Pfeiferauchen – der langsame Weg zum Genuss


Pfeiferauchen – der langsame Weg zum Genuss

Pfeife und Zigarre sind die erste Wahl all jener Raucher, die ihren Tabak gerne langsam genießen. Was das Pfeiferauchen betrifft, gibt es rund um dieses Thema in Österreich sowohl Vereine, Hersteller als auch Meisterschaften. Im Gegensatz zu Zigaretten, die gern mal in kurzen Raucherpausen in wenigen Minuten weggeraucht werden, benötigt das Rauchen einer Pfeife Zeit. Hier haben Pfeife und Zigarre eine Gemeinsamkeit: Der langsame und bewusste Genuss steht im Vordergrund. Und wie bei der Zigarre wird auch beim Pfeiferauchen nur gepafft und nicht inhaliert.

Da sie vor allem das genussvolle Rauchen zelebrieren, sieht man Pfeiferaucher selten auf der Straße. Eine Pfeife benötigt zudem relativ viel Zubehör und Muße bei der fast schon rituellen Vorbereitung des Rauchwerks. Geraucht wird daher meist in den eigenen vier Wänden oder (zusammen mit den Zigarrenliebhabern) in Clubs oder Lounges.

Für das Rauchen muss man neben der Pfeife natürlich den Tabak, das Pfeifenwerkzeug – bestehend aus Löffel, Stopfer und einem Piekser zum Stochern – sowie ein Feuerzeug mitführen. In Österreich assoziiert man die Pfeife oft mit Traditionellem und Genussfreude. Aber Pfeiferauchen findet nicht nur als privater Genuss statt: Es werden sogar Meisterschaften ausgetragen – viele davon international!

Weltmeisterschaft im Pfeifelangzeitrauchen 2014

Bei diesen Meisterschaften geht es darum, wer die Pfeife am längsten in Brand halten kann. Solche Wettbewerbe – wie zuletzt die Weltmeisterschaft in Köln im Oktober 2014 – folgen strengen Regeln, um für alle die gleiche Ausgangslage zu schaffen: Alle Pfeifen werden auf Wettbewerbstauglichkeit hin überprüft, weswegen man sie vorm Rauchen beim Veranstalter abgeben muss. Die Teilnehmer erhalten dann alle die gleiche Menge einer Sorte Tabak, einen Stopfer, eine festgelegte Anzahl Streichhölzer sowie ein Blatt Papier.

Der aus der letzten Veranstaltung hervorgegangene Weltmeister rauchte seine Pfeife beachtliche zwei  Stunden und 26 Minuten, heißt Hans Sondermann und kommt aus den Niederlanden. In der Herrenklasse befindet sich leider kein Österreicher auf den vorderen Rängen, aber in der Damenkonkurrenz gewann Elisabeth Dobnig mit einer Zeit von einer Stunde und 50 Minuten. Insgesamt 340 Teilnehmern waren bei der Weltmeisterschaft im Pfeifelangzeitrauchen angetreten, die alle vier Jahre in einem anderen Land stattfindet.

Neben dem Wettbewerbscharakter geht es bei solchen Veranstaltungen natürlich auch darum, Gleichgesinnte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Bei den Zigarrenliebhabern, den Aficionados, finden ebenfalls solche Wettbewerbe statt. Deren letzte Weltmeisterschaft im Langsamrauchen wurde im September dieses Jahres abgehalten und folgte einem akribisch ausgearbeiteten Regelwerk.

Für beide, die Pfeifen- und die Zigarrenraucher, zählt aber vor allem die Zeit zwischen den Wettbewerben, in denen man sich – wie es dem Hobby gebührt – langsam und mit Bedacht auf das nächste Treffen vorbereitet.

Bildrechte: Flickr My Pipes Jack Shainsky CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten


18.12.2014

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