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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
24. NOVEMBER 2006
CHRONIK
Die Erhaltung und Schaffung
von Arbeitsplätzen sind nach An-
sicht des Kärntner Gemeindebun-
des unabdingbare Voraussetzun-
gen für einen starken ländlichen
Raum. „Klein- und Mittelbetriebe
müssen in den ländlichen Regio-
nen günstige Rahmenbedingun-
gen vorfinden, um sich dauerhaft
anzusiedeln“, forderte Gemein-
debundpräsident Hans Ferlitsch.
Sowohl der Bund, die Länder als
auch die Gemeinden seien hier
gefordert. Vor allem die Schaf-
fung des notwendigen finanziel-
len Spielraumes, um gestaltend
wirken zu können sei notwendig.
„Die Gemeinden können nur dann
Initiativen setzen, wenn sie auch
über die entsprechenden Mittel
für Investitionen verfügen“, so
Ferlitsch.
Finanzspritze sinkt
Doch gerade in diesem Be-
reich wird es für die Gemeinden
schwieriger. So ist beispielswei-
se die freie Finanzspitze der Ge-
meinden von 72 Euro je Einwoh-
ner im Jahr 2003 auf 45 Euro je
Einwohner im Jahr 2004 gesun-
ken. Dies ergibt sich dadurch,
dass die Einnahmen der Gemein-
den seit Jahren nur geringfügig
steigen, während die Pflichtaus-
gaben überdurchschnittlich nach
oben klettern. Bestes Beispiel
sind die Ausgaben der Gemeinden
für die Kosten der Sozialhilfe und
Jugendwohlfahrt. Nach dem vor-
liegenden Budgetentwurf haben
die Gemeinden in diesem Bereich
im nächsten Jahr mit Kostenstei-
gerungen von 7,6 % zu rechnen.
So müssen die Gemeinden im
nächsten Jahr für Sozialausgaben
179,88 Euro je Einwohner auf-
wenden.
Ausgaben steigen
Gemeinsam mit weiteren Di-
rektanteilen beträgt der Gemein-
deanteil mittlerweile insgesamt
rund 103 Millionen Euro. Im Jahr
2000 lag der Gesamtaufwand der
noch bei rund 63 Millionen Euro.
„Es ist klar, dass diese Steigerun-
gen im Sozialbereich auf Grund
der Entwicklung und der steigen-
den Zahl an Sozialhilfeempfän-
gern vorgegeben sind, es kann
aber nicht sein, dass die Gemein-
den hier den Hauptteil der Belas-
tungen zu tragen haben“, kriti-
siert Ferlitsch. Der Kärntner Ge-
meindebund fordert daher eine
verstärkte Beteiligung der Länder
und des Bundes an der Finanzie-
rung des Sozialbereiches.
Wie wichtig die Versorgung des
ländlichen Raumes mit Infrastruk-
tur und Arbeitsplätzen ist, unter-
streicht die Statistik: 41 Prozent
der österreichischen Bevölkerung
lebt in „überwiegend ländlichen
Gebieten“, 37 Prozent in „maß-
geblich ländlich geprägten Gebie-
ten“. Daraus ergibt sich, dass 78
Prozent der österreichischen Be-
völkerung in Regionen lebt, die
man im weitesten Sinne als länd-
lich bezeichnen kann.
Wer ist Christ?
Als ich diese Woche nach
Hause fuhr, blieb ich auf der
Suche nach einem Radiopro-
gramm bei einem Sender hän-
gen, auf dem ein deutscher
Pfarrer predigte. Aberglaube
ist Satansglaube rief er seinen
Messebesuchern förmlich ent-
gegen. Junge Menschen, die
ein Horoskop lesen, die einen
Talisman im Auto hängen ha-
ben um wohlbehalten wieder
heim zu kommen – sie alle wä-
ren bereits tief im Aberglauben
verhaftet und somit mit Satan
verbunden. Selbst wenn man
gar nicht daran glauben wür-
de und die Zeilen im Horoskop
nur überflöge, wäre man schon
tief in Satans Hand. Dasselbe
geschehe auch mit jenen, die
sich ablenkenden Freuden wie
Fernsehen hingeben würden.
Nur im Gebet und in der Kir-
che fände man den Glauben.
Alles andere, auch die Medi-
zin, sei eine Lüge des Teufels.
Also wenn sich dieser Pfarrer
als Christ bezeichnet, dann hat
entweder er oder ich irgendwas
in diesem Glauben nicht ver-
standen.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
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Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereit-
schaftsdienst der
Praktischen Ärzte
Samstag, 25. November,
7 Uhr, bis Montag, 27.
November, 7 Uhr
Bezirk Spittal/Drau:
Dr. Lenhard (Spittal),
Dr. Schmid (Gmünd),
Dr. Schober (Winklern),
Dr. Moser (Kleblach-Lind),
Dr. Kern (Radenthein),
Dr. Schranz (Seeboden),
Dr. Egger (Obervellach),
Dr. Unterwaditzer
(Irschen),
Dr. Lampersberger
(Bad Kleinkirchheim),
Dr. Nagele (Kolbnitz),
alle 25.11.
Dr. Hötzer (Spittal), 26.11.
Bezirk Hermagor:
Dr. Weeber (Kirchbach),
Dr. Höhr (St. Lorenzen),
Dr. Steiner (Weißbriach),
alle 25.11.
Zahnärztlicher Notdienst
25./26. November
von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Kurt Andratsch, Seebo-
den, Tel. 04762/81681.
Dr. Hanno Hönigschmid,
Villach, Tel. 04242/26104.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Hubertus
Apotheke, Tiroler Straße
14, Tel. 04762/2333.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Möllbrücke:
Teurnia
Apotheke, Mölltalstraße
37, Tel. 04769/2234.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066.
Gemeinden fordern
Unterstützung und Entlastung
Die Politik müsse entscheiden, welche Zukunft der ländliche Raum hat sagte Gemein-
debundpräsident Hans Ferlitsch, anlässlich der Landesversammlung der Interessen-
vertretung der Kärntner Städte und Gemeinden. Dazu müssten jedoch die Rahmenbe-
dingungen für den ländlichen Raum so gestaltet werden, dass die Aufrechterhaltung
der Funktionsfähigkeit in diesen Gebieten garantiert ist.
Fakten zur Ausdünnung
des ländlichen Raumes:
• Über 200 Gemeinden ver-
fügen über kein Gasthaus
mehr.
• Die Zahl der Lebensmittelge-
schäfte hat sich von 1970 bis
2003 von 20.310 auf 6.083
reduziert.
• Seit 2001 wurden über 1.000
Postämter geschlossen; Mehr
als 8.000 Arbeitsplätze ein-
gespart.
• 1991 gab es noch 200 Ge-
richtsbezirke, 2005 nur mehr
139.
Die Verantwortlichen des Kärntner Gemeindebundes fordern von
Bund und Land eine höhere Beteiligung an den Kosten.