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Oberkärntner
Volltreffer
18. juni 2012
CHRONIK
Fit und fröhlich statt fett und faul
Die Zahl der Übergewichtigen unter den Zehn- bis Zwölfjährigen stieg in den letzten Jahren um 20 Prozent, belegt
eine Studie des Instituts für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSM Austria).
Bei erneuten Untersuchungen
stellte sich heraus, dass der An­
teil der Normalgewichtigen seit
2006 von 52 auf 34 Prozent ge­
sunken und jener der Überge­
wichtigen von 24 auf 44 Pro­
zent gestiegen ist. Statt jedem
vierten ist nun fast jedes zwei­
te Kind übergewichtig. Die Fol­
gen: Gesundheitsprobleme, die
früher mit 60 bis 80 Jahren auf­
traten, heutzutage bereits mit
30, 40 oder spätestens 50 Jahren
in Erscheinung treten. Spaß und
Freude an einer vernünftigen
Sportausübung ist für die kind­
liche Entwicklung ein bedeu­
tender und absolut förderlicher
Aspekt. Sich auf faire Art mit
anderen zu messen, Bestätigung
durch Siege zu erfahren, aber
auch der Umgang mit Nieder­
lagen wird durch Sportaus­
übung erlernt. Sport fördert zu­
dem Teamgeist, Willenskraft
sowie Fairness und verlangt
Rücksicht auf andere.
Flüssigkeit
Kinder, Jugendliche und Er­
wachsene müssen viel trinken –
wenn man beim Sport schwitzt,
noch mehr. Wichtig ist es, aus­
reichend sowie über den ganzen
Tag verteilt zu trinken und das
auch während der sportlichen
Betätigung. Zu spätes Trinken
führt zu Leistungsabfall, Mü­
digkeit,
Kreislaufproblemen
und Zusammenbruch. Wich­
tig ist es, zwischendurch im­
mer mal wieder zur Wasserfla­
sche zu greifen und in kleinen
Portionen (maximal 150 Milli­
liter) Flüssigkeit aufzunehmen.
Am besten eignen sich (Mine­
ral-) Wasser und mit Wasser
verdünnte Säfte.
Richtige Ernährung
Um für sportliche Leistun­
gen fit zu sein und dem Körper
die Voraussetzung für optimale
Schnelligkeit, Kraft und Aus­
dauer zu geben, bedarf es nicht
nur im Kindes- und Jugendalter
einer angepassten Ernährung.
Kinder, welche Sport betrei­
ben, müssen über die Ernährung
nicht nur das „Mehr” für ihre
zusätzliche körperliche Aktivi­
tät decken, sondern gleichzei­
tig auch noch genügend Energie
und Nährstoffe für ihren noch
nicht abgeschlossenen Wachs­
tumsprozess aufnehmen. Eine
Mangelernährung kann schnel­
ler zu empfindlichen Störungen
in der Entwicklung führen als
bei weniger aktiven Kindern.
Sportgerechte Ernährung heißt
aber nicht Eiweißdrink, Power­
riegel und Elektrolytgetränke,
sondern abwechslungsreiche,
vollwertige Mischkost. Kohlen­
hydrate, Fette und Eiweiße sind
die Energielieferanten des Kör­
pers.
Durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung leiden Kinder und
Jugendliche unter Übergewicht und Adipositas sowie Haltungsschäden.
Umso begrüßenswerter ist es, wenn Kinder und Jugendliche sich für aktive
sportliche Betätigung – allein, im Verein oder mit Freunden – begeistern
können. Wie sieht es bei dir persönlich aus?
Susanne
Huber (21),
Kleblach/Lind:
Ich bewerte
Bewegung und
Sport grundsätz­
lich als eine
super Sache, es
ist wichtig und macht zusätz­
lich Spaß. Leider fehlt mir
persönlich manchmal die Zeit
dazu, aber wenn ich sie finde,
fühle ich mich sehr gut da­
bei. Aber ich finde, dass man
speziell als Kind und Jugend­
licher die Freude am Sport,
sofern sie nicht vorhanden
ist, zu lernen versuchen soll.
Als ich noch ein Kind war, war
es selbstverständlich, sich im
Freien zu bewegen, dies ist
heute leider nicht mehr so,
weshalb das Augenmerk
wieder darauf gelegt werden
soll. So sollten sowohl die
Eltern als auch Lehrer den
Kindern diese Wichtigkeit
wieder näher bringen.
Adi
Leitner (25),
Gmünd:
Ich kann
nicht sagen,
dass sich
Jugendliche
heute we­
niger bewegen als in mei­
ner Kindheit, zumindest
ist das in meiner Heimat­
gemeinde so. Ich persön­
lich war nie sehr sportbe­
geistert, war mit meinen
Freunden aber immer an
der frischen Luft
unterwegs. Das größere
Problem sehe ich in der
Ernährung. Ich lebe nun
seit zwei Jahren in Wien
und erst da habe ich
begonnen, darauf Acht
zu geben, welche Pro­
dukte in meinem Waren­
korb landen. Keiner führt
uns mehr hinters Licht
als die Lebensmittel­
industrie.
Marco Trupp (24),
Baldramsdorf:
Die physische Leis­
tungsfähigkeit ist eine
Grundvoraussetzung
für die Bewältigung
von Alltagssituationen
jeglicher­Art. Sei es hierbei die täg­
liche körper­liche Anstrengung oder der
ständige­­Leistungsdruck und Stress im
Berufsleben,­welcher durch mangelnde
körperliche Leis­tungsfähigkeit vehement
Probleme verursachen kann. Aufgrund
der Tatsache, dass ein gesundes Leben,
welches nur mit korrekter Ernährung
und ausreichend Sport zu bewältigen ist,
immer mehr zur Bewältigung der
steigenden Ansprüche im Beruf oder
auch Privatleben an Wichtigkeit ge­
winnt, ist es meiner Meinung nach sehr
wichtig und nahezu die Pflicht von Eltern
und Lehrern, dass diese ihren Kindern
gezielt relevante Tipps für eine ausge­
wogenen Ernährung vermitteln sowie
ein Umfeld schaffen, welches ein
Motivationsgrund für Sport ist und sich
somit als ein Antriebsfaktor für körper­
liche Betätigung jeglicher Art offenbart.