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OSTTIROLER
NUMMER 5-6/2010
4
HEIMATBLÄTTER
beißer, Waldbaumläufer, Gelbspötter, Wes-
penbussard, Pirol) und auf diesem kleinen
Areal drei Falkenarten (Turmfalke, Baum-
falke, Wanderfalke) an einem Tag. Insge-
samt wurden im Rahmen dieser Tagung
bei mehreren Begehungen mit einigen
Dutzend Beobachtern 58 Arten festgestellt.
Die dritte avifaunistische Arbeit
über
dieses Gebiet kam während der Jahresta-
gung von BirdLife-Österreich zustande,
die vom 12. bis 15. Mai 1994 in Lienz mit
insgesamt etwa 170 Teilnehmern stattfand.
Bei zwei mehrstündigen Begehungen
konnten von einigen Dutzend Beobachtern
im seinerzeitigen Untersuchungsgebiet Küh-
treibers insgesamt 72 Arten registriert wer-
den. Bemerkenswert wegen ihrer Seltenheit
waren: Ortolan, Wiedehopf, Sperbergrasmü-
cke, Sumpfrohrsänger, Feldschwirl, Wes-
penbussard, Wachtelkönig, Braunkehlchen,
Pirol, Kernbeißer und Drosselrohrsänger.
Es ist betrüblich, dass in dieser schönen
Landschaft eine Reihe von Vogelarten seit
vielen Jahren nie mehr beobachtet werden
konnten. Letztmalig wurden in den Fluren
von Oberlienz-Thurn folgende Arten regis-
triert:
Ortolan – im Jahre 1994, Rebhuhn –
1987, Bienenfresser – 1980, Grauammer –
1951, Heidelerche – 1951, Drosselrohrsän-
ger – 1994, Wiedehopf. Seit mehreren Jah-
ren ist auch die Feldlerche als Brutvogel
nicht mehr anzutreffen.
Die vierte und genaueste Erhebung
der Avifauna dieses Gebietes gelang wohl
durch die Ornithologische Arbeitsgemein-
schaft Osttirol im Jahre 2002 mit etwa
zehn Vogelkundlern. Diese hatten nach
einem gemeinsamen Plan in der Zeit von
Mitte April bis Ende Juni zu zweit sechs
mehrstündige Erhebungen nach bestimm-
ten Richtlien durchzuführen. Das Ergebnis
waren 84 beobachtete Vogelarten, davon
54 mit Brutstatus. Aus der erhobenen Be-
obachtungsdichte konnten Rückschlüsse
auf bevorzugte Brutreviere und die wert-
vollsten Biotope gezogen werden.
Die Gesamtzahl aller beobachteten
Vogelarten in den Feldfluren und Siedlun-
gen des Thurner/Oberlienzer Schwemm-
kegels beträgt über 100, zusammen mit
den Beobachtungen kleinerer Gruppen in
den letzten etwa 25 Jahren.
Zugvögel im April
Ab
April ist im Lienzer Raum
mit fol-
genden Vogelarten zu rechnen: Waldlaub-
sänger, Berglaubsänger, Baumfalke, Tur-
teltaube, Grauschnäpper, Wespenbussard,
Rohrweihe, Bergpieper, Mönchsgras-
mücke (früheste Beobachtungen schon im
März), Fitis, Schafstelze, die seltene
Mehlschwalbe – Delichor urbica.
Die Virgener Feldfluren – ein artenrei-
ches Vogelgebiet. Foto: Walter Mair
Schafstelze – Motacilla flava.
Rauchschwalbe – Hirundo rustica.
Bienenfresser – Meropa apiasler.
Gartenrotschwanz – Phoenicurus phoeni-
curus.
Thurn/Oberlienz kam durch die Internatio-
nale Monticola-Tagung in Oberlienz vom
5. bis 8. Juni 1980 zustande.
Mehrere Exkursionen führten in den sel-
ben Bereich – mit einigen Ausweitungen –
wie dreißig Jahre vorher Josef Kühtreiber.
Während einige Arten von Kühtreibers Er-
hebungen nicht beobachtet werden konn-
ten (Wiedehopf, Ortolan, Grünspecht,
Wintergoldhähnchen, Kleiber, Rebhuhn)
gab es mehrere neue Feststellungen (Kern-