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Oberkärntner
VOlltreffer
23. Juli 2012
CHrOnik
Trachtenkapelle Flattach feiert
Das 110-jährige Bestehen feiert die Trachtenkapelle
Flattach im Rahmen eines Jubiläumsfestes am kom-
menden Wochenende.
Am Freitag, 27. Juli, findet
ein gemeinsamer Abend mit
dem Partnerverein MV Kirr-
lach/Deutschland statt. Zehn
Gastkapellen marschieren am
Samstag, 28. Juli, ab 16:30 Uhr
zum Festakt vor dem Gemein-
deamt. Im Anschluss daran ste-
hen Konzerte einzelner Gastka-
pellen, Unterhaltung mit den Al-
penländer Musikanten und eine
Jubiläums-Disco am Programm.
Der dritte Festtag, Sonntag, 29.
Juli, wird mit einer Heiligen
Messe, Frühschoppen und Kin-
deranimation gefeiert.
Die TK Flattach zählt derzeit
59 aktive Mitglieder und wird
im Jubiläumsjahr von Kapell-
meister Josef Schmidl jun. und
Obmann Günter Maier geleitet.
Die Musikerinnen und Musiker
der Trachtenkapelle Flattach
freuen sich auf zahlreiche
Festgäste.
11. Kärntnernudel-Fest
in Oberdrauburg
Bereits zur Tradition geworden ist das kärntnernudelfest,
das immer am ersten Wochenende im august stattfindet.
Das Fest beginnt am Freitag,
3. August, unter demMotto „La-
chen und Musik verbindet Men-
schen“, ein Abend mit der Part-
nergemeinde Signa im Innenhof
des ehemaligen Gasthofes Lil-
la. Außerdem gibt es eine Frei-
luft-Filmvorführung bei Wein
und Salami, der Eintritt ist frei.
Am Samstag, 4. August, steht
dann der ganze Ortskern im Zei-
chen der berühmten Kärntner-
nudel: ab 10 Uhr kann man die
Nudeln mit verschiedenen Fül-
lungen – wie Kärntner-, Kar-
toffel-, Fleisch-, Mozzarella-,
Kletzen oder Holzhackernudeln
– genießen. Verkosten kann man
sie nicht nur am Nudelstand,
sondern auch in den verschie-
denen Lokalen. Neben einem
Bauernmarkt mit Spezialitäten
aus der heimischen und italie-
nischen Landwirtschaft gibt es
auch noch das Kärntner Hirsch-
gulasch vom Hegering Ober-
drauburg. Im gesamten Festge-
lände sind Gesangs- und Mu-
sikgruppen unterwegs, die ohne
Verstärker unterhalten.
Ebenfalls am Samstag wird
das Fest offiziell eröffnet, und
zwar vor dem Gemeindeamt
um 11 Uhr. Danach gibt es ein
Konzert der „Böhmischen Elf“.
Am Sonntag, 5. August, endet
das 11. Kärntnernudel-Fest mit
einem Frühschoppen ab 10 Uhr
mit der Kapelle „Mir Drei“. An
allen drei Tagen ist freier Ein-
tritt!
Mit dem „Einfach-raus-Ti-
cket“ der ÖBB kann man beson-
ders einfach und günstig zum
Kärntnernudelfest
gelangen.
Viele Besucher nutzen auch den
Drauradweg, um Feststimmung,
Kulinarik und Sport zu kombi-
Alle Kärntnernudeln werden in
Handarbeit hergestellt.
MEINE
G
ESCHICHTE
Anton Bernhard,
Greifenburg
„Nur Laufen war mir zu
langweilig!“
Erst seit gut drei Jahren hat sich der
47-jährige Ausnahmesportler aus
Greifenburg dem Triathlon-Sport ver-
schrieben. Er war schon immer sport-
lich, ist viel gelaufen. Auch Kurzstrecke,
Halbmarathon oder Marathonläufe.
Doch schon damals schwebte dem
Oberkärntner etwas Intensiveres, Er-
füllenderes vor. Mit ein paar Radren-
nen, die mit der Zeit immer länger und
anspruchsvoller wurden, begann es.
