Seite 3 - H_2003_07-08

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Nummer 7-8 – 71. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
Oberflächenspannung und stellen meist
die ersten, auffallenden Besiedler dar.
Mehrere z. T. nur schwer bestimmbare
Arten:
Gerris paludum:
größte Art: bekannt
vom Tristacher See, Teich beim Gh.
Wacht.
Gerris costaie:
PO, FM; häufig bis in
die alpine Region.
Gerris lacustris:
häufigste Art: PO, FW,
EL, HM, sicher auch an anderen Teichen.
Gerris maculatus:
Nörsacher Teich und
FW 1 Exemplar am 8.6.2002, seltenste Art.
Im weiteren Uferbereich mehrere land-
lebende Wanzen:
Weichwanzen, auch Blindwanzen:
Di-
cyphus globulifer
EL;
Notostira erratica
PB;
Charagochila gyllenhali
EL, nur je-
weils 1 Exemplar.
Sichelwanzen:
Nabis rugosus:
PB,
häufige Art, schwierige Bestimmung.
Lang- oder Bodenwanzen:
Nithecus ja-
cobeae
(Nörsach),
Scolopostethus thom-
soni
(Nörsach) 2 Exemplare, davon 1
Stück mit 4 normalen Fühlergliedern
rechts, links nur 3 deutlich ungleich lange
(Missbildung, Erklärung unsicher: Ent-
wicklungsfehler?)
Rand- oder Bodenwanzen:
Coreus
marginatus
BP, häufige Art;
Gonocerus
acuteangulatus:
nur 1 Exemplar EL
5.7.2002 : Neu für Osttirol, zum Vergleich
lagen Tiere aus Brixen/Südtirol vor, die
Art ist mehr südeuropäisch verbreitet.
Glasflügelwanzen:
Rhopalus parum-
punctatus
EL;
Rhopalus subrufus
EL, FR;
Stictopleurus punctatonervosus
EL. Alle
Arten häufig.
Erdwanzen
: Tritomegas bicolor
: am
Nörsacher Teich.
Baumwanzen:
Carpocoris purpurei-
pennis
EL.
Insekten – Käfer:
Im Wasser lebend nur 8 Arten, auffal-
lend wenig. Offenbar werden die Tiere
und deren Larven von den sehr gefräßigen
Libellenlarven und auch den größeren
Schwimmkäferlarven als Nahrung ver-
braucht.
Wassertreter (Haliplus-Arten): 2 bis 3
mm groß, die Larven fressen vorwiegend
Algen:
Haliplus laminatus:
nur am Nörsacher
Teich;
Haliplus heydeni:
FW und PB, häu-
fig.
Furchen-Wasserkäfer (Hydraenidae):
Helophorus aquaticus:
nur PO 1 Exemplar
31.5.2002
Wasserkäfer (Hydrophilidae): Hydro-
bius fuscipes: PB; Anacaena lutescens:
FW, PB.
Schwimmkäfer (Dytiscidae): hierher
die größten einheimischen Wasserkäfer-
Arten:
Rhantus pulverosus
und
Agabus bipus-
tulatus:
beide nur PO und je 2 Stück.
Gelbrand-Käfer (Dytiscus marginalis):
größte Art, nur 1 erwachsene Larve bei
FW.
Die Art ist mangels freier Lebensräume
selten geworden und fast ausgestorben.
An Seggen-Arten (Carex) lebt der kup-
ferig, grün oder violett gefärbte Blattkäfer:
Plateumaris sericea,
meist zahlreich bei
FW und PR, auch am Nörsacher Teich.
Am Wasserrand findet sich der Kurz-
flügelkäfer:
Stenus pubescens
, HM.
Im Bereich der Gartenteiche wurden zu-
sätzlich noch 26 Arten von Käfern be-
stimmt, alle sind bereits bekannt, leben an
Kräutern, Gräsern, Sträuchern oder Blüten.
Im Wasser fanden sich die Flügeldecken
von 4 Arten, die offenbar hineingefallen
waren und als Beute dienten. An Blüten
fand sich ein sehr interessantes Stück vom
Garten-Laubkäfer (Phyllopertha horti-
cola,
häufig und irrig als Junikäfer be-
zeichnet): mit Fühler-Missbildung: links
2 Fühlerkeulen; ähnliche Teratologien in
Osttirol kennen wir nur vom
Maikäfer
(Melolontha melolontha)
und von der
Rie-
sen-Holzwespe (Urocerus gigas).
Insekten – Hautflügler
Alle Arten sind Beifänge im näheren
Teichbereich und werden meist nur sum-
marisch angeführt, weil eine gezielte Er-
fassung nicht erfolgen konnte:
Neben vereinzelten Blattwespen (Sym-
phyta), Grabwespen (Sphecidae), Roll-
wespen (Tiphiidae), Schlupfwespen (Ich-
neumonidae) und nicht staatenbildenden
Bienen (Apidae) sind zu erwähnen:
Steinhummel (Bombus lapidarius),
Ackerhummel (Bombus pascuorum),
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
und
Feldhummel (Bombus ruderatus);
alle
diese vier sozialen Bienen bei PB in grö-
ßeren Stückzahlen beobachtet beim Blü-
tenbesuch vom
Drüsen-Springkraut (Im-
patiens glandulifera),
einem Neophyten,
der als Bienenweide recht beliebt ist, aber
sich konkurrenzlos stark ausbreitet.
Rotgelbe Knotenameise (Mymica rubra):
PR nur vier Einzelexemplare.
Gang- oder Stollenameise (Formica cu-
nicularia):
Nest im steinigen Rande bei EL.
Dunkle Wiesenameise (Formica praten-
sis):
am Gartenrand bei FW ein Hügel.
Gemeine Teichmuschel (Anodonta anatina), Innen- und Außenansicht (Tristacher See).