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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
7. JULI 2006
CHRONIK
Das Vorhaben von Vize-Kanz-
ler Hubert Gorbach auf der A10
bei Spittal eine Teststrecke mit
der zulässigen Höchstgeschwin-
digkeit von160km/h zu errichten
stieß von Beginn an auf geteilte
Gegenliebe. Bereits im Oktober
2005 waren bei einer OGM-Um-
frage, bei der 500 Personen be-
fragt wurden, 58 Prozent gegen
die Einführung von Tempo 160.
Weitere Umfragen während der
Testphase ergaben, dass die Ak-
zeptanz für eine Erhöhung des
Tempolimits sogar gesunken ist.
In einer von Greenpeace beauf-
tragten Umfrage von Mai 2006
sprachen sich 63 Prozent gegen
die Einführung von Tempo 160
als Höchstgeschwindigkeit aus,
und nur 36 Prozent waren dafür.
Dieses Ergebnis ähnelt auch ei-
ner Umfrage vom Institut „Gute
Fahrt“.
Interessante Aufschlüsse lie-
ferten auch die Reaktionen der
Autofahrer auf der Tempo 160-
Teststrecke. An der Durch-
schnittsgeschwindigkeit hat sich
nur wenig geändert: Die meis-
ten Autolenker fuhren zwischen
130 und 140 km/h.
Schadstoff-Emissionen
Die Greenpeace-Verantwortli-
chen orten aber weitere Proble-
me. Beim Beschleunigen steigen
ab dem Moment, wo es nicht
mehr möglich ist, einen höheren
Gang zu wählen, die Emissionen
von Stickoxiden, Feinstaub und
CO
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kontinuierlich an. Gerade
in höheren Drehzahlbereichen
ist dieser Anstieg enorm. Würde
nun der „gesamte“ Verkehr Tem-
po 160 fahren, stiegen die CO
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-
Emissionen um rund dreißig
Prozent an, und die Feinstaub-
und Stickoxid-Emissionen um
mehr als vierzig Prozent.
Hohe Kosten
Als weiteren Minuspunkt se-
hen die Test-Gegner die Gesamt-
kosten des Projekts. Diese be-
tragen rund 5,1 Millionen Euro.
Greenpeace argumentiert, dass
man mit dieser Summe 900 La-
ser-Messpistolen bzw. 65 statio-
näre Radargeräte kaufen könn-
te, um damit gegen Raser vorzu-
gehen. So würde man effektiver
gegen die Unfallursache Num-
mer eins auftreten, und die ein-
genommenen Strafen würden die
Anschaffung bald amortisieren.
Unseriöse Testergebnisse
Die Umweltorganisation pran-
gert weiters an, dass das Ver-
kehrsministerium trotz wieder-
holter Anfragen nicht mitteilen
wollte, nach welchen Kriterien
die Testergebnisse ausgewer-
tet werden. Da im Vorfeld auch
nicht festgelegt wurde, welche
Ergebnisse dazu führen würden,
Greenpeace sieht Tempo
160-Test als gescheitert an
Die Tempo 160-Teststrecke auf der Tauernautobahn bei Spittal war von Beginn an um-
stritten. Vor allem Greenpeace und eine Bürgerplattform mit Bürgermeister Gerhard
Köfer als Sprachrohr an der Spitze wehrte sich vehement gegen das Vorhaben von
Vize-Kanzler Hubert Gorbach. Nach Beendigung des Testlaufs vor einer Woche zieht
Greenpeace eine unbefriedigende Bilanz.
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereit-
schaftsdienst der
Praktischen Ärzte
Samstag, 8. Juli, 7 Uhr, bis
Montag, 10. Juli, 7 Uhr
Bezirk Spittal/Drau:
Dr. Danhofer (Spittal), Dr.
Egger (Obervellach), Dr. Wer-
ner (Radenthein), Dr. Schmid
(Gmünd), Dr. Hofmeister (Pa-
tergassen), Dr. Homolar (Stein-
feld), Dr. Guttner (Oberdrau-
burg), Dr. Kleinsasser (Stall),
Dr. Gatterer (Möllbrücke),
Dr. Schranz (Seeboden), alle
8.7., Dr. Florian (Spittal), 9.7.
Bezirk Hermagor:
Dr. Lauchart (Kötschach),
Dr. Tomantschger (St. Stefan),
alle 8.7.
Zahnärztlicher
Notdienst
8./9. Juli von 9 bis 11 Uhr:
Mag. DDr. Josef Partl, Spittal,
Tel. 04762/5566.
Dr. Siegfried Schebesch, Lienz,
Tel. 04852/63502.
Allg. öffentl. Krankenhaus,
Klagenfurt, Tel. 0463/538-
22416.
Apothekerdienst:
Spittal:
Malchus
-
Apotheke,
Villacher Straße 15,
Tel. 04762/4394.
Gmünd:
Heiligen-Geist-
Apotheke, Hauptplatz 9,
Tel. 04732/2135.
Möllbrücke:
Teurnia Apothe-
ke, Mölltalstraße 37,
Tel. 04769/2234.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156,
Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler
Apotheke, Hauptstraße 4,
Tel. 04282/2066.
Ein Lob an die
Politiker
Vor rund drei Wochen
schrieb ich an dieser Stelle,
dass sich einige Politiker und
Wirtschaftssünder über die
Ablenkung der Bevölkerung
durch die Fußball-Weltmeis-
terschaft in Deutschland sicher
freuen. Heute ist es an der Zeit
etwas zu vermelden, das viel-
leicht ebenfalls im Trubel des
bald endenden Turniers unter-
gehen könnte – und zwar etwas
sehr Erfreuliches. Die Landes-
regierung beschloss nämlich
am Dienstag rund 4,8 Millio-
nen Euro für einen Gratis-Kin-
dergartenplatz für Vorschul-
kinder locker zu machen. Mit
diesem Beschluss zeigen die
Verantwortlichen der Landes-
regierung sowohl Einigkeit als
auch Weitsicht. Wer letztend-
lich der Initiator dafür war in-
teressiert vielleicht die Partei-
en – die Bevölkerung aber nur
am Rande. Für das Volk zählt
in erster Linie, dass diese Er-
leichterung für viele Familien
durchgesetzt wurde. Und nur
darum geht es. Politiker sind
Vertreter des Volkes. In diesem
Fall haben sie das in sie gesetz-
te Vertrauen gerechtfertigt.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Green-
peace-
Aktivis-
ten sehen
den
Tempo
160-Test
auf der
Tauern-
auto-
bahn als
geschei-
tert an.
Foto:
Green-
peace
den Tempo 160-Test als Erfolg
oder Misserfolg einzustufen, be-
zeichnen Greenpeace-Verant-
wortliche den Test „als unwis-
senschaftlich“.
53881
Integrative
AMATÉ-KINESIOLOGIE
®
ein neuer Beruf
eine neue Methode
für Körper, Seele und Geist
Vorträge:
12. Juli:
Strumerhof, Hinteregg 1,
Zedlach/Matrei
13. Juli:
Hotel Haidenhof,
Grafendorfer Straße 12,
Nordrand von Lienz
19.00 Eintritt frei www.amate.at