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OSTTIROLER
NUMMER 5-6/2010
3
HEIMATBLÄTTER
Wiedehopf (frühestes Datum: 4. März;
meist aber imApril). Auch die viel seltenere
Rotdrossel zieht um diese Zeit durch: (im
Lienzer Becken und in St.Veit i. D.)
Ende März
kommen in die Steinriegel-
fluren von Thurn/Oberlienz neue Zugvogel-
Scharen, wie Bachstelze, Hausrotschwanz,
Goldammer und die ersten Turmfalken. Der
Wendehals lässt um diese Zeit das erste
Mal im Jahr (frühestes Datum: 28. Feber)
seine Rufreihen hören. Jedes Jahr ziehen in
den letzten Märztagen die Rotkehlchen in
großer Zahl durch Osttirol.
Durch die Ankunft der
ersten Langstre-
ckenzieher
bereichert sich die Vogelwelt
sprunghaft. Dazu gehören die Rauch-
nasium, Dr. Josef Kühtreiber, zu einer um-
fassenden Darstellung von Vegetation und
Avifauna angeregt haben. So erschien seine
Arbeit „Die Vogelwelt der Lienzer Ge-
gend“ rechtzeitig zum Stadtjubiläum 1952
(Schlern-Schriften 98, Innsbruck 1952).
Josef Kühtreiber
hat in den Frühlings-
und Sommermonaten der Jahre 1950 und
1951 auf seinen Erkundungsgängen quer
durch die Steinriegellandschaft zwischen
Schleinitzbach und Zauchenbach (Unter-
grenze Tammerburg – Maria Trost – Ober-
lienz) 67 Vogelarten festgestellt; von 31
Arten auch die Zahl der Brutpaare.
Die zweite avifaunistische Arbeit
über
das Gebiet des Schwemmkegels von
schwalben (früheste Daten: 6. März 2000
– Debant; 8. März 2000 – Speicher Tassen-
bach, 15. März – Innervillgraten) und die
Mönchsgrasmücken (frühestens am 4.
März). Nicht viel später, etwa Mitte März,
kommen der Gartenrotschwanz (14. 3. –
Sillian; 16. 3. – Lienz; 19. 3. – Virgen) und
der Steinschmätzer (frühestens am 15.
März in Lienz und 26. März in Villgraten).
Richtig lebendig wird es an der Lienzer
Sonnseite
ab April
durch die Ankunft von
Starenschwärmen und durch die Langstre-
ckenzieher mit Gartenrotschwanz, Mehl-
schwalbe, Alpensegler, Dorngrasmücke,
Kuckuck und Blaukehlchen.
Der Mai
mit seiner Üppigkeit zeigt, dass
der Thurner-Oberlienzer Schwemmkegel
eines der interessantesten und artenreichsten
Vogelgebiete Osttirols ist: Allerweltsvögel
sind ebenso da wie
einige Raritäten:
Die
Nachtigall:
vor einigen Jahren beim Dorf
Thurn noch zu hören; der
Sumpfrohrsän-
ger
im hochstehenden Roggen bei der
Stöckl-Siedlung, der
Wachtelkönig
und die
Zwergohreule
östlich von Oberlienz. Dazu
kam als Einmaligkeit im Jahre 2001 eine
Sperbergrasmücken-Brut
am Weg nach
Maria-Trost.
Die Steinriegelfluren von
Thurn/Oberlienz im Spiegel
avifaunistischer Erforschung
Die erste avifaunistische Erhebung:
Die Vielfalt der Kleinbiotope in dieser
mehr als 500 ha großen, seit tausend Jahren
von Bauernarbeit geprägten Landschaft
mögen vor gut fünfzig Jahren den damali-
gen Biologie-Professor am Lienzer Gym-
Singdrossel – Turdus philomelos.
Ringeltaube – Columba palumbus.
Wendehals – Jynx torquilla.
Hausrotschwanz – Phoenicurus ochruros.
Kuckuck – Cuculus canorus.
Mönchsgrasmücke – Sylvia atricapilla.
Thurner/Oberlienzer Feldfluren.
Foto: A. Heinricher