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47 Lenze zählt Greifen-
burgs vielgereister Bürger-
meister Franz Mandl, der
als Oberhaupt der Markt-
gemeinde überparteilich
wirkt. Mit seiner starken
Gattin Johanna im Rücken
und mit der Unterstützung
der Kinder Franz (25) und
Sandra (23), sieht er die
Zusammenarbeit zwischen
den Gemeinden im Obe-
ren Drautal als durchaus
„spitze“ und vorbildlich an.
OVT: Herr Mandl, Sie gelten
als reisefreudig – wie sehr prä-
gen Reisen einen Menschen?
Franz Mandl:
Stimmt, ich
bin schon viel unterwegs gewe-
sen und kann eines wirklich be-
stätigen: Reisen erweitert den
Horizont! Einen wachen Blick
für fremde Kulturen zu haben
kann auch daheim für die Ge-
meinde viel Gutes mit sich brin-
gen. Eine meiner prägendsten
Erfahrungen machte ich in den
80er Jahren an der irakisch-jor-
danischen Grenze auf demWeg
nach Israel, als mich dort ein
17-jähriger Grenzsoldat auf-
grund seiner militärischen Stel-
lung traktierte und auch meinen
Pass in den Dreck warf.
Haben Sie nach all Ihren
Reisen noch einWunschziel?
Ich möchte gerne mal für
zwei bis drei Monate Australi-
en bereisen. Dieses Land faszi-
niert mich ungemein und viel-
leicht treffe ich dabei auch auf
die „Aborigines“ (Ureinwoh-
ner).
Und welche Ziele haben Sie
für Ihre Marktgemeinde?
Es wurden bereits in den letz-
ten Jahren sehr große Investiti-
onen getätigt wie beispielswei-
se der Kinderlift Schattenseite
samt Beschneiungsanlage. Wei-
ters soll die Modernisierung
des Freizeitzentrums im Herbst
dieses Jahres abgeschlossen
sein. Auch die Erneuerung des
Ortskerns ist ein aktuelles The-
ma. Dabei sollen die alten Bau-
ten neu gestaltet werden, um
nach Fertigstellung der Orts-
umfahrung im neuen Glanz zu
erstrahlen. Kanalisierungsar-
beiten stehen ebenso an – alles
in allem wollen wir in vier bis
sechs Jahren fertig sein.
Sie packen ganz schön an,
aus welcher Berufssparte
stammen Sie?
Ich bin gelernter Zimmer-
mann, machte danach die Po-
lier-Schule und ging anschlie-
ßend für 13 Jahre ins Ausland.
Mein Hauptbetätigungsfeld war
der Brückenbau – von Zentral-
Afrika bis in den Nahen Os-
ten. Anfang der 90er entdeckte
ich dann zuhause eine Markt-
nische und errichtete das „Flie-
ger-Camp“. Mittlerweile gehen
mehr als 50 % der Nächtigungs-
zahlen darauf zurück. Jetzt bin
ich als Bürgermeister sechs
Tage für die Gemeinde da. Im
Grunde ist sie ja wie ein Betrieb
zu sehen.
Bleibt da noch Zeit für Hob-
bys?
Doch schon. Ich lese gerne
Bücher über die Historie. Eine
gute Kenntnis diesbezüglich
kann niemals schaden, denn
man sollte aus der Geschichte
lernen. Das ist gerade im heu-
tigen Europa ein ganz wichti-
ger Fakt. Wenn wir auf unse-
rem Kontinent nie wieder einen
Krieg erleben müssen, dann ha-
ben wir enorm viel erreicht.
Wie sehen Sie die weltweite
Entwicklung der Menschheit?
Ich befürchte dass sich die
Menschheit ins Abseits manö-
vriert. Es wird viel zu unbe-
darft gewirtschaftet. Da gibt
es scheinbar keinen Deckel,
es geht nur mehr um Gewinn
und Profit – und das ständig
auf Kosten der Umwelt und der
Natur. Das kann sich eines Ta-
ges rächen und dann wird uns
das sicherlich auf den Kopf fal-
len. Die Einstellung vieler älte-
rer Menschen wäre jetzt Gebot
der Stunde, und zwar einiges an
„Entbehrungen“ zu leisten und
weniger zu „jammern“.
Was hält Greifenburgs Bür-
germeister vom „OVT“?
Ich kenne diese lokale Wo-
chenzeitung sehr gut, denn der
„Oberkärntner Volltreffer“ ist
ideal zum Lesen. Für uns Ober-
kärntner ist er auch wesentlich
interessanter als manches ande-
re, da hier die heimischen Ge-
schehnisse absolut im Vorder-
grund stehen und aufgezeigt
werden.
„Reisen erweitert den
Horizont“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Franz Mandl
(Greifenburg)
Gastronom & Bürgermeister von Greifenburg
Diese Woche:
Immer mehr Kärntner ent-
decken das Lesachtal als das
Naherholungsgebiet. Im natur-
belassensten Tal Europas star-
tet man am
Pfingstwo-
chenende in
die kom-
mende Wan-
der sa i son .
Nicht nur
„ s t r amme
Wadln“ sind
bei der dies-
j ä h r i g e n
„Wa n d e r -
o p e n i g -
T o u r “
(Treffpunkt Samstag, 3. Juni,
um 9 Uhr in Obergail beim
Alpengasthof Wanderniki) zum
Gamskofel mit ORF-Radio
Kärnten
Moderator
Mike
Diwald beim Almfest am
Obergailer Berg. Das Wander-
opening gibts ab € 79,–
inkl. Halb-
pension für
zwei Tage.
Mit
dem
Gemischten
C h o r
L i e s i n g
und einer
z ü n f t i g e n
„Morende“
klingt der
Abend in
der
Hof-
s c h e n k e
Mühlenstüberl aus.
Infos unter www.wanderope-
ning.at od. www.lesachtal.com
Infotelefon: 04716-242 12
53372
Kärntner Wanderopening 2006
LESACHTAL: das umweltfreundlichste Tal Europas
eröffnet die Wandersaison
Zum Sechziger vom „Pergila Lorenz“ stellte sich in Maria Luggau
fast das ganze Dorf ein! Lorenz Salcher wirkte als umsichtiger
Obmann 20 Jahre lang beim MGV Lesachtal und ist seit über
40 Jahren in der Trachtenkapelle als Klarinettist und in weiteren
Funktionen tätig. So manch schöne Wegkreuz oder Marterl im
Lesachtal und darüber hinaus ist durch die geschickten Händen
des gelernten Tischlers entstanden. Foto: Brigitte Lugger