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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
11. JUNI 2012
CHRONIK
Maria
Spitaler
Kommentar von
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(bis 16. Juni, 12 Uhr).
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(ab 16. Juni, 12 Uhr).
Frauenpower?
70 % der Unternehmerinnen in
Oberkärnten leiten Einzel- und
Kleinstunternehmen. Das sind zu
einem großen Teil Frauen, die keine
Möglichkeit haben, ihre Kinder adä-
quat versorgen zu lassen, während
sie einer unselbstständigen Tätig-
keit nachgehen. Wenn die Karenz-
zeit aus ist, gibt es in vielen Gemein-
den das Problem, dass in Kinder-
gärten kein Platz ist, Kinderkrippen
oder Krabbelstuben so gut wie nicht
vorhanden und Tagesmütter äu-
ßerst selten zu finden sind. Was also
tun, um nicht in die Arbeitslosigkeit
zu fallen? „Arbeitslosigkeit“ ist zwar
ein Begriff, der mir in diesem Zusam-
menhang überhaupt nicht gefällt,
denn mit Kleinkindern geht die Ar-
beit sicher nicht aus! Und dennoch
wollen – oder müssen – Frauen auch
noch einem Erwerbseinkommen
nachgehen. Wenn dann keine Fa-
milienmitglieder zur Verfügung ste-
hen, um Kinder zu betreuen, schaut
es traurig aus. Es gibt z. B. Kindergär-
ten, in denen für das nächste Jahr
von 25 aufgenommenen Kindern 22
im Pflichtjahr sind, da braucht man
nicht lange überlegen, ob das eige-
ne dreijährige Kind die Betreuungs-
einrichtung besuchen kann. Unflexi-
ble Öffnungszeiten sind das nächste
Problem, Halbtagsjobs in der nähe-
ren Umgebung sind in der Zeit von
8 bis 12 Uhr so gut wie gar nicht zu
finden. Von den Ferien ganz abge-
sehen. Und es hört ja nicht mit dem
Kindergarten auf. Auch Schulkinder
brauchen am Nachmittag eine Be-
zugsperson – und was ist, wenn
das Kind krank wird? So sind immer
mehr Frauen bereit, den Schritt in
die Selbstständigkeit zu wagen, weil
sie da noch am ehesten die Arbeits-
zeit nach ihren Bedürfnissen aus-
richten können.
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(ab 16. Juni, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(ab 16. Juni, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(ab 16. Juni, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(ab 16. Juni, 12 Uhr).
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(bis 16. Juni, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(bis 16. Juni, 12 Uhr).
Hermagor:
Adler Apotheke,
Hauptstraße 2, Tel. 04282/2066
(11. bis 18. Juni).
Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/65565
(16./17. Juni).
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Jedes dritte Unternehmen
wird von einer Chefin geleitet
Immer mehr Frauen entschließen sich zum Schritt in die Selbstständigkeit. Im Bezirk
Spittal gab es im letzten Jahr 226, in Hermagor 39 neue Unternehmens-Gründerinnen.
Der Anteil der weiblichen
Unternehmensgründer an den
gesamten Neugründungen in Ös-
terreich stieg von 25,9 % (im
Jahr 1994) um 29,2 Prozent-
punkte auf 55,1 % im Jahr 2011!
Dies entspricht mit Ende des ab-
gelaufenen Jahres einer Zahl
von über 16.728 Frauen, die den
Schritt in die Selbstständigkeit
wagen. Damit waren im Jahr
2011 von den rund 319.300 Ein-
zelunternehmen deutlich mehr
als ein Drittel (40,3 %) Mitglied-
schaften von Frauen. Auch in
Kärnten sieht die Verteilung ähn-
lich aus: von 28.064 Mitgliedern
der Wirtschaftskammer sind
9.428 weiblich. „Die Wirtschaft
setzt auf Frauen. Wir sind aktiv,
um Frauen attraktive Arbeits-
plätze zu bieten und ermutigen
Frauen zur selbstständigen Tä-
tigkeit, um die eigenen Rahmen-
bedingung aktiv mitgestalten zu
können“, so Adelheid Fürnrath-
Moretti, Bundesvorsitzende von
„Frau in der Wirtschaft“.
Viele Kleinst-
unternehmen
Mag. Tanja Telesklav, Kärn-
tens
Landesgeschäftsführerin
von „Frau in der Wirtschaft“,
stellt fest, dass sich Frauen im
Allgemeinen wesentlich besser
auf die Selbstständigkeit vorbe-
reiten als Männer. „Frauen pla-
nen im Schnitt fünf bis zehn Jah-
re lang, kommen mit sehr guten,
fertigen Businessplänen und ge-
hen auch viel seltener in Kon-
kurs als männliche Unterneh-
mer!“ 70 % der Unternehmen,
die von Frauen geführt wer-
den, sind allerdings Einzel- oder
Kleinstunternehmen. Das hänge
damit zusammen, erklärte Tele-
sklav, dass diese Selbstständig-
keit häu g eine Alternative zur
unselbständigen Arbeit sei, um
nicht vorhandene oder zeitlich
nicht interessante Kinderbetreu-
ungsmöglichkeiten zu umgehen.
In den Bezirken Spittal und Her-
magor entfallen von den Unter-
nehmen in Frauenhand 637 auf
die Sparten Gewerbe und Hand-
werk, 422 auf Handel, zehn auf
Industrie, 109 auf Information
und Consulting, 477 auf Touris-
mus und Freizeitwirtschaft und
78 auf Transport und Verkehr.
Damit gibt es im Bezirk Spittal
1.409 und im Bezirk Hermagor
324 Unternehmerinnen.
Sondierungsreise
Obwohl die Kärntner Unter-
nehmerinnen in der Wirtschaft
bereits stark verankert sind, be-
trägt ihre Exportquote derzeit
nur knapp vier Prozent. „Hier
haben wir noch ein erhebliches
Potenzial“, sagt Sylvia Wostal,
Vizepräsidentin der Wirtschafts-
kammer Kärnten. „Frau in der
Wirtschaft Kärnten“ hat des-
halb gemeinsam mit der Außen-
wirtschaftsabteilung im Rahmen
der „Kärntner Exportoffensive“
zu einer Marktsondierungsreise
nach Kroatien geladen. „Kroa-
tien wird voraussichtlich am 1.
Juli 2013 das 28. EU-Mitglieds-
land. Ein idealer Zeitpunkt, um
sich stärker mit der kroatischen
Wirtschaft zu vernetzen sowie
Kooperationen und gemeinsame
EU-Projekte zu initiieren“, sagt
Wostal. Viele Unternehmerin-
nen ließen sich diese Chance
nicht entgehen und loteten Wirt-
schaftslage und neue Geschäfts-
möglichkeiten in Kroation aus.
Sowohl in Zagreb als auch in
Pula gab es Treffen zwischen
kroatischen und Kärntner Unter-
nehmerinnen.
In Pula wurden die Kärntner Unternehmerinnen herzlich empfangen.