Bald folgten einige Dua-
und Wintertriath-
lons. Nachdem An-
ton Bernhard sich
mit seinen Töchtern
zum ersten Mal den
Langdi stanz-Tr iath-
lon in Klagenfurt an-
gesehen hatte, wurde
auch er mit dem „Iron-
man-Fieber“ infiziert. Er
widmete sich fortan der
Kombination aus Schwim-
men, Radfahren und Lau-
fen. Mit größtem Ehrgeiz
und Eigeninitiative hat er bereits bei
seiner allerersten Teilnahme am Iron-
man in Klagenfurt die Qualifikation für
die WM auf Hawaii geschafft. Auch
heuer gelang ihm dieses Meisterstück.
„Die Zulassung für die Weltmeister-
schaften in Las Vegas über die Halbdi-
stanz und auf Hawaii über die Langdi-
stanz muss man sich in dieser Sportart
hart erkämpfen“, so Bernhard.
Hawaii-Triathlon der Superlative
Besonders Hawaii hat es dem Greifen-
burger angetan. „Der Ironman in Ha-
waii hat für jeden Triathleten eine be-
sondere Faszination“, so Bernhard. Es
sei einfach die ursprünglichste Form
des Triathlon, die Atmosphäre und die
traumhafte Kulisse sind unbeschreib-
lich. „Die hohe Luftfeuchtigkeit macht
uns Europäer fertig“, erzählt der Sport-
ler. Anders als die Profis, die häufig
ihre Trainingslager in tropische Gebie-
te verlegen, bleiben Bernhard vor dem
Bewerb nur wenige Tage, um sich auf
die veränderten klimatischen Bedin-
gungen vorzubereiten. Warum mutet
er seinem Körper diese Strapazen zu?
Was motiviert ihn? Der Sieg kann es
nicht sein, denn bei 2.500 Startern, da-
von viele Profi-Sportler, ist daran nicht
zu denken. Die Zeit, die er für 3,8 km
Schwimmen, 180 km Rad fahren und
42 km Laufen benötigt? Nur bedingt.
Der Motor scheint zu sein, zu schau-
en, was der Körper bereit ist zu leisten,
durchzukommen, die persönlichen
Grenzen auszuloten und auch zu über-
schreiten.
Vorbereitung
Eiserne Disziplin ist auch beim Training
nötig. Anton Bernhard ist voll berufstä-
tig, das Training muss in der spärlichen
Freizeit stattfinden. Früher hat er sein
Training selber zusammengestellt, bis
der „Spätberufene“ als Weihnachts-
geschenk einen Trainingsplan für
drei Monate von seiner Familie ge-
schenkt bekam. Seitdem wird er von
Konrad Smolinski trainiert, aller-
dings im „Ferntraining“. Sein Trai-
ner lebt in Deutschland, der Nach-
teil sei, so Bernhard, dass Fehler
nicht direkt kommentiert werden
können. Aber es funktioniert
trotzdem, wie seine zahlreichen
Erfolge zeigen. Sein Trainings-
plan sieht „kleine“ und „große“
Einheiten vor, wobei bereits
die „kleinen“ Trainingsein-
heiten einen Nichtsport-
ler staunen lassen: aufstehen
um ca. 4.30 Uhr, dann gleich ca. zwei
Stunden radeln am Ergometer. Das
sei fad, so Bernhard, aber nötig. Nach
der Arbeit wird gelaufen, geschwom-
men – bei Wind und Wetter. Sonntags
ist der Sportler so früh wie möglich in
der „Drautal-Perle“, schwimmt zwei
Stunden, läuft 25 Kilometer und radelt
abends wieder zwei bis drei Stunden
am Ergometer. Manchmal fährt er auch
mit dem Rad nach dem Schwimmtrai-
ning nach Hause und radelt so noch
zusätzlich ein bis zwei Stunden länger.
Immer tatkräftig unterstützt von sei-
ner Familie. Kathrin Bernhard, mit der
er seit 22 Jahren verheiratet ist – un-
terstützt ihn, wo immer es geht. Auch
die Kinder Sandra (24), Bettina (23),
Markus (14) und Sophie (7), helfen Ih-
rem Papa beim Training. „Wenn er
läuft, fährt meistens einer von uns mit
dem Rad neben ihm her, das kann auch
oft mehrere Stunden dauern“, verrät
die Ehefrau. Dabei wechseln sich die
Familien-Mitglieder meist ab. Bern-
hard lacht: „Einer erbarmt sich schon,
außerdem haben sie gemerkt, dass ih-
nen die Bewegung ja auch gut tut!“
Und so schafft er immer wieder die
Mehrfachbelastung, die Arbeit, Familie
und Sport mit sich bringen.