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Seeboden, am westlichen
Ende des Millstätter Sees
gelegen, ist nicht erst seit
Beginn des Tourismus
ein beliebtes Urlaubsziel.
Schon zur Blütezeit der rö-
mischen Provinz Noricum
kamen vornehme Römer
als Gäste in das Gebiet der
heutigen Gemeinde Seebo-
den. Nach dem Untergang
des Römischen Reichs
führten unter anderem drei
der wichtigsten Grundher-
ren von Seeboden den Ort
durch die Jahrhunderte. Sie
sollten für immer unverges-
sen bleiben – im Gemeinde-
wappen.
Dass das Gebiet rund um den
Millstätter See ideale Lebensbe-
dingungen bietet, erkannten be-
reits die Kelten, die sich an den
flachen Auenufern angesiedelt
hatten. Weniger wegen der ide-
alen Lebensbedingungen,
sondern vielmehr wegen des Er-
holungswerts kamen schon in
den ersten nachchristlichen Jahr-
hunderten wohlhabende Römer
als Urlaubsgäste in dieses Gebiet.
Nach dem Untergang des Rö-
mischen Reichs und den Wirren
der Völkerwanderung regierten
ab der Jahrtausendwende die Or-
tenburger in Seeboden. Sie waren
auch die Bauherren der um das
Jahr 1080 errichteten Burg Som-
meregg, die im Laufe der Jahr-
hunderte oft ihre Besitzer wech-
selte. Unter den vielen Besitzern
sollten besonders zwei Aus-
schlaggebend für das Jahrhun-
derte später entstandene Gemein-
dewappen von Seeboden sein
– die Khevenhüller und die Gra-
fen von Lodron. Gemeinsam mit
den Ortenburgern zählten sie zu
den wichtigsten Grundherren von
Seeboden, und zu den Hauptmo-
tiven auf dem Gemeindwappen.
In Anbetracht der Jahrtausenden
alten Geschichte von Seeboden,
das seine erste urkundliche Er-
wähnung im Jahre 957 der Pfarr-
kirche
Liese-
regg als „Lise-
ra“ verdankt, ist
sein Wappen denk-
bar jung. Erst vor 48
Jahren, nämlich im Jahr
1958, entwarfen die beiden Ge-
meindebürger Oberamtsarzt Fritz
Hanika und der Kunstmaler Her-
bert Gamberger ein Motiv für ein
Ortswappen: Eine Meeresjung-
frau vor blauem Hintergrund, die
ein Wappen hält, auf dem drei
Adlerschwingen mit wiederum
drei einzelnen Wappen zu sehen
sind. Die goldene Meerjungfrau
steht für die unmittelbare Nähe
zum Millstätter See, in dem, ur-
alten Sagen zufolge, solche Was-
serwesen gelebt haben sollen. Die
drei kleinen Adlerschwingen auf
dem Wappen erinnern an die drei
wichtigsten
Grafengeschlech-
ter von Seeboden – die Orten-
burger, die Khevenhüller und die
Grafen von Lodron. Laut Heral-
dikern sind die Adlerschwingen
mit den einzelnen Wappen die-
ser drei ehemaligen Grundherren
identisch.
Von Magdalena Girstmair
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Seeboden
Wo schon die alten
Römer Urlaub machten
Einwohner:
6.045
Fläche:
44,41 km
2
Seehöhe:
618 m
Bürgermeister:
Egon Eder
Ortsteile:
Am Tschiernock,
Kötzing, Karlsdorf, Kolm,
Kras, Liedweg, Lieserbrücke,
Lieseregg, Lieserhofen, Litzl-
dorf, Lurnbichl, Muskanitzen,
Pirk, Raufen, Sankt Wolfgang,
Schloßau, Seebach, Seeboden,
Tangern, Trasischk, Treffling,
Unterhaus
Anlässlich ihres 225-jährigen
Bestandsjubiläums veranstaltet
die Musikkapelle Anras ein be-
sonderes Konzert, das sich Blas-
musikkenner und -genießer nicht
entgehen lassen sollten.
Das Sinfonische Blasorchester
Ried hat sich in den letzten
Jahren zu einem Qualitätssiegel
der österreichischen sinfonischen
Blasmusik entwickelt. Als Er-
gebnis jahrelanger konsequenter
Arbeit konnte sich das Orchester
aus einem Vorschulblasorchester
der Landesmusikschule Ried in
Oberösterreich zu einem führen-
den internationalen Klangkörper
formen.
Dieser Weg wird auch durch
die erfolgreiche Teilnahme an
nationalen und internationalen
Wettbewerben dokumentiert:
Bisheriger Höhepunkt und
damit verbunden der endgültige
Durchbruch zur internationalen
Spitze war die alle vier Jahre
stattfindende Weltmeisterschaft
in Kerkrade, wo das SBO Ried
2001 als erstes österreichisches
Orchester in der 50-jährigen
Geschichte dieses wichtigsten
Internationalen Wettbewerbes im
Spitzenfeld musizieren konnte.
Dieser Erfolg erhielt im Jahr
2003 Bestätigung durch die seit
Jahren höchste Bewertung eines
Orchesters beim renommierten
Int. Orchesterwettbewerb in
Valencia. Dass die Bewertung
beim CERTAMEN INTER-
NATIONAL DE BANDAS DE
MUSICA in Valencia sensatio-
nell mit der maximalen Punkte-
zahl (+ 400 Punkte) vorgenom-
men wurde, übertraf aber selbst
hochgesteckte Erwartungen.
Dieses „top score“ ist in der
100-jährigen Wettbewerbsge-
schichte in Valencia erst zum
dritten Mal vorgekommen!
Somit war das SBO Ried das
beste Orchester des Wettbewerbs
und setzte sich souverän an
die Spitze der Ergebnisliste.
Als
besondere
Stärken
des Orchesters wurden auch
diesmal
wieder
KLANG
und MUSIKALISCHE AUS-
DRUCKSKRAFT bezeichnet,
was durch Jury-Aussagen
wie “ ... das Klangkonzept
hat mich restlos begeistert ! …“
zum Ausdruck gebracht wurde.
Das SBO Ried vergibt regel-
mäßig Auftragswerke an heimi-
sche
und
internationale
Komponisten (z. B. Thomas
Doss, Stephen Melillo, Franco
Cesarini,...).
Diesmal stehen Werke von
Michail Glinka/Frank Winter-
bottom, Paul Creston, Frigyes
Hidas und natürlich Stephen
Melillo (Godspeed, Jidia) auf
dem Programm. Das SBO
Ried steht unter der Leitung
von Karl Geroldinger.
Der Kartenvorverkauf läuft
über die Raiffeisenbanken
Sillian, Lienz und Matrei.
57294
Galakonzert SBO Ried
Sonntag, 12. November, 15 Uhr, Turnsaal Hauptschule Abfaltersbach
Das Sinfonische Blasorchester Ried gibt sich die Ehre.
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