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Vor mehr als 1.000 Jahren
durch eine Naturkatastro-
phe verschüttet, blieb vom
ursprünglichen Ort Wil-
degg nur noch ein Stallge-
bäude übrig. Diesem Stall
verdankt die Mölltaler Ge-
meinde noch heute ihren
Namen. Im Gemeindewap-
pen von Stall spiegelt sich
dieses fundamentale Ereig-
nis genauso farbenprächtig
wieder, wie die „Lebens-
Säulen“ Landwirtschaft und
Goldbergbau.
Im Mai 1977 verlieh die
Kärntner Landesregierung der
im 10. Jahrhundert erstmals ur-
kundlich erwähnten Gemeinde
Stall im Mölltal ihr Gemeinde-
wappen. Darauf zu sehen: grü-
ner Grund, ein goldener Möllta-
ler Stall und darunter eine gol-
dene Ähre mit 15 Körnern. Der
goldene Stall soll an ein ganz
bestimmtes Ereignis, das sich ei-
ner Sage zufolge vor mehr
als 1.000 Jahren ereignet ha-
ben soll, erinnern. Damals wur-
de ein Ort namens Wildegg nach
einem schweren Unwetter ver-
schüttet. Von ganz Wildegg habe
der Sage nach, nur ein Stall den
Bergsturz unbeschadet überstan-
den. Die danach neu errichtete
Siedlung erhielt daher den Na-
men „Stall“.
In den folgenden Jahrhunder-
ten wurde der Ort immer wieder
von gewaltigen Unwettern und
Vermurungen heimgesucht. His-
toriker nehmen diese in Überlie-
ferungen aufgezeichneten Na-
turkatastrophen nicht selten als
Anlass, der „sagenhaften“ Ent-
stehung des Namens der Ge-
meinde Stall einen durchaus ho-
hen Wahrheitsgehalt zuzuspre-
chen.
Symbolisch für die 15 Ort-
schaften umfassende Agrarge-
meinde, die eingebettet in die
Sadnis-Kreuzeckgruppe
des
Hohen Tauern-Gebirgsmassivs
liegt, stehen der grüne Unter-
grund und die goldene Ähre mit
den 15 Körnern
auf dem Wap-
pen. Die Land-
wirtschaft ist auch
heute noch der do-
minierende Wirtschafts-
zweig in der 1.868 Einwoh-
ner großen Gemeinde. Dass die
Wappenfiguren in goldenen Far-
ben gehalten sind, hat ebenfalls
seine Berechtigung, da in der
frühesten Geschichte der Ge-
meinde drei Jahrhunderte lang
im Gemeindegebiet Goldberg-
bau betrieben wurde.
Im 8. und 9. Jahrhundert hatte
der Goldbergbau in Stall begon-
nen und dürfte daher auch der
Grund für die sehr frühe Besied-
lung dieses Gebietes sein. Nach
der Völker-
wanderung
im 5. und 6.
Jahrhundert
b e g a n n e n
sich Slawen
im Oberen
Mölltal an-
z u s i e d e l n ,
waseineRei-
he von Land-
schafts- und
O r t s b e -
zeichnungen
mit Endun-
gen auf „-itz“, „-ach“, „-ig“ oder
„-nig“ zur Folge hatte.
Der Goldbergbau erlebte im
15./16. Jahrhundert in den Ho-
hen Tauern und somit auch in
der Mölltaler Gemeinde Stall die
Zeit seiner Hochblüte.
Von Magdalena Girstmair
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Stall
Ein Stall als Säule
1.000-jähriger Geschichte
Einwohner:
1.868
Fläche:
96,41 km
2
Seehöhe:
850 m
Bürgermeister:
Peter Ebner
Ortsteile:
Berg ob Stall, Göß-
nitz, Gußnigberg, Latzendorf,
Obere Steinwand, Pußtratten,
Rakowitzen, Sagas, Schwers-
berg, Sonnberg, Stadlberg,
Stall, Stieflberg, Untere Stein-
wand, Wöllatratten
Das Stadtmarketingteam, die
Mitarbeiter des Wirtschaftshofes
und der Stadtgärtnerei, aber vor
allem die Standbetreiber der
Markthütten und die einzelnen
Akteure arbeiten auf Hochtouren
an den Vorbereitungen zum
30-tägigen Adventprogramm.
Der Lienzer Adventmarkt ist
neben dem Markt in Innsbruck
der traditionsreichste in Tirol.
Mehr als 60 Begleitveranstaltun-
gen umrahmen den Lienzer
Advent und geben ihm einen
besonderen regionaltypischen
Charakter.
Vom Einkaufsbummel in den
Geschäften der Lienzer Altstadt
führt der Weg der Gäste und
Besucher zum Adventmarkt am
Hauptplatz, wo sich der Duft nach
gerösteten Kastanien, Zucker-
watte, frisch gebackenen Keksen
und Tannenzweigen mit dem
Hauch von traditioneller Musik
mischt, wo sich Gäste, Einheimi-
sche und Besucher an den offenen
Feuerstellen wärmen und vor-
weihnachtlich einstimmen.
Rahmenprogramm
In der „Lebenden Werkstätte“,
wird fleißig gearbeitet und ge-
bastelt.
Täglich um 18.30 Uhr öffnet
sich an der Liebburg, dem Zen-
trum des Adventgeschehens,
eines der 24, von heimischen
Künstlern gestalteten Advent-
kalenderfenster.
Rau und zugleich faszinierend
sind die zotteligen Gestalten
die am 3., 5. und 6. Dezember als
„Krampusse“ durch die Lienzer
Altstadt ziehen.
Vom 15. bis 17. Dezember ist
im Empfangsraum der Liebburg
eine Sonderausstellung des
Krippenvereins Lienz.
Christkindlmarkt der
Sozialvereine
Vom 24. bis 26. November
findet der alljährliche Christ-
kindlmarkt der Sozialvereine
statt. Die einzelnen Vereine bieten
meist selbstgebastelte und -er-
zeugte Produkte an, der Reinerlös
kommt sozialen Projekten zugute.
Advent in Lienz:
Die Vorbereitungen für den Adventmarkt
laufen auf Hochtouren
Lange dauert es nicht mehr bis das romantische Hüttldorf
am Hauptplatz aufgebaut wird und vorweihnachtliche
Stimmung in die Innenstadt bringt. Am 24. November öff-
net der Markt zum ersten Mal seine Pforten und hat an-
schließend durchgehend bis zum Heiligen Abend geöffnet.
Neue
Öffnungs-
zeiten:
Montag bis
Freitag
von 15 bis
21 Uhr
Samstag,
Sonntag
und
Feiertag
von 10 bis
21 Uhr
29990