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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
20. FEBER 2012
CHRONIK
Laut dem Lawinenwarndienst Kärnten wird die
Lawinengefahr in den Kärntner Bergen als erheblich (Stufe 3)
eingestuft. Wie kann man sich Wintersportler vor solch
gefährlichen Situationen schützen?
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe
am Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie
kƺnŌig bei allen Rot-Kreuz- ienst-
stellen in Ihrer Nähe.
dienste
SpiƩal͗
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394.
'reifenburg͗
>aurenƟus Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288.
Kbervellach͗
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244.
Zadenthein͗
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055.
Seeboden͗
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602.
,ermagor͗
Adler Apotheke,
Hauptstraße 2, Tel. 04282/2066.
Lienz͗
„Franzsikus-Apotheke“,
Muchargasse 13, Tel. 04852/62665.
Soziale Kälte
Es ist ein Wahnsinn, wenn man
sieht, wie derzeit die Menschen in
ganz Europa von WirtschaŌskonzer-
nen gegängelt werden. Einerseits
soll man kaufen, kaufen, kaufen um
nicht die WirtschaŌ zu gefährden,
und im Gegenzug erhöhen die Kon-
zerne die Preise auf nahezu alles. Zu-
dem schnƺrt die PoliƟk, unter dem
eckmantel des Sparpakets, ein der-
art unaƩrakƟves Sparpaket fƺr alle
privaten Geldanleger, dass sich diese
vermehrt mit dem Gedanken tragen,
lieber die letzten Ersparnisse zu inve-
sƟeren, als zu verlieren. Und so wird
halt wieder in die große WirtschaŌ
invesƟert. Wie sehr einem die Wirt-
schaŌ in Zeiten von eisiger Not dann
entgegenkommt, sieht man derzeit
am Bespiel der Kelag. iese erhöhte
immer wieder die Preise und strich
saƩe Gewinne ein. Aufgrund vieler
Sparmaßnahmen trauen sich viele
kaum noch zu heizen. Man könnte
jetzt ein Zeichen setzen und vielen
Kärntnern ein wenig „Wärme“ ent-
gegenbringen. Aber was schert es
die Manager, wenn tausende Men-
schen frieren, wenn dadurch tau-
sende Euro an Boni auf ihre Konten
überwiesen werden.
en Autor erreichen Sie unter͗
redakƟonΛvolltreīer.co.at
Stefanie
Kohlmayer
(ϮϮ), Lendorf͗
Snowboarden
ist schon ge-
nialer, wenn
es frisch ge-
schneit hat.
er Pulverschnee macht das Fa-
hren so richƟg schön. a kommt
man schon mal in Versuchung,
die markierten Pisten zu verlas-
sen. Grundsätzlich sollte man
solch ein Wagnis aber nicht al-
lein eingehen, sondern mit ei-
ner weiteren Person fahren. Au-
ßerdem ist der Lawinenpieps ein
Muss und gehört zur Grundaus-
staƩung. Weiters sollte man im-
mer die Routen planen und ei-
nen ProĮ, wie etwa einen Berg-
führer, dabei haben, denn wenn
man in diese SituaƟon gerät,
dass sich eine Lawine löst, ist
man ihr machtlos ausgeliefert.
Ricco
Dregelyvari
(Ϯϰ), SpiƩal͗
Ich habe lei-
der tatsäch-
lich schon Er-
fahrungen mit
Lawinen ge-
macht. Glücklicherweise hat es
sich dabei aber nur um kleine
SchneebreƩer gehandelt. en-
noch ist es sehr beängsƟgend,
wenn man so etwas erlebt. Aller-
dings habe ich aus dieser Erfah-
rung auch gelernt und bin seit-
dem viel vorsichƟger. Jetzt bin
ich immer mit Lawinenschaufel
und Pieps ausgerüstet, wenn ich
abseits der befesƟgten Pisten un-
terwegs bin. Lawinenwarnstufe
3 ist für die derzeiƟgen Verhält-
nisse absolut gerechƞerƟgt, da
die SituaƟon durch die Schnee-
verwehungen sehr schnell ge-
fährlich werden kann.
Florian
Edlinger (27),
Wenk͗
ie Lawinen-
gefahr darf nie
zu unterschät-
zen, da sie
durch Wind-
verfrachtungen bereits bei we-
nig Schnee auŌreten können.
ie aktuelle SchneesituaƟon ist
für Laien immer schwer einzu-
schätzen. eshalb sollte man
beim Verlassen der gesicherten
Piste sehr vorsichƟg sein. Mein
Tipp: Nie alleine ins „Backcoun-
try“ fahren, sondern immer nur
mit Freunden und dem Lawinen-
pieps. Allerdings sollte man mit
diesem auch umgehen können –
auch in StresssituaƟonen. Beim
„Freeriden“ ist das WichƟgste,
dass man aufmerksam ist und
bei Lawinengefahr gefährlichen
Hängen fern bleibt.
Bernd
Lenzer
Kommentar von
In Kärnten herrscht derzeit
Lawinengefahr
Für Wintersportfans sind die Oberkärntner Winterskigebiete das höchste der Gefühle.
Jedoch wird das Skivergnügen momentan ein wenig getrübt, denn die Lawinengefahr
wird derzeit beispielsweise in den Hohen Tauern als „erheblich“ eingestuft, was der
Stufe drei von fünf entspricht. Laut Prognosen könnte sich die Stufe in den nächsten
Tagen noch erhöhen.
Die heurige Saison ist in Be-
zug auf Lawinenabgänge als
durchaus gefährlich zu bezeich-
nen. Der Grund dafür ist, dass
der Boden in hohen Lagen häu-
fig noch zu warm für den Schnee
ist. Doch auch geringe Schnee-
mengen sind keine Garantie da-
für, dass man vor Lawinen sicher
ist: So kam erst vor zwei Mo-
naten ein 16 Jahre alter Schü-
ler aus Mallnitz abseits der Pi-
ste auf dem Mölltaler Gletscher
unter ein Schneebrett, obwohl es
dort nur relativ wenig geschneit
hat. Zwar wurde der 16-Jährige
geborgen, jedoch verstarb er nur
wenige Tage später im Kranken-
haus. Nach wie vor gilt der Wind
als „Baumeister der Lawinen“.
Zwar liegt auf den Bergen nicht
viel Schnee, jedoch steigert der
starke Wind die Lawinengefahr.
Durch windbedingte Schnee-
verfrachtungen werden nämlich
Mulden und Rinnen mit Schnee
gefüllt. Gerade diese Trieb-
schneeablagerungen sind es, die
enorm gefährlich sind. So kann
es sein, dass bereits aus zehn
Zentimetern Schnee durch Wind-
verfrachtungen ein Turm von ein
bis zwei Metern Höhe entsteht.
Lawinenarten
Abhängig von der Art des La-
winenabgangs
unterscheidet
man, nach der Art ihres Anrisses,
zwei grundsätzliche Formen
von Schneelawinen: Schnee-
brett- und Lockerschneelawi-
nen. Kennzeichen für Schnee-
brettlawinen ist ein linienför-
miger Anriss quer zum Hang.
Ausgedehnte Schichten der
Schneedecke rutschen auf einer
Gleitschicht zunächst zusam-
menhängend ab. Im Verlauf des
Abgangs kann sich eine Schnee-
brettlawine zu einer Staublawi-
ne entwickeln. Diese stellen die
klassischen Gefahrenlawinen für
Schneesportler und Bergsteiger
Trotz der
Gefahr
genießen
zahlreiche
Skifahrer
Abfahrten
im freien
Gelände.