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Der 51-jährige Johann
Weichsler ist ein Mann der
Tat. Als nämlich am Tag
unseres Interviews starker
Schneefall für verschneite
Straßen sorgte, hockte
sich der Bürgermeister von
Weißensee, der zustän-
dige Gemeindeangestellte
war gerade im Urlaub,
selbst hinter das Steuer
des Räumfahrzeuges und
fand trotzdem noch Zeit
für uns, Rede und Antwort
zu stehen. Gattin Maria
und die Kinder Karin und
Christian stehen dem
Mann zur Seite, der gerne
die tolle Zusammenarbeit
der Fraktionen in der Ge-
meinde betont.
OVT: Herr Weichsler, wel-
chen beruflichen Weg gingen
Sie vor Ihrem jetzigen Amt als
Bürgermeister?
JohannWeichsler:
Nach der
Handelsschule in Spittal mach-
te ich viele so genannte „mul-
ti-funktionale“ Jobs und sam-
melte reichliche Erfahrungen
im Berufsleben. Seit 21 Jah-
ren ist nunmehr die Gemeinde
mein zweites Zuhause. Weiters
hatte ich etliche Funktionen bei
Vereinen inne – nicht zuletzt
wegen des Kennenlernens ei-
niger Posten. Zum Bürgermeis-
teramt gilt es zu sagen, dass es
für mich kein „Fulltime-Job“
ist, sondern in Verbindung mit
meinem Beruf als Gemeinde-
bediensteter zu sehen ist.
Was genießt in nächster Zeit
Priorität in der Gemeinde?
Als erster Punkt ganz klar die
Kläranlage, wo wir im Abwas-
ser-Reinigungsverband Oberes
Drautal/Weißensee mit Grei-
fenburg und Steinfeld an einem
Strang ziehen. Gegen Ende des
Jahres sollte weiters die Ernen-
nung zur „Naturpark-Gemein-
de“, mit Teilen der Gemein-
de Stockenboi, aktuell werden
– das hängt aber davon ab, wie
schnell es in Klagenfurt erle-
digt werden kann.
Natürlich wird auch ein gro-
ßes Augenmerk auf den Touris-
mus gelegt. Trotz eines tollen
Winters ist bei uns am Weißen-
see noch immer der Sommer zu
zwei Dritteln federführend. An-
gesichts 792 Einwohner dürfen
wir da auf erstaunliche Zahlen
verweisen. Wir hatten im letzten
Jahr rund 450.000 Nächtigungen
und das bei 4.000 Gästebetten.
Ist der Gedanke einer Olym-
piabewerbung für die Region
noch interessant?
Die Erfolge unserer Sportler
bei den diesjährigen Spielen tun
demWintersport selbstverständ-
lich sehr gut. Doch persönlich
habe ich da wenig Hoffnung an-
zubieten. Für 2014 gilt es die
Bewerbung Salzburgs zu unter-
stützen und dann sind Asien und
Übersee an der Reihe. Europa
kommt dann wahrscheinlich so
um 2030 wieder zum Zug und
das ist noch lange hin.
Der Weißensee gilt ja als ein
Ort der Ökumene?
Hier amWeißensee wohnen ja
bekanntlich viele Evangelisten,
doch wir kennen da keine Pro-
bleme unter den Konfessionen,
denn ein gesundes Miteinander
belebt. Wie zum Beispiel als wir
heuer im Februar eine religiö-
se Reise mit dem katholischen
Pfarrer Truskaller nach Rom
unternahmen. Und dann noch
bei Papst Benedikt in Audienz
zu sein, die jeden Mittwoch mit
7.000 Leuten in der dafür eigens
gebauten Halle stattfindet, das
war schon ein Erlebnis.
Wie sehen Sie die Mensch-
heit im 3. Jahrtausend?
Eine gewisse Selbstzufrie-
denheit wäre vielleicht der
richtige Ansatz. Denn wer sel-
ber zufrieden ist, ist selbst auch
geschützter und kommt somit
über kleinere Probleme leich-
ter hinweg. Auch ein „mehr“
an Menschenwürde und et-
was „weniger“ Selbstherrlich-
keit wäre ein guter Gedanke.
Auf unseren kleinen Raum be-
zogen, ist es mir wichtig dass
die Gemeinde floriert – das in-
ternationale Geschehen muss
man ohnehin hinnehmen wie es
kommt.
Welche Hobbys haben Sie?
Ich bin ein begeisterter Ski-
touren-Geher, nur bleibt we-
nig Spielraum um es regelmä-
ßig auszuüben. Ich habe keine
Zeit dafür. Das Thema „Well-
ness“ steht auch auf meinem
Freizeit-Programm. Ansonsten
bin ich eigentlich wunschlos
glücklich.
Herr Weichsler, kennen Sie
den „OVT“?
Den „Oberkärntner Voll-
treffer“ kenne ich sehr wohl,
denn er kommt ja jeden Frei-
tag und wird dann interessiert
von mir gelesen. Eines möch-
te ich jedoch gerne doch noch
anmerken: Könnte man das wö-
chentliche Rätsel nicht ganz so
schwer machen?
„Ich bin wunschlos glücklich“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Johann Weichsler
(Weißensee)
Bürgermeister der Gemeinde Weißensee
Diese Woche:
Frühlingszeit ist Pflanzzeit –
doch damit der Garten im Som-
mer auch bunt blüht und duf-
tet, ist die Auswahl der richti-
gen Pflanzen wichtig. Oft ist es
aber nicht die Vielzahl der Kräu-
ter, die einen Garten spannend
und attraktiv macht, sondern
die bunte Mischung aus unter-
schiedlichen Arten einer einzi-
gen Kräutersorte.
So bieten die Irschner Kräuter-
bauern dieses Jahr einen Über-
blick über die vielfältigen Arten
von Basilikum, Lavendel, Minze,
Salbei, Thymian & Co, die unter-
schiedlich arrangiert einen bun-
ten und duftenden Garten ent-
stehen lassen. Daneben gibt es
Beratung über das richtige Pflan-
zen und Nutzen der Heilkräuter.
Wer sich also umfassend in-
formieren und mit Kräutern ein-
decken möchte ist dazu am
Sonntag, 30. April, ab 10 Uhr am
Gemeindeplatz im Dorfzentrum
Irschen herzlich eingeladen.
Gartenlust in Duft und Farbe
Der besondere Kräutermarkt in Irschen bietet am Wochenende wieder alles was das
Herz der Freunde dieser wohlriechenden Pflanzen begehrt. Auch über Heilkräuter
kann man sich informieren.
Früh-
lingszeit
ist in
der
Drau-
taler
Ge-
meinde
Irschen
Kräu-
terzeit.
Alles Kräuter in
Irschen
Am Samstag, 29. April, öff-
net das Kräuterhaus Pfarrsta-
del wieder seine Pforten und
präsentiert die bunte Vielfalt
an Kräuterprodukten aus dem
Kräuterdorf Irschen. Die Öff-
nungszeiten sind täglich, außer
Montag, von 10 bis 12 Uhr und
von 15 bis 18 Uhr.