Seite 7 - H_2010_05-06

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Der Karmingimpel:
Er gehört zu den
neuen Vogelarten in Osttirol. Seit dem
Frühjahr 1992 wird er fast jedes Jahr am
Tassenbacher Speicher oder in dessen
Nähe für einige Wochen gehört und gese-
hen (auch 2009).
Großer Brachvogel:
Für ihn gibt es
außer zwei April-Daten (Matrei 2009 und
Dölsach 1990) – nur Beobachtungen im
August, u. zw. bei Lienz (10. 8. 1997), in
Bichl bei Matrei (15. 8 2003 und 16. 8.
2009) und bei Bannberg (20. 8. 1999).
ZUGVÖGEL UND ALPINE
BRUTVÖGEL IM SOMMER:
Viele Vogelarten, die im Frühling im
Lienzer Raum beobachtet werden, haben
im Sommer in den Tälern gute Rastplätze
oder Brutgebiete gefunden. Einzelne wer-
den auf demWeg über die Tauern angetrof-
fen: im Juli ein Kiebitz beim Matreier Tau-
ernhaus; im August ein junger Schwarz-
storch bei der Essener-Rostocker-Hütte;
oder gar ein Pelikan für zwei Tage im Juli
2003 in Villgraten.
Der Tassenbacher Speicher, ein
wichtiger Trittstein auf langen Vogel-
zug-Wegen in West-Ost-Richtung
Es ist der Tagesspeicher für das Kraft-
werk Amlach mit einer Wasserfläche von
etwa 7 ha. Dieses Feuchtgebiet aus Wasser,
Schilf, Strauchwerk und einer Bauminsel
ist zu einem wichtigen Rastplatz auf der
Vogelzugroute an der Südseite der Alpen
zwischen Lienz und Brixen geworden.
Höhepunkte des Vogelzuges sind April
und Mai. In großer Zahl ziehen um diese
Zeit viele Arten durch: Mönchsgrasmücke,
Gartengrasmücke, Fitis, Zilpzalp (schon ab
März), Misteldrossel, Trauerschnäpper,
Rotkehlchen, Stieglitz, Erlenzeisig, alle
heimischen Meisenarten, Girlitz, Hausrot-
schwanz, Singdrossel, Rauchschwalbe,
Mehlschwalbe, Felsenschwalbe, Bergpie-
per, Bachstelze, Gebirgsstelze Schafstelze,
Karmingimpel und auch regelmäßig meh-
rere Entenarten – wie Knäkente, Tafelente,
Pfeifente, Krickente, Löffelente, Schnatter-
ente und Spießente. Zu den gelegentlichen
Durchzüglern im Raum Tassenbacher
Speicher gehören Weißstorch und Kiebitz
sowie der Graureiher als regelmäßiger
Gastvogel. Auch seltene Arten waren seit
1989 zu beobachten wie: Sterntaucher,
Prachttaucher, Schwarzhalstaucher, Fluss-
regenpfeifer, Bruchwasserläufer, Seiden-
reiher, Uferschwalbe, ein Höckerschwan
(Dezember 2006), Rohrdommel und
Zwergdommel. Im Oktober 1998 gelang
nach mehrtägigem starkem Regen die Be-
obachtung des seltenen Thorshühnchens.
Beweise für die hohe Qualität dieser
„Landschaft aus zweiter Hand“ sind auch
die mehrmaligen Bruten von Teichhuhn
und Zwergtaucher sowie etwa drei Dut-
zend weiterer Vogelarten. Der Herbst-
Durchzug ist auch im Oktober noch sehr
beachtlich. Die bisher festgestellten 147
Vogelarten (der Großteil als Zugvögel) be-
weisen die Naturnähe der neu gestalteten
Landschaft am Stausee.
Virgen, das „Meran Osttirols“
Was den Artenreichtum an Vögeln im
Iseltal betrifft, steht Virgen, „das Meran
Osttirols“, mit seinem sonnenreichen
Klima an der Spitze.
OSTTIROLER
NUMMER 5-6/2010
7
HEIMATBLÄTTER
Kormoran – Phalacrocorax carbo.
Höckerschwan – Cygwus olor.
Foto: A. Heinricher.
Sterntaucher – Gavia stellata.
Foto: A. Heinricher
Rotschenkel – Tringa totanus.
Teichhuhn – Gallinula chloropus.
Zwergtaucher – Tachypaptus ruficollis.
Stockente – Anas platyrhynchos.