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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
24. SEPTEMBER 2012
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762-4394
(bis 29. September, 12 Uhr).
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762-5607
(ab 29. September, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712-288
(bis 29. September, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782-2244
(bis 29. September, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246-2055
(bis 29. September, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762-81602
(bis 29. September, 12 Uhr).
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766-2130
(ab 29. September, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769-2234
(ab 29. September, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände, Tel. 04282-25381
(24. September bis 1. Oktober, 8 Uhr).
Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20b, Tel. 04852-65565
(29./30. September).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
Ist Verbesserung möglich?
Rund 70 Kilometer lang ist das Mölltal.
Wenn man z. B. von Großkirchheim in
die Bezirkshauptstatt Spittal fahren will,
weil etwa ein Termin bei einem Facharzt
um – sagen wir mal – 11 Uhr einzuhal-
ten ist, wird die Fahrt mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zum Abenteuer. Die ein-
zige Möglichkeit, direkt nach Spittal zu
kommen, ist lt. Fahrplan um 6.10 Uhr.
Ankunft in Spittal: 7.55 Uhr. Bis zu dem
Termin um 11 Uhr bleibt eine Wartezeit
von drei Stunden. Der nächste direkte
Bus fährt erst um 11.45 Uhr in Groß-
kirchheim ab. Die Rückfahrt gestaltet
sich durch die Schülerbusse einfacher.
Richtig schwierig wird es dann in den Fe-
rien oder amWochenende. Zum Beispiel
fahren am Samstagnachmittag nur zwei
Busse von Spittal aus in diese Region: um
12.25 Uhr und um 17.45 Uhr. Das war‘s
dann mit den direkten Verbindungen.
Ein Kinobesuch von Jugendlichen in Spit-
tal mit den „Öffis“? Unmöglich. Zur Ar-
beit pendeln mit dem Bus? Wünschens-
wert, aber meist nur eingeschränkt mög-
lich. Ein Sonntagsbesuch bei Freunden?
Fast nicht möglich, wenn man sich nicht
in das eigene Auto setzen will. Umwelt
schonen, Treibstoff sparen, Bus fahren?
Das wird in Zukunft noch schwieriger
werden. Man sieht meist nur wenige
Fahrgäste in den Bussen, weil das Fahren
imMölltal mit den öffentlichen Verkehrs-
mitteln unattraktiv geworden ist. Eine
Studie hat ergeben, dass in der Schweiz
40 % der jungen Menschen zwischen 18
und 24 Jahren gar keinen Führerschein
machen, weil sie wesentlich kostengün-
stiger mit den öffentlichen Verkehrsmit-
teln unterwegs sein können. Um ein effi-
zienteres Netz an Verkehrsverbindungen
in den Randregionen zu haben, müsste
viel geschehen. Nur weil außer den Schü-
lern nur wenige Fahrgäste das Angebot
nutzen, heißt das noch lange nicht, dass
nicht so mancher das Auto lieber öfters
stehen lassen würde, ummit dem Bus zu
fahren. Bleibt zu hoffen, dass die Möll-
taler Busunternehmer nicht gegenWind-
mühlen kämpfen, sondern tatsächlich in
den nächsten Jahren den öffentlichen
Verkehr in ihrem Tal verbessern können.
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Öffentlicher Verkehr im
Mölltal soll flexibler werden
Beim Linienverkehr im Mölltal läuft einiges nicht rund, sind sich acht Busunternehmer
der Region einig und arbeiten daran, den öffentlichen Verkehr effizienter, wirtschaft-
licher und flexibler zu machen.
Die Unternehmer trafen sich
vor kurzem mit den Bürgermeis-
tern des Mölltales und dem Lei-
ter des Verkehrsverbundes, DI
Christian Heschtera, zu einem
Mobilitätsgipfel. Reinhold Bu-
gelnig, Sprecher der Unterneh-
mer, erklärte, dass der Linien-
verkehr – nicht
der Schülertrans-
port oder der Ski-
busverkehr – neu
organisiert wer-
den sollte. Es wür-
den sich aus seiner
Sicht dadurch Ver-
besserungen für
Gemeinden, Tou-
rismus und Wirt-
schaft
ergeben.
