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Oberkärntner
VOlltreffer
23. April 2012
CHrOnik
Glauben Sie an Gott?
Manfred Mischelin (52), Vorderberg
Ich bin wie viele Österreicher durch das
Elternhaus gläubig geprägt. Es ist kein
Schaden, wenn man gläubig ist. Ich bin
leidenschaftlicher Radfahrer und war bei-
spielsweise bereits einige Male in Lignano
(Anm. d. R: netto fünf Stunden Fahrzeit).
Da kann einem in Natur und Umfeld schon
mal ein schnelles Stoßgebet, es möge alles
gut gehen, über die Lippen oder gedank-
lich kommen.
Andrea Hinteregger (26),
Bad Kleinkirchheim
Ich bin evangelisch und eigentlich nicht so
oft in der Kirche. Ich denke jedoch grund-
sätzlich, einen Glauben zu haben kann
in allen Lebenslagen helfen. Von wegen
Kirchensteuer: Mir kommt vor, dass wir im
Vergleich mit den Katholiken um gar nicht
so viel weniger zahlen müssen, wie man
mitunter hört!
Stefan Barth (26), Heiligenblut
Ich glaube auch in heutiger Zeit an Gott
wie es uns die Kirche vorgibt. Ich bin aber
nicht jemand, der jeden Sonntag in die
Kirchmessen laufen muss. Ich bete schon
mal ein Vaterunser, wenn ich wieder einen
Berggipfel bezwungen habe. Und selbst-
verständlich habe ich auch als Heiligen-
bluter auch am Großglockner schon eines
gebetet!
Maria Schwaighofer (56), Langenwang
Selbst wenn ich in meinem Leben schon
einige
Schicksalsschläge
hinnehmen
musste, habe ich meinen Glauben an
Gott bis heute niemals verloren. Denn er
gab mir immer wieder die Kraft weiter zu
machen. Zudem kann ich mit Gott, über
meine Kirchenbesuche hinaus, überall
reden, ob in freier Natur oder am Fried-
hof.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche
von Herbert Hauser
Im Mölltal ist die Kuh los –
„Anke“ floh vor Pediküre
Dass eine Kuh vor dem Schlachthof flüchtet, kommt nicht so selten vor. Vor der Klau-
enpflege auszubrechen und sich wochenlang im Wald und auf der Alm zu verstecken,
ist aber auch für die betroffenen Landwirte Neuland. Noch läuft die Suche, „Anke“
genießt indes die Freiheit.
Vor fünf Wochen wurde
„Anke“, eine dreijährige Fleck-
vieh-Kuh aus Rangersdorf, zur
Klauenp ege aus dem Stall ge-
führt. Doch die „Pediküre“ schien
ihr nicht vielversprechend. „Sie
drehte dermaßen durch, dass drei
gestandene Mannsbilder sie nicht
halten konnten“, erzählt die Be-
sitzerin Stefanie Thaler.
Das normalerweise gutmü-
tige Rindvieh nahm Reißaus und
rannte vom Hof über das Feld,
durch das Dorf, über die Bundes-
straße – ohne links und rechts zu
schauen – und in Richtung Ge-
meinschaftsalm „Rossegg“. Und
Bauer Norbert Zlöbl mit den Hel-
fern hinterher.
Aufwändige Suche
Die Spur konnte bis auf die
Alm, die die Kuh gut kennt, ver-
folgt werden. „Anke“ ließ sich
aber nicht wieder einfangen.
Mindestens zweimal pro Wo-
che wird nach der entlaufenen
Kuh gesucht. Den Spuren nach
zu schließen marschierte das
500-kg-Rindvieh vom „Ros-
segg“ ins „Lärcha“ auf 1.700 m
Seehöhe. Hungern muss „Anke“
aber nicht. Sie hat eine Futter-
quelle entdeckt: Wildfütterstel-
len. Was den Rehen und Hirschen
schmeckt, verschmäht ja auch
eine Kuh nicht. Bei einer sol-
chen Futterstätte wurde sie von
zwei Jägern überrascht. Heimo
Suntinger und Wolfgang Zraunig
waren bei ihrer wöchentlichen
Wildfütter-Tour, als sie die Aus-
reißerin entdeckten. Aber auch
die Jäger hatten keine Chance,
sie zu fangen. Nur ein Foto ist
sich noch ausgegangen. „Sie ist
sehr schnell und inzwischen auch
sehr scheu“, erzählt Suntinger.
Die Besitzer hoffen nun, dass
sich „Anke“ in wenigen Wochen
auf der Alm zu ihren „Nachba-
rinnen“ aus dem Stall gesellt. Im-
merhin kennt sie das Gebiet, sie
hat dort auch im letzten Sommer
ihr erstes Kälbchen geboren.
„Yvonne“
Der Fall erinnert an Kuh
„Yvonne“, die für internationa-
les Medienecho gesorgt hatte. Im
Sommer 2011 gelang dem Rind,
das ebenfalls aus Oberkärnten
stammt, die Flucht in einem
Wald in Oberbayern. Trotz vie-
ler Bemühungen blieb „Yvonne“
wochenlang verschwunden. Sie
konnte schließlich aber einge-
fangen werden und fand auf Gut
Aiderbichl ein neues Zuhause.
Näher als auf fünf Meter lässt
die Kuh niemanden an sich
herankommen.
…und weg war sie.
Ein leerer Stand zwischen
‚Ankes“ „kuhlen Freundinnen“
im Stall von Stefanie Zlöbl aus
Rangersdorf.
Auf und
davon:
„Anke“
ist von der
„Sunnaseitn
in da Mölltal-
leitn“ in die
„Schattseitn“
geflüchtet.
LÄRCHA
ROSSEGG