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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
30. JULI 2012
CHRONIK
Sind Sie eine Leseratte?
Johanna Winkler (17), Göriach
Na ja. Ich lese schon, aber eine wirkliche
Leseratte bin ich wohl nicht. Am ehesten
interessiere ich mich für die aktuellen
Zeitungen und einige Informationen
über die Promis. Und wenn schon, dann
würde ich die „Mittendrin“-Bücher zu
meine Favoriten zählen, mit ihren auf
die Schicksale im Leben bezogen Ge-
schichten.
Erhard Linder (56), Steinfeld
Ich bin überhaupt kein Leser, ausgenom-
men ist nur das Lesen der Tageszeitung
in der Früh. Ansonsten bin ich zumindest
ein Mal am Tag in meinem notebook
beim Lesen, oder besser beim Stunden
schreiben für meine Firma. Und abends
sitze ich daheim gerne vorm PC, „lese“
dort wiederum ganz einfach über die
Dinge des alltäglichen Bedarfs.
Bettina Eugster (41), Obervellach
Die große Leseratte? Das kann ich jetzt
nicht sagen, da beschränke ich mich schon
mehr auf das Überfliegen der verschie-
denen Tageszeitungen. Wenn ich aber
mehr Zeit habe, wie im Urlaub oder an
den Wochenenden, dann lese ich in den
Illustrierten auch intensiver nach, will
über Gott und die Welt ein bisschen etwas
wissen!
Sieglinde Elwitschger (51), Dellach/Drau
Zur extremen Leseratte zähle ich mich
nicht, aber das Wichtigste, wie etwa der
Oberkärntner Volltreffer und andere regio-
nale Zeitungen sind ein unbedingtes Muss.
Von den Schriftstellern ist Heinz Konsalik
mein Favorit. Ich mag aber auch Bücher
über die österreichische Geschichte, über
die Habsburger oder über unser ehema-
liges Kaiserreich.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche
von Herbert Hauser
„Back to the Roots“ – internationales
Bergwaldprojekt in Maria Luggau
24 freiwillige Helferinnen und Helfer aus acht verschiedenen Nationen, von Spanien über Österreich bis nach Russ-
land, trafen sich beim Bergwaldprojekt in Maria Luggau im Lesachtal mit dem gemeinsamen Ziel, „dem Wald etwas
zurückzugeben“.
Die jungen Menschen zwi-
schen 18 und 45 Jahren nahmen
in Schutzwald ächen Kulturp e-
gemaßnahmen und Aufforstungen
vor. Um das Ökosystem Wald
langfristig zu sichern, wurden
heimische Fichten und Lärchen
verwendet. Alleine in der ersten
Woche wurden über 1.300 neue
Bäume gesetzt und die bestehen-
den Jungbäume von Konkurrenz-
vegetation frei geschnitten, um die
Schutzfunktion des Waldes zu ge-
währleisten und die darunter lie-
genden Häuser sowie die Bundes-
straße vor Waldlawinen zu schüt-
zen.Die freiwilligen Helfer und
Helferinnen arbeiten ehrenamtlich
für Kost und Logis und sind rusti-
kal in der Eishütte in Maria Lug-
gau untergebracht. Hier steht sel-
ber Kochen und Körperp ege un-
ter einer provisorisch errichteten
Dusche an der Tagesordnung. Ge-
arbeitet wird bei (fast) jedemWet-
ter und dementsprechend sind die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
auch ausgerüstet.
Erfüllende und wertvolle
Arbeit
Warum junge Menschen aus
Österreich und anderen Län-
dern ins Lesachtal kommen, um
schwere körperliche Arbeit in
steilem Gelände zu leisten? Tho-
mas aus Tirol etwa wollte schon
länger bei einem Bergwaldprojekt
vom Alpenverein teilnehmen und
ist schon lange Alpenvereinsmit-
glied: „Ich nde die internationa-
le Zusammensetzung des Teams
und die Kooperation mit dem SCI
wichtig, weil dies eine Möglich-
keit bietet, durch Erfahrungen an-
derer Teilnehmer über den eige-
nen Tellerrand zu schauen. Vor
allem nde ich die Möglichkeit,
Bäume zu setzen, interessant und
spannend, deren Entwicklung ver-
folgen zu können. Die körperliche
Arbeit in der Natur ist für mich er-
füllend und wichtig, vor allem im
Gegensatz zum Wohnen und Ar-
beiten in geschlossenen Räumen.“
Dass der Wald mehr als nur den
Rohstoff Holz liefert, weiß auch
Mailin aus Wien: „Österreichische
Wälder schützen nicht nur die an-
sässige Bevölkerung vor Naturge-
fahren wie Muren oder Lawinen,
sie erfüllen auch eine wertvolle
Funktion als Schadstoff lter, sor-
gen für eine saubere Luft und re-
gulieren den Wasserhaushalt. Au-
ßerdem bieten sie Lebensraum
für zahlreiche Tierarten und Er-
holung für Menschen, die gerne
in der Natur sind. Deshalb bin ich
hier und möchte mithelfen, diese
wertvollen Flächen zu erhalten.“
Durch die Arbeit im Wald wer-
den auch der kulturelle Austausch
und der grenzüberschreitende Zu-
sammenhalt gefördert. Abgerun-
det werden die Arbeitstage beim
abendlichen Lagerfeuer oder in
der gemütlichen Stube. Hier wird
musiziert, gesungen und gelacht
und vor allem Geschichten und
Erfahrungen aus verschiedenen
Ländern und Kulturen ausge-
tauscht. Dass internationale Pro-
jekt wird gemeinsam vom Öster-
reichischen Alpenverein (OeAV)
und dem Service Civil Internatio-
nal (SCI) organisiert und von der
Wildbach- und Lawinenverbau-
ung (WLV) unterstützt.
Schutzwälder erfüllen vielfältige Aufgaben.