
len einen Flug- oder Helikop-
terschein zu machen.
Wo fühlen Sie sich als „Wel-
tenbummler“ eigentlich zu-
hause?
Ich komme von Saureggen
in den Nockbergen und besu-
che drei bis vier Mal im Jahr
meine Familie daheim. Meinen
Wohnsitz habe ich in Andorra,
weil dort das Wetter stabiler ist.
Dort kann ich auch ganz „pri-
vat“ sein – es gibt dort bei mir
nicht einmal ein Handy. Auch
Sexten in Südtirol wurde, auf-
grund idealer Voraussetzun-
gen für meinen Sport, zu einem
weiteren wichtigen geographi-
schen Punkt in meinem Leben.
Kennt Sigi Grabner auch
den „OVT“?
Ja, denn meine Freundin Eli-
sabeth schrieb vor einigen Jah-
ren für den gleichen Verlag,
weshalb natürlich auch der
„Oberkärntner Volltreffer“ zu-
hause immer aufgelegen ist.
Deshalb ist mir diese Ober-
kärntner Wochenzeitung natür-
lich nicht unbekannt.
„Ich habe keinen
Erfolgsdruck mehr“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Sigi Grabner (Saureggen/Nockberge),
Snowboard-Legende
Diese Woche:
Wöchentlich besser informiert.
38000
Beachten Sie die heutigen Beilagen im Oberkärntner Volltreffer:
O
BERKÄRNTNER
Jahreskalender
2007
(Gesamtbelegung)
Beste Küche
beste Preise
(Teilbelegung Oberkärnten)
Die Sopranistin Maurizia Ba-
razzoni und der Gitarrist Sandro
Volta – auf einem Originalinst-
rument aus dem Jahr 1800 – prä-
sentieren in Dellach im Gailtal
ihre neueste CD „Arie favorite al
Tempo d Napoleone“ (Berühmte
Arien zur Zeit Napoleons). Ent-
standen ist dieses Projekt aus ei-
ner Partnerschaft zwischen dem
Festival di Noceto in der Provinz
Parma und dem oberen Gailtal.
Die vorgetragene Musik ist
zwar selten gehört aber sehr me-
lodisch und eine Reminiszenz
aus der Vergangenheit für eine
Einführung in das Zusammen-
wirken von Poesie, Gesang und
der Huldigung der Liebe am Be-
ginn des 19. Jahrhunderts auch
„Musica Galante“ genannt.
Die Interpreten haben sich be-
reits in ganz Europa einen Na-
men gemacht und haben in Pa-
ris, Bologna und Rom zahlreiche
Auszeichnungen erhalten. Die
Initiative „Konzerte an der Via
Iulia Augusta“ wird von den Ge-
meinden Dellach, Oberdrauburg
und Kötschach-Mauthen getra-
gen. Aus einer Zusammenarbeit
mit der Region Friaul (Carniar-
monia) ist so im heurigen Jahr
ein echtes und eigenes Festival
entstanden, das für die Zukunft
noch viel verspricht.
Außergewöhnliches
Konzerterlebnis im Gailtal
Die stille Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahres-
wechsel wird am Freitag, 29. Dezember, im Kultursaal
der Gemeinde Dellach im Gailtal, um 20 Uhr das sie-
bente und letzte außergewöhnliche Konzert vom Musik-
festival Via Iulia Augusta erleben.
AmDienstag kam gegen 19.45
Uhr ein 18-jähriger Kfz-Mecha-
niker aus Heiligenblut auf der
Großglockner-Hochalpenstra-
ße kurz nach der Mautstelle in
Heiligenblut mit seinem Wagen
auf der vereisten Fahrbahn ins
Schleudern und stieß gegen ei-
nen Straßenstein. Verletzt wur-
de niemand. Der Lenker verließ
unmittelbar nach dem Unfall die
Unfallstelle, ohne die Polizei zu
verständigen. Gegen 20.30 Uhr
kehrte er an die Unfallstelle zu-
rück. Zu diesem Zeitpunkt wa-
ren Polizeibeamte gerade bei
der Unfallaufnahme. Ein auf-
grund der Symptome vorgenom-
mener Alkotest ergab einen Wert
von 0,78 Promille, weshalb der
Probeführerschein abgenommen
wurde.
Unfall mit
Probeführerschein