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Oberkärntner
VOlltreffer
25. juni 2012
CHrOnik
Maria
Spitaler
Kommentar von
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762-2333
(bis 30. Juni, 12 Uhr).
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762-4394
(ab 30. Juni, 12 Uhr).
Zivilcourage
oder Einmischung?
Ein Gerücht machte die Runde:
es hätte in einem Schwimmbad
eine versuchte Kindesentführung
gegeben. Zum Glück stellte es
sich als haltlos heraus. Dennoch
fängt man an zu überlegen: Wie
würde man reagieren, wenn sich
jemand einem Kind nähert, das
man vielleicht gar nicht kennt?
Ist man selber aufmerksam,
schöpft man Verdacht? Und wie
würde man sich verhalten, wenn
einem etwas „spanisch“ vor-
kommt? Zuschauen, hinschauen,
wegschauen? Besser einmal zu-
viel „eingemischt“, als dass man
später draufkommt, etwas hätte
man doch tun können! Das gilt
für die Hilfe suchende Nachba-
rin ebenso wie für den Vater, der
seinem Kind eine „Tetschn“ gibt,
für Eltern, die das Kind im Auto
nicht richtig anschnallen – die
Liste ließe sich lange fortsetzen.
Fernsehdokumentationen mit
versteckter Kamera beweisen,
dass nur die wenigsten Mitmen-
schen den Mut aufbringen, sich
in einer kritischen Situation für
andere stark zu machen. Sicher:
es ist auch den Helfern schon oft
was passiert, dennoch denke ich,
dass man nicht mehr ruhig schla-
fen kann, wenn durch das eige-
ne „Wegschauen“ andere Men-
schen zu Schaden kommen.
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712-288
(ab 30. Juni, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782-2244
(ab 30. Juni, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246-2055
(ab 30. Juni, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762-81602
(ab 30. Juni, 12 Uhr).
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766-2130
(bis 30. Juni, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769-2234
(bis 30. Juni, 12 Uhr).
Hermagor:
Adler Apotheke,
Hauptstraße 2, Tel. 04282-2066
(25. Juni bis 2. Juli).
Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20b, Tel. 04852-65565
(30. Juni/1. Juli).
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Vertrauliche Beratung
und Betreuung
In Oberkärnten ist ein Trend zu vermehrten Schuldnerberatungen zu verzeichnen.
Dabei gibt es kaum Terminprobleme. In Spittal bekommt man spätestens nach zwei
bis drei Wochen einen freien Termin.
In Hermagor wird zwar nur
ein Sprechtag im Monat – je­
weils am zweiten Dienstag –
abgehalten, man hat aber die
Ausweichmöglichkeit nach Vil­
lach. „Leider kommen die Leu­
te meist erst zu uns, wenn der
Hut schon mehr als brennt“,
verrät Bernhard Maltschnig,
Leiter der Regionalstelle Vil­
lach. Mag. Alexandra Bauer,
Regionalstellenleiterin in Spit­
tal, bedauert, dass die Hemm­
schwelle immer noch sehr groß
ist, professionelle Beratung und
Hilfe in Anspruch zu nehmen:
„Leider ist Überschuldung noch
immer ein Tabuthema, auffal­
lend ist jedoch, wie froh die
Leute sind, wenn sie sich dann
endlich überwunden haben, zu
uns zu kommen!“ Die Bera­
tung ist absolut kostenlos und
anonym, es werden alle Wege
ausgeschöpft, um ein Gerichts­
verfahren zu vermeiden. Mag.
Bauer: „Von den 479 Fällen,
die im vergangenen Jahr behan­
delt wurden, endeten nur 82 mit
einem Privatkonkurs.“
Wiederaufnahmen
Auffallend sei jedoch, so die
Regionalleiterin von Spittal,
dass es häufig nach der Erst­
beratung zur Wiederaufnah­
me kommt. „Letztes Jahr wa­
ren 162 Erstberatungen in Spit­
tal und 317 Wiederaufnahmen“,
so Mag. Bauer. Das komme da­
her, dass sich nach einer ge­
wissen Zeit herausstelle, dass
die Schuldenregulierung doch
nicht so geklappt hat wie gep­
lant. Im Bezirk Hermagor be­
trägt die Durchschnittsver­
schuldung derjenigen, die die
Schuldnerberatung aufsuchen,
rund64.000 €. Davon sind zwei
Drittel Bankschulden. 80 Pro­
zent der Schuldner sind zwi­
schen 20 und 50 Jahre alt. Das
größte Risiko, in die Schulden­
falle zu tappen, sind laut Bern­
hard Maltschnig Arbeitslosig­
keit, sorgloser Umgang mit
Geld, ehemalige Selbstständig­
keit, wenn mit Privatvermögen
gehaftet wird, und Scheidung.
Bei sehr jungen Menschen
ist es häufig mangelnde Un­
terstützung vom Elternhaus –
wenn Jugendliche zu früh auf
sich allein gestellt sind und mit
„dem Einkommen kein Aus­
kommen“ ist.
Unverzichtbare
Einrichtung
Für den Betrieb der Schuld­
nerberatung gibt das Land heuer
860.000 € aus, teilte Sozialrefe­
rent LR Christian Ragger mit.
„Meist lernt man die Schat­
tenseiten des Lebens plötzlich
und unvorbereitet kennen, ge­
rade in diesen Situationen ist
es sehr hilfreich, Informatio­
nen und Möglichkeiten der Hil­
festellung zur Hand zu haben“,
so Ragger. Untersuchungen zei­
gen, erklärte der Landesrat, dass
jeder Euro, der in fachkundige
Schuldnerberatung
investiert
wird, einen fünffachen volks­
wirtschaftlichen Nutzen bringe.