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OSTTIROLER
NUMMER 4/2010
3
HEIMATBLÄTTER
Emil Winkler, Bürgermeister der
Stadt Lienz in der NS-Zeit
In diese Jahre fiel auch der Ankauf von
Schloss Bruck, das zu einem Heimatmuseum
adaptiert wurde. Die Fahne vomAGV „Edel-
weiß“ wurde in diesem Museum aufgehoben
und konnte nach dem Zweiten Weltkrieg un-
versehrt wieder übernommen werden.
Die Zusammenarbeit beider Lienzer Ge-
sangvereine dauerte auch noch an, als der
AGV „Edelweiß“ wieder neu erstanden war.
Viele „Edelweiß-Sänger“ blieben auch spä-
ter beim Sängerbund und so war ein gutes
Zusammenwirken gegeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen
die alten Sänger mit dem Wiederaufbau
ihres Vereins. Bereits am 7. April 1946 tra-
fen sie sich zu einer ersten provisorischen
Sitzung im Arbeiterheim. Aus ihrer Mitte
wurde Sangesbruder Weingerl als Obmann
und Sangesbruder Golznig als Stellvertreter
gewählt.
Die Proben wurden regelmäßig im Gast-
haus „Biedner“ in der Michaelsgasse abge-
halten, da im Arbeiterheim noch kein ent-
sprechender Raum zur Verfügung stand.
Doch schon gab es neue Schwierigkeiten.
Obmann Gustav Weingerl verstarb kurz
nachdem der Verein seine Arbeit wieder
aufgenommen hatte. Sein Stellvertreter
Golznig bat, da er neu im Verein war, ihn
seiner Funktion zu entheben. Sangesbruder
Staudacher sprang ein und führte den Verein
als Obmann weiter.
Am 15. Mai 1947 wurde Franz Golznig
erneut als Obmann gewählt. Er führte den
Verein bis zum 12. Jänner 1952. Ihm folgte
für zwei Jahre Karl Peicha, dann übernahm
Walter Maurer die Leitung. Aus dieser Zeit
bis 1959 fehlen leider alle Aufzeichnungen.
Im Jahre 1959 übernahm Peter Ponholzer
die Obmannstelle und am 5. April 1960
wurde er von Hermann Deutschmann abge-
löst, der bis Feber 1968 dem Verein vor-
stand. In diese Zeit fiel auch der Tod des un-
vergessenen Ehrenobmannes Hermann
Schölzhorn.
Das 50-jährige Jubiläum wurde im Rah-
men einer festlichen Veranstaltung im Kino
Wanner gefeiert. Durch die Erkrankung von
Chorleiter Großlercher im Jahre 1965 und
den Austritt des Nachfolgechorleiters trat
ein Stillstand im Vereinsleben ein.
Dem harten Kern des Vereines gelang es,
auch diese Krise zu überwinden, nicht zu-
letzt durch die unermüdlichen Bemühungen
von Sangesbruder Hermann Deutschmann.
Er erwies sich als willensstarker, mit großer
Ausdauer arbeitender Funktionär. In diesen
Jahren fand auch die Übersiedlung des Ver-
eines ins neue Arbeiterheim statt. Nach
einem missglückten Versuch, mit jungen
Kräften den Verein wieder in Schwung zu
bringen, war es wiederum Deutschmann, der
die Zügel in die Hand nahm und am 3. Mai
1970 dem chormeisterlosen Verein als Ob-
mann vorstand. In einem Gespräch mit Emil
Meschnig betreffend die Chorleiterfrage war
Letzterer bereit, diese Aufgabe interimsmäßig
zu übernehmen. Die wöchentlichen Proben
begannen wieder, es ging wieder aufwärts.
Im Jahre 1975 gelang es, den Kapellmeis-
ter der Eisenbahner-Stadtkapelle, Rudolf
Roth, als Chorleiter zu gewinnen. Die Tal-
sohle wurde überwunden, das Vereinsleben
konnte aktiviert werden. In den Folgejahren
sangen zum ersten Mal auch weibliche Mit-
glieder als Tenöre. Damit war der Anfang
für einen gemischten Chor gemacht.
Aus gesundheitlichen Gründen musste
Roth seine Funktion als Chorleiter abgeben
und wieder war es Emil Meschnig, der den
Chor leitete, bis er im Herbst 1984 vom da-
mals jungen Chorleiter Eduard Hinterholzer
abgelöst wurde.
Die Obmänner dieser Zeit waren Hans
Girstmair, gefolgt von Othmar Wendlinger,
der 1982 von Obmann Pepi Wainig abgelöst
wurde.
Im Jahre 1980 feierte der Verein sein 70-
jähriges Jubiläum zusammen mit einigen
Gastchören aus Tirol und Kärnten. Zu die-
sem Anlass erhielten die Sängerinnen und
Sänger neue Vereinsanzüge und Kostüme,
so dass der Chor in der Folgezeit in einer
einheitlichen Kleidung auftreten konnte.
Der Verein bestand nun aus 16 männlichen
und fünf weiblichen Mitgliedern.
Neben einigen kleineren Veranstaltungen
war wohl die 75-Jahr-Feier im Jahr 1985 die
bedeutendste.
Der Verein steht in sich gefestigt da und
ist ein weit über die Grenzen Osttirols und
Beispiele aus dem reichen und noch erhal-
tenen Notenrepertoire des AGV „Edel-
weiß“ Lienz.
Aus Anlass des Jubiläums 1910 – 1985 wurden vom AGV „Edelweiß“ mehrere Chorkon-
zerte in Kirchen des Lienzer Talbodens gegeben; im Bild der Chor vor St. Michael in
Lienz, 16. Mai 1985.
Foto: Foto Baptist, Lienz
Gruppenbild mit den im Jahr 1932 zusammen gelegten Chören AGV „Edelweiß“ und
dem seit kurzem bestehenden Jugendchor.