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Oberkärntner
VOlltreffer
26. März 2012
CHrOnIk
Auf den Skipisten
ist derzeit Vorsicht geboten
Die milden Temperaturen und die strahlende Sonne sorgten in den letzten Tagen für
große Freude in Kärnten. Gerade bei diesen Bedingungen wollen viele noch einmal
auf die Berge, um bei Sonnenschein einen herrlichen Skitag zu genießen. Doch dabei
ist Vorsicht geboten: Aufgrund der warmen Temperaturen ist vor allem in den Nach-
mittagsstunden mit weichem Schnee zu rechnen, der die Pisten zu wahren „Knochen-
brechern“ macht.
Laut einer Statistik des Insti-
tutes „Sicher leben“ stehen jedes
Jahr rund zwei Millionen ein-
heimische und sechs Millionen
ausländische Skifahrer an Öster-
reichs Skiliften. Für rund 75.000
Menschen endet der Spaß auf
den Pisten mit einem Unfall.
Dabei sind die häufigsten Un-
fallursachen selbstverschuldete
Stürze, die unter anderem auf
das Material zurückzuführen
sind. Oft ist eine schlecht einge-
stellte Bindung Schuld an einem
Unfall. Kollisionen mit anderen
Pistenteilnehmern machen hin-
gegen nur einen Bruchteil der
Pistenunfälle aus.
Skiverletzungen
Die klassischen Skiverlet-
zungen sind Kreuz- und Sei-
tenbandrisse im Knie. Bei den
Snowboard-Fahrern sind es hin-
gegen Verletzungen an den Ar-
men. 9 % aller Verletzungen
passieren dabei an Unterarm
und Hand. In 11 % der Fälle ist
der Kopf betroffen, in 13 % der
Unterschenkel. 16 % entfallen
auf die Hüfte und bei 20 % aller
Opfer geht etwas in der Schul-
ter oder am Oberarm zu Bruch.
Spitzenreiter dieser „Knochen-
brecher-Statistik“ ist aber das
Knie, das in 31 % aller Fälle der
übermäßigen Belastung nicht
standhält.
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe
am Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie
bei allen Rot-Kreuz-Dienststellen
in Ihrer Nähe.
Apotheker-
dienste
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333.
Millstatt:
See Apotheke, Georgsritter-
Platz 156, Tel. 04766/2130.
Bad Kleinkirchheim:
Kur-Apotheke,
Dorfstraße 70, Tel. 04240/8206.
Gmünd:
Heiligen Geist Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779.
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234.
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 7, Tel. 04282/25381.
Lienz:
Franzsikus Apotheke,
Muchargasse 13, Tel. 04852/62665.
Falsche Preispolitik
Nahezu alle Skigebiete Kärntens ha-
dern mit dem Winter. Zum einen fiel
in vielen Skigebieten erst gegen Weih-
nachten der Schnee, zum anderen sor-
gen jetzt die warmen Temperaturen
für fast apere Pisten. Ein Problem, dass
sowohl die kleinen als auch die großen
Skigebiete betrifft. Für ähnlich schwa-
che Winter plant man in Zukunft, dass
vermehrt auf Kinder gesetzt wird, da
diese, wenn erst ihre Leidenschaft fürs
wedeln und carven geweckt ist, zumin-
dest die Zahl der Pistenflitzer in die
Höhe treiben sollen. Dem liegt jedoch
ein gravierender Denkfehler zu Grun-
de. Denn zahlen müssen die Skikar-
ten immer noch die Eltern. Und wenn
man, als vierköpfige Familie, für einen
einzigen Skitag, mit einem Mittages-
sen im Skigebiet zwischen 200 und 250
Euro los ist, dann überlegt man sich in
strukturschwachen Zeiten wie diesen
ganz genau, ob man einmal Skifahren
geht, oder öfter. Das obere Ende der
Fahnenstange ist erreicht, aber bevor
das die Skiliftbetreiber nicht einsehen
wollen, wird der Skitourismus weiter
vor sich hin darben.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Bernd
Lenzer
Kommentar von
In den letzten Tagen und Woch
Schuld sind daran unter anderem die warmen
lassen. Welche Erfahrungen hast du gemacht?
oder ist dir der Zustand d
Florian
Klapsch (24), Spittal:
Meiner Meinung
nach ist gerade die-
se Zeit geeignet, um
den Winter auf den
Pisten ausklingen zu
lassen. Der Schnee ist zwar nicht
mehr so griffig und hart wie im De-
zember, doch ich finde, dass man
mit ausreichender Kraft und dem
nötigen Maß an Kondition und Kon-
zentration relativ problemlos den
Berg befahren kann. Als ehemaliger
Rennläufer kann ich sagen, dass es
weitaus schwierigere Bedingungen
gibt, aber prinzipiell ist beim Skifah-
ren permanent eine gewisse Verlet-
zungsgefahr vorhanden.
Sabrina Ascherle
(23), Kolbnitz:
Da ich begeis-
terte Skifahrerin
und Snowboar-
derin bin, gehe
ich auch jetzt
noch gerne auf
die Pisten. Für
mich ist gera-
de jetzt die schönste Zeit, um auf
den Bergen zu sein. Die Sonne und
der wunderschöne Ausblick ziehen
mich in die Natur. Ich bin meist sehr
früh auf der Skipiste und fahre da-
durch meist mittags wieder ins Tal,
weshalb ich die Auswirkungen der
warmen Temperaturen auf der Piste
nicht so mitbekomme.
Am Nachmittag sollte man lieber die Sonne genießen statt Ski zu fahren.