Seite 15 - VO 2006 09

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Dass Großkirchheim im
oberen Mölltal einst ein
Zentrum des Goldberg-
baues war, beweisen nicht
nur zahlreiche jahrhunderte
alte Gebäude sondern auch
das in goldener Farbe ge-
haltene Gemeindewappen.
Es war im 16. Jahrhundert als
die aus Augsburg stammenden
Putzen in „Großkirchhaim bei
Döllach“ die mächtigsten Gewer-
ken im Berggerichtsbezirk Groß-
kirchheim waren. Um mehr als
30.000 Gulden wurde von dem
Adelsgeschlecht ein Schloss ge-
baut, das bis zum heutigen Tag
das Ortsbild prägt und passender-
weise ein Goldbergbaumuseum
beherbergt. Auch im Gemeinde-
wappen hinterließen die Putzen
ihre Spuren. Es ist ein so genann-
tes „sprechendes“ Wappen. Der
Zweiberg mit dem Taleinschnitt,
auf dem das Schloss im Wappen
steht, spielt auf die Bedeutung
des Namens „Döllach“ (slowe-
nischer Ursprung im Wort „dol-
ja“ = bei denen im Tal) an. Das
Bergwerkszeichen im heraldisch
gesehen linken Berg deutet auf
den blühenden Goldbergbau hin,
das Schloss ist eine realitätsna-
he Abbildung des historischen
Bauwerks. Es war früher Sitz der
Herrschaft Großkirchheims und
des Gewerken. An die Putzen er-
innern die drei goldenen Rosen
im oberen Teil (dem Binden-
schild) des Wappens und die drei
Hagebuttenfrüchte. Sie stehen
für die fünf Söhne von Melchior
Putz – warum jedoch nur drei statt
fünf Rosen und Früchte abgebil-
det sind, ist bis heute ungeklärt.
Zu den Hagebutten: Es ist mög-
lich, dass bei der Wappenverga-
be vom Kaiserhaus bewusst die-
se Früchte gewählt wurden, da die
Putzen evangelisch waren und die
Hagebutte auch
als „Lutherblu-
me“ bezeichnet
wurde. Die Natur
in und um die Natio-
nalparkgemeinde eignete
sich auch bestens für einige Sta-
tionen der Kärntner Landesaus-
stellung Kärnten „wasser.reich“.
Die Tauerngold-Ausstellung im
„Schlössl“ etwa lockte unzähli-
ge Besucher aus nah und fern.
Am Gartlfall erlebt man die Kraft
des Wassers, außerdem lädt hier
auch noch das „Urschreibecken“
ein, den Alltagsstress abzubauen.
Wer Sport und Spaß gleichzeitig
will, ist bei der nächsten Station
gut aufgehoben. „Grottengolf“
ist ein Sport für alle Alters- und
Handicapgruppen. In der im Lauf
der Jahrhunderte vom Wasser ge-
formten Zirknitzgrotte wurde ein
Golfparcours angelegt.
Von Peter Lindner
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Großkirchheim
Vom Goldbergbau
geprägt
Einwohner:
1.621
Fläche:
109,78 km
2
Seehöhe:
1.024 m
Bürgermeister:
Peter Suntinger
Ortsteile:
Allas, Am Putzen-
hof, Döllach, Egg, Göritz,
Kraß, Mitteldorf, Mitten, Put-
schall, Ranach, Sagritz, Unter-
sagritz, Winklsagritz, Zirknitz.
Häufige Namen:
Granig,
Schmidl, Schober, Suntinger,
Zirknitzer.
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