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Am 28. Oktober wurde beim Bahnhof in Greifenburg ein zwanzig Meter langes schiffähnliches Mahndenkmal eröffnet
und gesegnet. Der Berger Bildhauer Hans-Peter Profunser hatte in seinem Freiluftatelier am Oberberg eine begehbare
Skulptur geschaffen, die Erinnerungsfenster für die 39 Todesopfer enthalten.
von Friedl Schmuck
Oberkärntner Treffpunkte
Mahnmal gegen den Nationalsozialismus
Im Jahr 2005 begann der Verein
„kuland“ mit Mag. Dr. Peter Pir-
ker die Geschichte der Opfer des
Nationalsozialismus aus demObe-
ren Drautal zu erforschen. Es ge-
lang, die Biografien von 39 Men-
schen zu rekonstruieren, die von
den Nationalsozialisten ermordet
worden sind. Es waren Menschen,
die nicht in die nationalsozialisti-
sche Vorstellung von einem „ge-
sunden Volkskörper“ und „ech-
tem Deutschtum“ passten, die aus
rassistischen Gründen verfolgt
wurden, die aus politischer Über-
zeugung Widerstand leisteten, die
aus religiösen oder anderen Grün-
den nicht (mehr) am NS-Krieg teil-
nehmen wollten und desertier-
ten; es waren Zwangsarbeiter, die
an ihrem Los verzweifelten, oder
Kriegsgefangene, die sich befrei-
en wollten. Ihnen und den vielen
unbekannten NS-Opfern ist das
Mahnmal gewidmet.
FriSch
Das zwanzig Meter lange schiffähnliche
Mahnmal ist begehbar und enthält Erin-
nerungsfenster für die
39 Todesopfer.
Bgm. LA Franz Mandl und Univ.-Prof. Peter
Gstettner vom Mauthausen Komitee Kärnten.
Der Histori-
ker Mag. Dr.
Peter Pirker
und Bgm.
LA Franz
Mandl.
Der bekann-
te New
Yorker Jazz-
musiker Jon
Sass spielte
einfühlsame
Stücke auf
seiner Tuba.
Die Segnung
erfolgte durch
Dechant Harald
Truskaller und
Pfarrer i. R. Mag.
Wilhelm Mosham-
mer (l.).
Dr. Renate S. Meissner, stv. Ge-
neralsekretärin des National-
fonds der Republik Österreich
im Gespräch mit Hans Mayr
aus Lienz, einem Bruder des
Widerstandskämpfers Hubert
Mayr.
Der Verein „kuland“ mit einem Teil seiner
Mitglieder vor dem imposanten Mahnmal.