„Die heimischen
Unternehmer kön-
nen auf den Bedarf
der Bevölkerung
viel exibler reagieren, es muss
nicht sein, dass große Busse fast
leer durch das Mölltal fahren.
Wir können z. B. mit kleine-
ren Einheiten fahren und auch
auf anderen Weise die gleiche
Leistung kostengünstiger an-
bieten“, so Bugelnig. Die Bür-
germeister, die beim Mobilitäts-
gipfel anwesend waren, würden
durchwegs begrüßen, wenn hei-
mische Unternehmen den Vor-
zug erhalten.
Teilprivatisierung
DI Hetschera hat mit den Ge-
meinden vor drei Jahren Ver-
träge ausgehandelt, mit denen
die Verkehrsverbund Kärnten
GmbH den Gemeinden bis zum
Jahr 2018 vertraglich zu be-
stimmten Leistungen verp ich-
tet ist. Ab 2019 müssen die
Linien EU-weit ausgeschrieben
werden. Derzeit liegt der öffent-
liche Verkehr im Mölltal zum
größten Teil in den Händen der
Postbus AG. Dies soll sich nach
dem Willen der Busunterneh-
mer in den nächsten Jahren in
kleinen Schritten ändern. „Die-
se Teilprivatisierung funktio-
niert auch in anderen Kärntner
Regionen ohne Probleme“, ist
Anton Thorer, Unternehmer aus
Stall, überzeugt von diesem Pro-
jekt. Das derzeitige System sei
nicht zufriedenstellend und zu
teuer. „Die Busunternehmer aus
der Region haben zum Beispiel
nicht so lange Anfahrtszeiten
bei Arbeitsbeginn, es müssen
keine Übernachtungen bezahlt
werden, wie das zum Teil der-
zeit nötig ist. Wir wollen ja nicht
die Postbusse aus dem Tal ver-
drängen, es gibt jedoch Einspa-
rungs- und Verbesserungsmög-
lichkeiten, außerdem bliebe die
Wertschöpfung im Tal“, äußert
sich Thorer gegenüber dem
„Oberkärntner Volltreffer“.
Weg der kleinen Schritte
„Es muss und es wird sich
etwas ändern“ lautet der Grund-
tenor bei den Mölltaler Busun-
ternehmern. Bemängelt wur-
de beim Verkehrsgipfel, dass
kein Konzept auf dem Tisch lie-
ge. Dies wird nun in der näch-
sten Zeit ausgearbeitet.
Angedacht ist die Mög-
lichkeit, wie beim Mo-
bilitätsgipfel auch von
DI Hetschera angespro-
chen, einzelne Linien an
private Unternehmer zu
vergeben oder dass die-
se den öffentlichen Ver-
kehr an den schulfreien
Tagen übernehmen. In
diesen Zeiten könnte der
Bedarf an Buslinien mit
kleineren Fahrzeugen
abgedeckt werden, mit
der Kosteneinsparung
könne man die Frequenz stei-
gern. Die Busunternehmer den-
ken auch daran, dass steigende
Energiekosten und sinkende
Einkommen bei der Abwande-
rung der jungen Bevölkerung
mit eine Rolle spielen können,
der Wunsch nach größerer Mo-
bilität jedoch in Zukunft zuneh-
men wird.
Der nächste Schritt ist, so
Thorer, mit Gemeinden und
Unternehmern auszuarbeiten,
was gewünscht ist, was der Fahr-
gast haben will. Mit dem Ziel,
ein gut funktionierendes und
kostengünstiges Liniennetz an-
zubieten. Dass dies möglich ist,
zeigen Regionen wie das Gail-
und Lesachtal, wo diese Privati-
sierung schon vor einigen Jahren
durchgeführt wurde.