Seite 18 - VP_2012_01

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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2012
18
Der Fahrtkostenbeitrag ist
für jene Berufspendler vorge-
sehen, die auf ihrem Weg zum
Arbeitsplatz nicht auf öffent-
liche Verkehrsmittel zurück-
greifen können oder dabei
sehr lange Wartezeiten in Kauf
nehmen müssten.
Pro Jahr werden durch-
schnittlich rund 7.000 An-
suchen eingereicht, in den
Jahren 2007 bis 2009 stiegen
die Ansuchen, was zu einem
Stau bei den Auszahlungen
führte. Mit den zusätzlichen
Geldern im diesjährigen Lan-
deshaushalt kann nun ein Teil
der ausständigen Auszahlun-
gen schneller abgewickelt
werden.  
Online-Dienste
Eine raschere bürokratische
Abwicklung bringt die neue
Möglichkeit, die Fahrtkosten-
beiträge über die Online-
Dienste des Südtiroler Bürger-
netzes unter www.provinz.bz.it
zu beantragen. 
Bei der online-Beantragung
wird der Betrag für die Stem-
pelmarke (14,62 €) auf virtuel-
lem Weg eingehoben, das be-
deutet, er wird mit der Gewäh-
rung des Pendlerbeitrages
ausgeglichen. 
2.700 Kilometer an Landes-
und Staatsstraßen haben die
Straßenwärter von ihren 47
Stützpunkten aus im ganzen
Land im Auge. Liegen 2 bis 3
cm Schnee auf den Straßen,
dann rücken sie mit Schneepflü-
gen und -fräsen sowie Streuge-
räten aus. Um die Rutschgefahr
auf den Straßen zu bannen, wird
auch Salz gestreut. „Das kommt
allerdings nur an neuralgischen
Punkten zum Einsatz. Zudem 
ist es Feuchtsalz, das gezielter
gestreut werden kann und damit
den Salzverbrauch ebenfalls
senkt“, so Landesrat Florian
Mussner, zuständig für den 
Landesstraßendienst.  
Geld und Umwelt zuliebe
Salz spart man laut Mussner
aber nicht nur wegen der 
Kosten. „Vielmehr haben wir
auch die Umwelt im Auge und
versuchen, sie möglichst wenig
zu belasten.“ Auch greift man
beim Streuen auf ausgefeilte
Technik zurück. So sind die
Streufahrzeuge des Landesstra-
ßendienstes mit Sensoren aus-
gestattet, die die Bodentempe-
ratur messen und so die opti-
male Salzmenge berechnen.
„Wird verwechselt“
„Leider verwechseln Auto-
fahrer ‚befahrbar’ oft mit
‚schneefrei’ und rechnen mit
schwarzen, bestenfalls sogar
trockenen Fahrbahnen. Aller-
dings können wir eine schnee-
freie Straße bei Schneefall
nicht garantieren. Das wäre 
logistisch nicht machbar und
darüber hinaus auch nicht be-
zahlbar“, erklärt er und appel-
liert deshalb an das Verantwor-
tungsgefühl der Autofahrer:
„Wer im Winter nicht mit der
passenden Ausrüstung wie
Winterreifen oder Schnee-
ketten sowie angepasstem
Fahrstil unterwegs ist, macht
sich strafbar und gefährdet die
anderen Verkehrsteilnehmer.“ 
Schneller zum Pendlerbeitrag
3 statt eine 1 Mio € stellt das Land Südtirol nun für
Fahrtkostenbeiträge von Berufspendlern bereit.
Zudem kann das Ansuchen auf Pendlerbeiträge jetzt
online eingereicht werden.
In den Jahren 2008 bis 2010
wurde die gesamte Pustertaler
Bahnlinie total saniert. Mit der
Inbetriebnahme der neuen Zug-
haltestelle in Percha am 12. De-
zember 2010 ist die Gesamtsa-
nierung der Pustertaler Bahnlinie
abgeschlossen und der Halb-
stundentakt werktags auf der
Trasse Franzensfeste-Innichen
umgesetzt. Landesrat Thomas
Widmann zieht mittlerweile eine
positive Bilanz. „Die beachtli-
chen Zuwachsraten bei den Nut-
zerzahlen bestätigen, dass sich
die Investitionen in die Pusterta-
ler Bahnlinie gelohnt haben.“  
Verdreifachung
Insgesamt gab es eine Verdrei-
fachung der Fahrgastzahlen in
den vergangenen fünf Jahren.
Waren es Jänner bis November
2006 lediglich an die 312.000
Fahrgäste, so zählte man im sel-
ben Zeitraum des Vorjahres
mehr als 980.000 Fahrgäste.
„Erstmals dürften in diesem Jahr
auf der Pustertaler Bahnlinie
somit mehr als eine Million Fahr-
gäste verzeichnet werden. Der-
zeit arbeiten wir unter anderem
an der Errichtung des Mobilitäts-
zentrums Bruneck sowie an der
Projektierung einer neuen Zug-
haltestelle auch in Vierschach“,
informiert Widmann. „Bezüglich
der Riggerschleife, die eine Ver-
kürzung der Fahrzeit vom Pu-
stertal in Richtung Brixen brin-
gen würde, gibt es zwar ein ferti-
ges Projekt, jedoch noch keine
Zustimmung von der italieni-
schen Bahngesellschaft RFI.“
Fast nur mehr Niederflur
Mit den zusätzlichen acht
Zügen, die die Südtiroler Lan-
desverwaltung in den nächsten
zwei Jahren ankaufen wird, ver-
kehren im Pustertal künftig fast
ausschließlich neue Niederflur-
züge. „Dann soll auch am Wo-
chenende der Halbstundentakt
im Pustertal umgesetzt und ge-
meinsam mit dem Bundesland
Tirol ein neuer Anlauf für einen
grenzüberschreitenden Bahnver-
kehr Richtung Ost- bzw. Nord-
tirol unternommen werden.“
Pustertaler Bahnlinie zieht an
Auf der Pustertaler Bahnlinie stieg die Fahrgastzahl
rasant an. Immerhin: In den vergangenen fünf Jah-
ren gab es eine Verdreifachung.
„Befahrbar“ heißt nicht „Schneefrei“
Aus 500 Straßenwärtern und 270 Fahrzeugen besteht
der Winterdienst in der heurigen Saison in Südtirol.
Oftmaliges Problem: Autofahrer verwechseln „befahr-
bare“ mit „schneefreien Straßen“.
Winterreifen und Schneeketten dürfen bei winterlichen Verhält-
nisse keinesfalls fehlen.
Berufs-
pend-
ler be-
kom-
men
jetzt
schnel-
ler
Fahrt-
kos-
ten-
Unter-
stüt-
zung.
Die Frequenzzahlen der Pustertaler Bahnlinie stiegen nach deren
Totalsanierung rasant an.
Wirtschaftsmeldungen