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Ein weiterer Höhepunkt im
Rahmen des „Kärntner Herbs-
tes“ ging letzten Samstag im Al-
penhof von Obervellach über die
Bühne. Die „Mölltaler Stub’n
dichter“, ein vor 16 Jahren von
Anni Pirkner gegründeter Dich-
terkreis im Mölltal, präsentier-
ten ihr fünftes Buch mit dem Ti-
tel „In da Mölltålleitn“. Kind-
heits- und Jugenderinnerungen,
Geschichten aus dem bäuerli-
chen Leben oder auch persönli-
che Gedanken von 15 Autoren,
die das Reimen und Dichten im
unverfälschten Mölltaler Dialekt
zu ihrem hauptberuflichen Hob-
by gemacht haben, findet man in
diesem Band. Dementsprechend
traditionell ging es bei der Buch-
präsentation im restlos besetz-
ten Festsaal zu: Die 15 in Trach-
ten gekleideten Dichter, darunter
drei Männer, trugen Kostpro-
ben ihrer in Mundart gedichteten
Verse vor, dann traten abwech-
selnd die vier jungen Mitglie-
der der „Flattacher Kirchtags-
musi“ und das „Männerquartett
Obervellach“ auf. Den krönen-
den Abschluss bildete der Auf-
tritt der „Mölltaler Maschgara“,
die mit ihren prächtigen Masken
und dem urigen Bauerngewand
schnell zum Publikumsmagne-
ten wurden. Anni Pirker, die 72-
jährige Initiatorin der „Mölltaler
Stub’ndichter“, signierte nach
dem Festakt einige der insge-
samt 2.000 gedruckten Exemp-
lare.
„Unser neuestes Buch liegt
eigentlich nur in den umliegen-
den Gemeinden direkt in den
Gemeindeämtern auf und kos-
tet 18 Euro“, informiert Pirkner,
die früher Bäuerin in Söbrich
war, den Hof aber bereits an ihre
Kinder übergeben hat und sich
nun ihrem liebsten Hobby, dem
Schreiben und Dichten, wid-
men kann. Um die vielfältigen
Dialekte des Mölltals für Ge-
nerationen festzuhalten, hat die
junggebliebene Dichterin die
Stub’ndichter ins Leben geru-
fen: „Einerseits will ich das bo-
denständige Kulturgut der unter-
schiedlichen Tal-Dialekte fest-
halten und weitergeben. Ande-
rerseits soll unser Dichterkreis
das Beisammensein fördern und
von Mensch zu Mensch Brücken
bauen“, erklärt Anni Pirkner.
Bereits vier Jahre nach ihrer
Gründung im Jahr 1990 veröf-
fentlichten die „Stub’ndichter“
ihren ersten Band, „Die Möllta-
ler Stub’ndichter“ (1994), zwei
Jahre später folgte „DurchsMöll-
tal aufn“, 1999 brachten sie das
Buch „Ausn Lebm von Gestan
& Heint“ raus und im Jahr 2002
folgte „A Spur bleibt hintn“.
„Mölltaler Stub’ndichter“ präsentierten 5. Buch
Kärntner Mundart in seiner
schönsten Weise
Treffpunkt
Oberkärnten
von Magdalena Girstmair
MÖLLTALER STUB’NDICHTER
Stimmgewaltiger Auftritt: Das Männerquar-
tett Obervellach.
Einige der 2.000 gedruckten Exemplare
gab es im Anschluss an die Präsentation zu
kaufen (v. l. Brunilde Fanyi und Anni Pirkner
mit Pirkners Tochter Helga Reichhold).
Anni Pirkner schwang mit diesem Masch-
gara das Tanzbein.
Dr. Klaus Villacher, der Landesobmann des
Kärntner Bildungswerkes, kam extra zur
Präsentation nach Obervellach und lobte
das Engagement der Stub’mdichter.
Eines der Highlights bei der Buchpräsenta-
tion waren die Auftritte der jungen Burschen
von der Flattacher Kirchtagsmusi.
Sie zogen alle Blicke auf sich: Die „Möll-
taler Maschgara“, hier mit Moderator und
Stub’mdichter Franz Amlacher, sorgten für
einen fulminanten Abschluss.