Der Traum vom eigenen Gewerbe: Selbstständigkeit in Österreich weiterhin im Aufschwung


Der Traum vom eigenen Gewerbe: Selbstständigkeit in Österreich weiterhin im Aufschwung

Die Zahl der Unternehmensgründer steigt weiterhin an. Auch Einwanderer finden am Standort Österreich dank gut ausgebildeter Arbeitnehmer und hoher Produktqualität einheimischer Zulieferer fruchtbaren Boden. Wer ein Unternehmen in der Alpenrepublik aufbauen will, kann mit entsprechendem Vorwissen auf guten Erfolge hoffen.

Österreich wird dynamischer in der Unternehmensgründung

Laut aktuellen Zahlen einem Bericht des OECD und der Europäischen Kommission arbeiteten im vergangenen Jahr 11 Prozent der Österreicher selbstständig. Dabei sind noch immer weniger Frauen als zum Schritt in die Selbstständigkeit breit. Gegenüber 13,8 Prozent männlicher Firmengründer waren es 8,4 Prozent bei Frauen, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Auch ist es eher wahrscheinlich, dass Menschen über dem fünfzigsten Lebensjahr ein eigenes Unternehmen führen, als junge Menschen. Die Gesamtzahl der Unternehmensgründungen ist jedoch weiterhin im Aufschwung. Laut Zahlen der Austrian Business Agency (ABA) wurden 1993, dem ersten Jahr, in dem Unternehmensgründungen ganzheitlich erfasst wurden, 14631 neue Firmen angemeldet. 2005 waren es bereits 31.001 und 2014 37.120 Einzelunternehmen. Zudem wurden Maßnahmen zur Förderung von zugewanderten Talenten Ergriffen, wie die Wiener Kampagne von 2009 mit dem Titel "Österreichs Wirtschaft spricht viele Sprachen." Auch die Start-Up-Szene der Hauptstadt blüht weiter auf. Von 2010 bis 2014 erhöhte sich der Anteil der Start-Ups unter den Gründern laut der ABA von 5,2 % auf 7,6 %. Die Aussichten auf Erfolg sind ebenso vielversprechend. Der Gründerservice Österreich verbucht positive Zahlen beim Verhältnis zwischen Neugründungen und Insolvenzen. Während vor vier Jahren 4,5 Gründungen auf eine Insolvenz fielen, waren es 2015 bereits durchschnittlich 5,7 erfolgreiche Neuunternehmungen.

Gute Gründe für die Gründung

Neben diesen positiven Zahlen gibt es noch weitere gute Gründe, um in Österreich auf eigenen Beinen zu stehen. Viele Österreicher machen sich selbstständig, um konstruktiv aus der Arbeitslosgkeit zu entkommen, so der Bericht des OECD. Andere wollten ihr eigener Chef sein. Aber auch Einwanderer, die immerhin ein gutes Drittel der Unternehmensgründer des Landes ausmachen, haben ihre Gründe. Wie aus einem des Expat-Online-Magazins Just Landed hervorgeht, schätzen potenzielle deutsche Gründer zum Beispiel die geringe Sprachbarriere, die gut ausgebildeten Fachkräfte als Arbeitnehmer und den Standort Österreich als offenes Tor in die Märkte Osteuropas. Zudem sei die Steuerbelastung für Unternehmen verhältnismäßig gering. Als zugewanderte Gründer gibt es vor dem Start jedoch einige Dinge zu beachten. Zuerst sollte die geeignete Rechtsform ausgewählt werden. Dazu gehören in Österreich die Folgenden: 


- Einzelunternehmen
- Kommanditgesellschaft
- offene Gesellschaft
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung
- Gesellschaft des bürgerlichen Recht

Das entsprechende Gewerbe muss zuerst bei der Bezirkshauptmannschaft in der Gewerbebehörde angemeldet werden. Voraussetzung für ein reglementiertes Gewerbe ist dabei immer ein Befähigungsnachweis wie ein Meisterbrief, empfiehlt der Autor bei Just Landed. Danach würden sich die Wirtschaftskammer und die Sozialversicherungsanstalt von selbst melden und die Einzelheiten über die neue Mitgliedschaft in den jeweiligen Institutionen klären. Es folgt ein Antrag auf Eintragung in das Firmenbuch und auf eine Steuernummer beim Finanzamt. Werden Arbeitnehmer angestellt, müssen diese, wie in Deutschland, bei der Versicherung gemeldet werden. Bereits im Vorfeld ist die Auswahl eines guten Zulieferers wichtig. Auch der Standort und dessen Gestaltung im Bezug auf Arbeitssicherheit müssen in die Planung einfließen. Dazu gibt es einen guten Ratgeber bei Kaiserkraft. Steuerrechtlich ist es zudem zuträglich, einen Experten zurate zu ziehen, besonders, wenn der eigene Wohnsitz nicht in Österreich liegt. Um Doppelbesteuerung zu vermeiden, haben die verschiedenen EU-Länder unterschiedliche Abkommen getroffen. Einen ausführlichen Artikel zum Thema Grenzgänger gibt es bei Expat News.


18.04.2016

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