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Oberkärntner
VOlltreffer
23. Juli 2012
CHrOnik
Krank im Urlaub:
Tipps für den Notfall
Da spart man monatelang auf die Reise und kann sich vor Vorfreude kaum bremsen
– und kaum ist man am Urlaubsziel angekommen, wird man krank oder verletzt sich.
Was nun?
Abwarten und Tee trinken ist
in diesem Fall nicht besonders
zufrieden stellend, angesichts
der Tatsache, dass man sich in
einem anderen Land befindet
und man so schnell wie möglich
nach Hause will. Doch sowohl
Heimtransport als auch die ört-
liche Behandlung ist oft schwie-
riger als gedacht.
krankheit im ausland
Mitunter ist im Ausland ein
Arztbesuch nötig, um möglichst
schnell wieder gesund zu wer-
den und den restlichen Urlaub
noch genießen zu können. Be-
sonders bei Fernreisen ist es un-
erlässlich, über eine Auslands-
reise-Krankenversicherung zu
verfügen. Andernfalls können
die Reisekosten unvorhergese-
hen ins Unermessliche steigen.
In Europa existiert zwar mit den
meisten Ländern ein Sozialver-
sicherungsabkommen,
viele
Ärzte in der EU stellen aber
nur Privatrechnungen aus. Eine
Auslandskrankenversicherung
kommt da gerade recht – guten
Schutz gibt es bereits ab etwa
zehn Euro im Jahr. Da die Tage,
in denen man krank im Hotel-
zimmer liegt, nur schleppend
vergehen, sollte die betreffende
Person versuchen, sich die Tage
zu verschönern. So kann man
eventuell mit der Hotelleitung
ein günstigeres Zimmer oder ei-
nen speziellen Service aushan-
deln. In Notfällen sind Hotels
sehr großzügig, weshalb mög-
licherweise die Reiseversiche-
rung einen Teil der Kosten über-
nimmt.
„Rucksacktouristen“
Wer eine Reise „auf eigene
Faust“ macht und Reisende in
ferne Länder oder Länder mit
mangelhafter Gesundheitsvor-
sorge bzw. Länder mit einem
niedrigeren Standard in Sachen
Gesundheitsversorgung sollten
bei der Planung einiges beach-
ten. So sollte für Notfälle die
Telefonnummer der Botschaft
bereitgehalten werden. Auf der
geplanten Route liegende Kran-
kenhäuser am besten schon bei
der Reiseplanung notieren. Zu-
mindest sollte sich die reisende
Person vergewissern, welches
Krankenhaus in der Nähe ist, um
sich gegebenenfalls hinbringen
zu lassen. Ebenso ist es empfeh-
lenswert, sich die Adressen der
auf der Route liegenden Ärzte
zu notieren, um diese im Notfall
kontaktieren zu können. Spezi-
ell für „Rucksacktouristen“ oder
Reisende in ferne Länder mit
mangelnder Gesundheitsvorsor-
ge ist es äußerst wichtig, alle nö-
tigen Reiseversicherungen ab-
zuschließen wie beispielsweise
Auslandskrankenversicherung
und Unfallversicherung.
Bargeld als notfall-kasse
In manchen Ländern kommt
man nur mit Bargeld, nicht je-
doch mit Kreditkarte an eine
medizinische Versorgung. Des-
halb sollte man für solche Fälle
eine Notfall-Kasse bereit haben,
um dringend benötigte Medika-
mente vor Ort zu kaufen oder
eine plötzliche Rückreise antre-
ten zu können.
nie allein reisen
Auch wenn man ab und zu
die Einsamkeit genießt, auf Rei-
sen in ferne Länder kann sie ei-
nen im Notfall das Leben ko-
sten. Auch wenn man sich nur
zeitweise trennt, um getrennte
Ausflüge zu unternehmen, sollte
man den Mitreisenden immer,
zumindest telefonisch, infor-
mieren können. Auch ein Not-
fall-Plan sollte sein, um zu wis-
sen, was gemacht wird, wenn
Person A nicht erreichbar ist.
handy mitnehmen
Sei es um Hilfe vor Ort zu ho-
len oder aus dem Heimatland:
Ein Handy hat sich bisher auf
Reisen immer bewährt. So sollte
man vorab Notfall-Nummern
vom Reiseland auf dem Handy
abspeichern. Nicht vergessen,
sich zu vergewissern, dass das
Handy den Temperaturen des Ur-
laubslandes standhält, da manche
Handytypen in dieser Hinsicht
sehr empfindlich sind! Außerdem
ist es wichtig, vor Beginn der
Reise abzuklären, ob das Aufla-
den des Akkus auch im Urlaubs-
land möglich ist oder ob man ei-
nen Adapter mitnehmen muss.
grenzüberschreitend
Kärntner Urlauber in Italien
sind durch grenzüberschrei-
tendes EU-Projekt im medizi-
nischen Notfall nach einem Un-
fall jetzt bestens versorgt. „Ein
gemeinsames
Notfallversor-
gungskonzept regelt, dass bei
Unfällen die Verletzten jeder
Nationalität sofort in das nächst-
mögliche Krankenhaus gebracht
werden, so LR Achill Rumpold.
Damit ist die Landesgrenze zwi-
schen Kärnten und Italien nicht
mehr die Versorgungsgrenze.
Der Patient wird entweder in
das Schwerpunktkrankenhaus
Udine in Italien oder in das Lan-
deskrankenhaus Villach in Ös-
terreich gebracht, je nachdem,
welches Krankenhaus vom Un-
fallort aus rascher erreichbar
ist. Dies biete bei großen und
schweren Unfällen einen ent-
scheidenden Zeitgewinn für die
Patienten. Bisher wurden Pati-
enten, die in Italien verunfallten,
in jedem Fall in einem italie-
nischen Krankenhaus versorgt -
auch wenn eine Versorgung im
Landeskrankenhaus Villach die
schnellere Alternative gewesen
wäre. In Krankheitsfällen sollen
Patienten in dem für ihre Krank-
heit am besten spezialisierten
Krankenhaus behandelt werden.
Wie verhält man sich
am besten, wenn man
im Urlaub ärztliche Hilfe
braucht?
Worauf kann man
bei der Reiseplanung
achten, um sich zusätz-
lichen Ärger zu ersparen?
Erwin Maier
(38),
Prokurist, Penk:
Dieses Thema sorgt immer
wieder für großes Erstaunen,
da viele Menschen glauben,
dass alles im Rahmen von
Kreditkarten, Mitgliedschaften
bei diversen Automobilclubs,
der gesetzlichen- oder in ihren
privaten Versicherungen
abgedeckt sei, was natürlich
ein Irrtum ist.
Deshalb ist ein vernünftiges
Gespräch mit dem Berater,
um diese Details zu besprechen,
ein guter Tipp. Gute Versicherer
bieten maßgeschneiderte
Lösungen, die dann auch
Doppelversicherungen
ausschließen, damit nicht
mehrere Versicherungen
bezahlt werden müssen.
Gerade das Thema der
medizinischen Versorgung
im Ausland sollte dabei genau
beobachtet werden, denn
hier gibt es die bösesten
Überraschungen.