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AUS DER KÜCHE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2012
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Eierlikör
Für etwa 1 Liter
Zutaten:
500 ml Milch
½ Vanilleschote
5 Eigelb (100 g)
300 g Zucker
125 ml Weingeist oder Alkohol (95
% Vol.) z. B. aus der Apotheke
Zubereitung
Milch mit aufgeschnittener Vanille-
schote zum Kochen bringen.
Eigelb und Zucker in einer Schüs-
sel verrühren, die kochende Milch
dazugießen und unter ständigem
Rühren auf 82 Grad erhitzen (zur
Rose abziehen). Man taucht einen
(Koch)löffel in die Masse und
bläst darauf. Hierbei muss sich
eine Rose bilden.
Durch ein feines Sieb passieren,
Weingeist dazugeben, Eierlikör in
Flaschen abfüllen und kalt stellen.
Tipps
• Anstelle des 95-prozentigen Al-
kohols können Sie auch Wodka
verwenden. Der Eierlikör wird
dadurch etwas milder.
• Sie können Eierlikör zum Ver-
feinern von Tiramisu verwenden.
• Servieren Sie einen Schuss Eier-
likör zu Vanilleeis.
• Sie können auch zu Marillen
(Aprikosen), Himbeeren und Erd-
beeren mit Sahne Eierlikör ser-
vieren.
Schafgarben-
Fenchel-Likör
Für etwa 1 Liter
Zutaten:
20 Schafgarbenblüten
20 g Fenchelsamen
150 g Zucker
1 l Südtiroler Obstler/Apfeldestillat
(40% Vol.)
Zubereitung
Schafgarbenblüten in die Flasche
füllen.
Fenchelsamen, Zucker und Obstler
dazugeben, gut verschließen und
30 Tage an die Sonne stellen.
Von Zeit zu Zeit gut durchschüt-
teln.
Anschließend durch ein feines
Tuch abseihen
und in Flaschen
füllen.
Variation
Kümmellikör: An-
stelle von Schaf-
garbe und Fen-
chelsamen kön-
nen Sie 30 g
Kümmelsamen
verwenden.
Tipp
Schafgarben-Fen-
chel-Likör wird
als Verdauungs-
likör verwendet.
Rezepte für Liköre
von Meisterkoch Gerhard Wieser
Herr Wieser, was verwendet
man beim Likörherstellen als
Süßungsmittel?
Wieser:
„Zum Süßen ver-
wendet man Honig, Magenzu-
cker oder braunen Zucker. Zum
Verlängern am besten destil-
liertes Wasser verwenden, denn
Leitungswasser könnte den
Likör trüben.“
Wann geht das Aroma der
Pflanze in den Alkohol über?
Wieser:
„Bei Beeren, Früch-
ten und Wurzeln (Enzianwur-
zeln) dauert es von einer Woche
bis zu einigen Monaten, bis das
Aroma in den Alkohol über-
gangen ist. Bei frischen oder
getrockneten Kräutern, Blüten
oder Blättern hingegen nur
wenige Tage.“
Soll man Schnäpse kühlen?
Wieser:
„Kühlen sollte man
nur klare Schnäpse aus Äpfeln,
Birnen, Pflaumen und Marillen.
Kräuterschnäpse werden von
Kennern nur leicht gekühlt bis
handwarm getrunken, da sich
das Aroma dann besser entfal-
ten kann.“
Was muss beim Lagern be-
achtet werden?
Wieser:
„Selbst gemachte
Schnäpse oder Liköre sollten in
der Regel möglichst lange lagern,
damit sich Alkohol und Aromen
harmonisch binden. Am besten
an einem nicht zu hellen Ort la-
gern, da Sonnenlicht den Zutaten
schadet und sie verfärbt. Ruhe
und langes Lagern bis zu mehre-
ren Monaten oder Jahren sind bei
manchen Schnäpsen sogar das
eigentliche Geheimnis.“
Tipps rund um‘s Schnaps-
und Likörherstellen
Schon einmal selbst einen Schnaps oder Likör hergestellt? Ein-
fach einmal probieren. Es macht Spaß und der Südtiroler Meis-
terkoch Gerhard Wieser gibt ein paar Tipps dazu.
Schafgarben-Fenchel-Likör
Eierlikör