Seite 4 - VO 2006 18

Basic HTML-Version

Die 32-jährige Barbara
M. Simoner stammt aus
Obervellach im Mölltal.
Aufgrund
beruflicher
Gründe ist sie jedoch in
die steirische Landes-
hauptstadt Graz über-
siedelt. Vorigen Herbst
stand sie aber auch in
ihrer Oberkärntner Hei-
mat auf der Bühne. An-
sonsten findet man Si-
moner zurzeit auf Tour-
neen im europäischen
Raum und in Israel. Im
Herzen hat das „Ober-
kärntnersein“ für die
Vielgereiste aber noch
immer seinen fixen
Platz.
OVT: Frau Simoner, wie
stehen Sie zu Ihrer Mölltaler
Heimat?
Barbara M. Simoner:
Ich
bin nach wie vor gerne Kärnt-
nerin, obwohl ich seit der Ma-
tura ´93 in der Steiermark be-
heimatet bin. Meine Eltern
Hans und Roswitha, die da-
heim als Lehrer arbeiten und
übrigens im Anzeigerteil des
„OVT“ öfters unterwegs sind
sowie meine Brüder Wolfgang
und Martin sind für mich ein
wichtiger Faktor.
Und wie verhält es sich mit
Ihrer Liebe zu Graz?
Ich kam nach Graz um
AHS-Lehrerin zu werden. Als
Kärntnerin habe ich immer
viel gesungen, weshalb ich
dann Musik studierte. Doch
auch die Affinität zum Thea-
ter wuchs stetig – vor allem
auch wegen Johannes Pump.
Er ist der Kopf unserer „Ge-
schichten aus der blauen Gar-
derobe“ – und da ist bitte ab-
solut kein politischer Bezug
im Spiel. Wir bemühen uns
unter anderem Stefan Zweig
und Arthur Schnitzler auf die
Bühne zu bringen. Das Inte-
resse aus Moskau, Paris und
Hamburg bestätigte unsere
Arbeit. Von Besuchern hören
wir oft erstaunt, dass sie The-
ater in dieser Form noch nie
gesehen hätten.
Wie erleben Sie als Büh-
nendarsteller in den „Hype“
um die „Dancing Stars“?
Tanzen würde ich sofort!
Vor allem dem „echten“ Fox-
trott, dem Walzer und dem
Tango gehört meine Liebe.
Aber auch den Flamenco, in
Schnitzlers „Reigen“ fand ich
wahnsinnig spannend.
Welche Hobbys pflegen Sie
besonders?
Ich lese bevorzugt die Li-
teratur um die „Jahrhundert-
Wende“, da sich diese auch
toll mit meiner beruflichen
Tätigkeit verbinden lässt.
Eine weitere Sonderstellung
nimmt bei mir Italien ein, spe-
ziell die Sprache reizt mich
sehr. Vor kurzem kam sogar
eine Anfrage aus Rom, ob es
möglich wäre unser aktuel-
les Theaterprojekt „remember
stefan zweig, dr.“ ins Italieni-
sche zu übersetzen und auf-
zuführen. Allerdings ist dies
aufgrund der sprachlichen Ei-
genheiten und Barrieren nur
äußerst schwer zu realisieren.
Ein weiterer Punkt ist „Well-
ness“ und Laufen.
Hegen Sie noch einen gro-
ßenWunsch?
Ja, sollte ich den Hauptge-
winn im Lotto machen, dann
möchte ich ein eigenes The-
ater haben. Die finanziellen
Umstände im Metier sind ja
nicht die einfachsten und da
wäre ein eigenes Theater eine
große Hilfe natürlich gepaart
mit jeder Menge Idealismus.
Wohin geht die Menschheit
im Aufbruch des 3. Jahrtau-
sends?
Man erhält heute sehr viele
Informationen, hat viele Mög-
lichkeiten. Persönlich glaube
ich, dass die Gesellschaft ler-
nen muss, sich richtig zu „sor-
tieren“. Sich bloß „auszuklin-
ken“ ist nicht das Beste. An-
passen ist wichtig und dabei
doch niemals zu vergessen,
wo man herkommt.
Wie gut kennen Sie den
„OVT?“
Wenn ich zuhause bin wird
er von mir natürlich gelesen
und ich erfahre stets viel In-
teressantes über den Bezirk.
Ich bin zwar nur „alle heiligen
Zeiten“ in meiner Heimat, au-
ßer man ist privat oder beruf-
lich eingeladen, aber vor al-
lem die Interviews sind mir in
Erinnerung geblieben.
„Ich bin gerne Kärntnerin“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Barbara M. Simoner
(Obervellach/Graz)
Schauspielerin & Musikpädagogin
Diese Woche:
44451